Prozess gegen Clanchef: Zwangspause wegen Corona bei Bushido
BERLIN. Der Prozess gegen einen Berliner Clanchef muss wegen der Corona-Infektion beim deutschen Rapper Bushido eine Zwangspause von zwei Wochen einlegen. Der Rapper ist in dem Verfahren mutmaßliches Opfer und Nebenkläger.
Bushido hatte am Dienstagabend seine Infektion öffentlich gemacht. "Auch wenn ich alle Vorgaben sehr ernst genommen habe, habe ich heute einen positiven Corona-Test erhalten", schrieb der 42-Jährige in einer Instagram-Story auf seinem Account. Er habe Symptome. "Nehmt die Sache ernst und achtet auf eure Mitmenschen", so der Rapper. Der zwölfte Verhandlungstag am Mittwoch wurde umgehend abgesagt.
In dem Prozess geht es um Straftaten zum Nachteil von Bushido. Dem Clanchef werden versuchte schwere räuberische Erpressung, Freiheitsberaubung, gefährliche Körperverletzung und Nötigung zur Last gelegt. Drei seiner Brüder sind als Gehilfen oder Mittäter angeklagt. Es sei zu Straftaten gekommen, nachdem Bushido 2017 die Geschäftsbeziehungen aufgelöst habe.
Am Montag war die Befragung von Bushido über mehrere Stunden hinweg fortgesetzt worden. Im Saal 500 waren mehr als 50 Personen. Richter, Staatsanwälte, Verteidiger sowie Bushido als Zeuge nahmen ihre Maske lediglich zum Sprechen ab. Der Hauptangeklagte Arafat setzte als Einziger im Saal keine Maske auf. Der 44-Jährige leide seit seinem dritten Lebensjahr an Asthma und sei deshalb von der Maskenpflicht befreit, hatte einer seiner drei Verteidiger begründet. Alle Anwesenden seien informiert und gebeten worden, sich gegebenenfalls mit den zuständigen Gesundheitsämtern in Verbindung zu setzen, teilte die Sprecherin weiter mit.
Die Verhandlung werde voraussichtlich am 11. November fortgesetzt, teilte das Gericht am Mittwoch mit.