Die Technik-Trends des neuen Jahres
Vernetzte Geräte, 3D-Druck und Virtual Reality – 2015 wird ein aufregendes Technikjahr.
Die große Smartphone-Revolution ist vorbei. Nachdem sich die Hersteller jahrelang mit Innovationen und Entwicklungssprüngen bei der Hardware übertrumpften, ist etwas Ruhe auf dem Handymarkt eingekehrt. Die wichtigsten Anbieter befinden sich praktisch auf Augenhöhe miteinander. In den Vordergrund treten 2015 einmal mehr die Wearables, allen voran die Apple Watch, die den Smartwatches zum großen Durchbruch verhelfen soll. Im TV-Bereich setzt neben OLED eine neue Technologie zum Sturm auf die heimischen Wohnzimmer an. Außerdem können immer mehr Geräte im Haushalt vom Handy aus gesteuert werden.
1. Das Internet der Dinge:

Der Traum vom automatisierten Zuhause rückt immer näher. Produkte wie der intelligente Thermostat "Nest" haben gezeigt, dass der Weg nicht allzu weit ist. Als Steuerzentrale dient das Smartphone, über Apps lassen sich verschiedenste Geräte kontrollieren. Allerdings fehlen Standards, die einheitliche Systeme ermöglichen.
2. Virtual/Augmented Reality:

Display-Brillen sind der letzte Schrei im Spielesektor. Der Kopf kann frei bewegt werden und lässt so Fantasiewelten Wirklichkeit werden. Mit Facebook, Sony und Samsung sind bereits einige große Unternehmen ins Geschäft eingestiegen. Auch im AR-Bereich gibt es große Fortschritte. Über Apps am Handy oder Tablet kann der Spieler die Wohnung oder das Büro als Spielwiese nutzen und gegen Monster, Kollegen und Freunde antreten.
3. Fernseher: Gewöhnliche LCD-Displays befinden sich auf dem absteigenden Ast. Mit Quantenpunkt- und OLED-Bildschirmen versuchen die Hersteller, die Kunden zu umwerben. Samsung konzentriert sich voll auf Quantenpunkt-Displays, LG will beide Technologien unterstützen. Darüber hinaus werden hochauflösende 4K-Fernseher heuer erschwinglich.

4. Mobiles Bezahlen: Vermutlich haben Sie schon einen NFC-Chip für kontaktloses Bezahlen auf Ihrer Bankomatkarte. Bezahldienste wie Google Wallet und Apple Pay sollen die Karte bald überflüssig machen. Bisher mangelt es allerdings am Vertrauen der Nutzer, bis sich die elektronische Geldbörse durchsetzt, wird es daher wohl noch ein paar Jahre dauern.
5. Wearables: Ob Datenbrille oder Smartwatch, Wearables sind der große Hoffnungsmarkt der Branche. Allerdings kämpfen die Geräte immer noch mit Kinderkrankheiten wie kurzer Laufzeit und einem Mangel an wirklich nützlichen Anwendungen.

Die Apple Watch, die Anfang des Jahres auf den Markt kommt, soll die Smartwatch vom Nischenprodukt für Technophile zum massentauglichen Must-Have erheben – selbst für Apple eine große Herausforderung.
6. Mikro-Ortung: In Geschäften platzierte Sensoren können den Nutzer orten und ihn etwa zu seinem gesuchten Produkt lotsen. Apple ist hier mit iBeacon Vorreiter. Das System lässt sich zudem auch in Museen oder Tourismusattraktionen als Ersatz für Audio-Guides einsetzen.
7. Datenaufzeichnung: Unter Schlagwörtern wie Quantified Self und Lifelogging macht sich ein Trend breit, bei dem Nutzer den Körper rund um die Uhr überwachen. Aktivitätstracker, Smartwatches oder Apps zeichnen Trainingseinheiten und Schlafverhalten auf und sollen zu einem gesünderen Lebensstil beitragen. Allerdings stellt die Sorge um die Sicherheit der aufgezeichneten Daten eine Hürde dar.
Dem fehlenden Vertrauen in Cloud-Dienste versuchen Firmen mit neuen Verschlüsselungstechnologien entgegenzuwirken.
8. 3D-Druck: 3D-Druck ist die Zukunftstechnologie schlechthin, könnte die gesamte Industrie verändern und Fabriken überflüssig machen. Erst vor wenigen Tagen wurde auf der Internationalen Raumstation ein 3D-Drucker für die Produktion von Ersatzteilen in Betrieb genommen. Auch Nahrungsmittel und sogar Organe können mit der aufregenden Technologie erschaffen werden.

Für Bastler gibt es bereits einige Geräte im Handel, die teils deutlich unter der Tausend-Euro-Marke angeboten werden.
Quantenpunkt-Displays
Quantenpunkte sind sehr kleine Kristalle – zwei bis zehn Nanometer groß – die die Farbe des einfallenden Lichts verändern können. Somit reichen blaue LEDs als Hintergrundbeleuchtung aus, um die für Bildschirme erforderlichen Farben Rot, Grün und Blau zu erzeugen.
Die Herstellung von Quantenpunkt-Displays ist relativ günstig, weshalb sie etwa in den niedrigpreisigen Kindle-HDX-Tablets von Amazon zum Einsatz kommen.
Gegenüber herkömmlichen LCD-Bildschirmen bieten Quantenpunkt-Displays mehr Helligkeit sowie bessere Farbsättigung und -treue. Ein Problem ist recht markantes Light Bleeding – das Durchscheinen der Randbeleuchtung. Größter Vorteil ist der geringe Energieverbrauch, was die Technologie vor allem für mobile Geräte interessant macht.