Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

3D-Drucker werden massentauglich, aber wie funktioniert das eigentlich?

Von Leander Bruckbög   18.Jänner 2014

Sie sind die neuen Stars der Elektronikfachmärkte: Regelrechte Menschentrauben bilden sich derzeit rund um ausgestellte 3D-Drucker. Jeder möchte gerne wissen, wie diese Kästen aus dem Nichts komplexe Gebilde aus Kunststoff erschaffen. 3D-Drucker sind in der Masse angekommen. Die Preise sinken rasant und immer mehr Käufer erliegen dem Reiz, sich ein Gerät ins eigene Arbeitszimmer zu holen.

Mini-Fabrik

Am besten kann man sich 3D-Drucker als Mini-Fabrik vorstellen. Der Nutzer teilt dem Drucker mit, was er produzieren möchte. Dieser erzeugt das Modell, indem er den Werkstoff Schicht für Schicht auf einer Platte aufträgt. Je nach Modell wird das Gerät mit Granulat, Fäden oder Pulver befüllt. "Es kommen verschiedenste Materialien zum Einsatz, von Gips über Schokolade bis hin zu Metalllegierungen", sagt Alina Sauter vom Ars Electronica Center. Meist wird allerdings ein ABS-Kunststoff verwendet, so auch bei dem 3D-Drucker, der im FabLab des AEC steht. "Das Rohmaterial wird zum Druckkopf transportiert, dort auf 270 Grad erhitzt und dann genau an die im Modell vorgesehene Stelle aufgetragen. Je nach gewünschter Genauigkeit kann das Material dünn wie ein Nähseidenfaden oder millimeterdick dosiert werden", so Sauter weiter.

Gegenstände kopieren

Die Modelle können fertig aus dem Internet heruntergeladen werden oder in verschiedenen 3D-Programmen selbst gestaltet werden. Eine besonders interessante Möglichkeit ist es, Objekte einzuscannen und sie dann wieder auszudrucken. So können Gegenstände, wie man es vom Kopierer aus dem Büro kennt, auf einfache Art vervielfältigt werden. Es gibt bereits 3D-Kopierer, die Scan- und Druckfunktion vereinen.

Kreativ und nützlich

3D-Druck bietet die Möglichkeit, der Kreativität am Computer freien Lauf zu lassen und das Ergebnis anschließend anzufassen und herzuzeigen. Daneben hat ein 3D-Drucker für den Heimanwender aber auch praktischen Nutzen. So können kleine Defekte, wie der kaputte Henkel eines Topfes oder die Batterieabdeckung einer Fernbedienung, repariert werden, ohne teuer ein Ersatzteil nachbestellen zu müssen.

In Zukunft wird es möglich sein, von vielen Gegenständen nur den Plan zu kaufen und dieses dann selbst zu Hause oder, bei größeren Artikeln, im Copyshop um die Ecke auszudrucken. So entfallen Produktions- und Transportkosten beim Hersteller, und der Kunde spart sich den Umweg über ein Geschäft.

Neue Geschäftsmodelle

So erschreckend diese Vorstellung für den Handel klingen mag, 3D-Druck birgt auch Möglichkeiten für neue Geschäftsmodelle. Besagte Copyshops etwa könnten Dinge ausdrucken, die für den Drucker zu Hause zu groß sind. Schon jetzt gibt es im Internet Webseiten wie www.shapeways.com, wo Nutzer ihre selbst gestalteten 3D-Artikel zum Kauf anbieten. Der Kunde wählt das gewünschte Modell und das Material. Der Artikel wird nach Bezahlung ausgedruckt und dem Käufer per Post zugesandt.

copyright  2024
25. April 2024