Über der Gürtellinie sind die Trends
Mode in Zeiten von Homeoffice: Designer legen Wert auf die Wirkung der Oberteile, Ausschnittvarianten, Ärmel und Schmuck bekommen dabei eine besondere Bedeutung.
Die Corona-Pandemie verändert den Blick auf die Welt und auf die Menschen – auch in der Modeindustrie. Das zeigten die Pret-a-porter-Schauen in Mailand, Paris oder New York in den vergangenen Wochen. Während Designer bei Hosen und Röcken eher auf Bequemlichkeit achten, ist oberhalb der Gürtellinie Dramatik angesagt. "Es ist tatsächlich so, dass wir Modeschöpfer im Augenblick besonderen Wert auf den Blick von der Taille nach oben legen", sagt der Linzer Designer Gottfried. Der Trend hat auch schon einen Namen: Waist-up Dressing.
Damit rücken raffinierte Ausschnitt-Lösungen und Ärmel in den Mittelpunkt. "Bei Videokonferenzen sieht man hauptsächlich Gesicht und den Rahmen dazu, also sollte der Halsausschnitt wohlüberlegt sein", sagt Gottfried Birklbauer. Ein etwas tieferes Dekolleté könne man mit dekorativer Kette oder Schal kombinieren. "Sonst sind die Gesprächspartner zu sehr abgelenkt." Gute Effekte entstehen laut Designer durch verschiedene Einfassungen und durch einen Materialmix bei den Verzierungen.
Bei Prada hat man gleich das Logo in der Nähe des Kragens platziert. "Es geht in der Mode darum, auf die Realität zu reagieren", sagt die italienische Designerin Miuccia Prada.
Rüschen verleihen so manchem Outfit eine nostalgische Note und erinnern an das viktorianische Zeitalter. Üppig fallen aber auch die Ärmel-Varianten aus. Puffärmel sind wieder in Mode. Darauf steht auch die renommierte österreichische Designerin Marina Hoermanseder. "Puffärmel machen immer was her und man wirkt hergerichtet", sagte sie kürzlich im OÖN-Interview. Das gilt im echten Leben genauso wie bei Videokonferenzen. "Ob lang oder mit Volant, geschlitzt oder in Trompetenform – Ärmel unterstreichen die Körpersprache", sagt Designer Gottfried. Armbänder und dezenter Schmuck wirken ansprechend. "Und auch ein gut geschnittener Blazer vermittelt bei Videokonferenzen Kompetenz."
Auf Kontraste achten
Es könne zwar im Homeoffice ein wenig "sportiver" sein als im formellen Büroalltag, trotzdem würde ich auf Ruderleibchen oder Schlafmantel verzichten", sagt Martina Rieder-Thurn, Stilberaterin aus Linz. Ideal seien vorzeigbare und doch lässige Looks: Klassiker sind für Herren Poloshirt oder Hemd, eventuell mit leichtem Pulli. Damen empfiehlt die Expertin bequeme, aber modische Shirtblusen. "Je edler das Material, umso schicker der Auftritt." Rieder-Thurns Tipp fürs professionelle Erscheinen auf dem Bildschirm: "Starke Kontraste, also helles Oberteil zu dunklem Sakko oder Pulli, wirken besonders kompetent." Sie rät trotz Homeoffice zu frischem Make-up. "Ein gepflegtes Äußeres tut auch der Seele gut und stärkt das Selbstbewusstsein."
Pimp up your Oberteil......
Gehts noch ein bisserl blöder?😢