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Tinnitus durch Handys

Von Von Barbara Rohrhofer   22.Juli 2010

Die aktuelle Studie wurde im Fachmagazin „Occupational and Environmental Medicine“ publiziert. Laut Studienleiter Hans-Peter Hutter von der Universität Wien haben Menschen, die ihr Handy häufig gebrauchen, eine um 37 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, an einem Tinnitus zu erkranken. Dauerten die Gespräche jeweils länger als zehn Minuten, stieg die Erkrankungsrate sogar um 71 Prozent.

Mittlerweile sollen zehn bis 15 Prozent der Bevölkerung in den Industrienationen unter dauerndem Summen, Klingeln oder Pfeifen im Ohr leiden. Die Wiener Forscher befragten 100 Patienten mit chronischem Tinnitus (Ohrgeräusch besteht länger als drei Monate) und 100 Menschen ohne diese Störung nach ihrem Handygebrauch. Von der Studie ausgeschlossen waren Teilnehmer mit einer lärmbedingten Hörstörung, hohem Blutdruck oder einem bekannten Risikofaktor für das Ohrgeräusch.

Ein Zusammenhang zwischen den unangenehmen Ohrgeräuschen und der Nutzung von mobilen Telefonen wurde schon länger vermutet. Denn die Zahl der Tinnitusfälle nimmt seit der massenhaften Verbreitung von Mobiltelefonen in den vergangenen 15 Jahren in den Industrienationen zu.

Laute Musik, Böllerschießen

„Wir behandeln Tinnitus-Patienten im Alter von zehn bis 90 Jahren“, sagt Peter Reisenberger, Fachgruppenobmann der Ärztekammer Oberösterreich für Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. „Oftmals wird ein Ohrgeräusch durch Lärm- oder Knalltraumata ausgelöst: Schweizerkracher, Böllerschießen und viel zu laute Konzerte sind meist schuld am lästigen Ohrgeräusch. Aber auch Menschen, die unter Dauerstress stehen, neigen dazu, Ohrgeräusche zu entwickeln, was wiederum mit extremer Verspannung zusammenhängen kann“, sagt Reisenberger, der als HNO-Arzt in Altmünster arbeitet.

Für den oberösterreichischen Mediziner ist ein Zusammenhang zwischen Handy und Tinnitus durchaus denkbar. „Die elektromagnetischen Felder, die beim Telefonieren aufgebaut werden, stören ja auch elektrische Geräte, da sind sie wohl auch in der Lage, den menschlichen Körper zu stören.“ Reisenberger ist sich allerdings nicht sicher, ob die Zahl der Tinnitus-Fälle tatsächlich angestiegen ist oder ob sich lediglich die Zahl der Patienten erhöht hat, die bei diesen Symptomen ärztliche Hilfe suchen.

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28. März 2024