Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Kameruns Präsidententochter küsst Frau - Hasskommentare auf Instagram

Von nachrichten.at/apa, 06. Juli 2024, 07:30 Uhr
Brenda Biya
Die Künstlerin Brenda Biya (l.) erklärt auf Instagram ihre Liebe zum brasilianischem Model Layyons Valença. Bild: Instagram/kingnastyy

JAUNDE. Kameruns Präsidententochter Brenda Biya hat mit einem Kuss-Foto auf Instagram eine Diskussion über das Verbot von Homosexualität in dem zentralafrikanischen Land losgetreten.

"Ich bin verrückt nach dir und ich will, dass es die Welt weiß", steht unter dem Foto, auf dem die 26-jährige Biya, die als Rapperin unter dem Namen King Nasty auftritt, eine extravagant gekleidete junge Frau küsst - das brasilianische Model Layyons Valença. Beide Frauen wohnen in Genf in der Schweiz.

In Biyas Heimatland stehen homosexuelle Handlungen wie in rund 30 anderen afrikanischen Staaten unter Strafe. Für gleichgeschlechtlichen Sex drohen mindestens sechs Monate bis zu fünf Jahren Gefängnis.

Kamerunische wie internationale Medien stürzten sich darauf, dass sich nun ausgerechnet die einzige Tochter des seit über 40 Jahren amtierenden Staatschefs Paul Biya - mit 91 der älteste Präsident der Welt - als lesbisch geoutet habe. Brenda Biya selbst machte keine Angaben zu ihrer sexuellen Orientierung oder der Art ihrer Beziehung zu Valença, teilte aber Schlagzeilen über ihr Coming-out sowie Stimmen von Unterstützerinnen und Unterstützern.

Die LGBTQI+-Gemeinschaft in Kamerun feierte die Präsidententochter für das Foto. Die englische Abkürzung LGBTQI+ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans-Menschen, queere sowie intergeschlechtliche Menschen, weitere Identitäten und Geschlechter. "Ich bin so stolz auf deinen Mut und deinen Weg. Danke, Brenda", kommentierte die kamerunische Anwältin Alice Nkom, die sich für die Rechte homosexueller Menschen in Kamerun einsetzt.

"Ich freue mich so sehr für Brenda Biya und finde es toll, dass sie sich ermächtigt fühlte, dies mit der Welt zu teilen", sagte Bandy Kiki, eine kamerunische LGBT-Aktivistin, die in Großbritannien lebt, der Deutschen Presse-Agentur. Auch die Transfrau Shakiro, die in Belgien Asyl fand, nachdem sie sechs Monate in Kamerun im Gefängnis saß und nach ihrer Freilassung von einem Mob verprügelt wurde, lobte Biyas Mut und Stärke.

Kritische Kommentare

Konservative Stimmen in dem vorwiegend christlichen Land übten erwartbare Kritik. Auch unter Biyas Instagram-Beiträgen sammelten sich homophobe Kommentare. "Homosexualität ist gegen die Natur, und alles, was gegen die Natur ist, ist gegen Gott", sagte der Vorsitzende der kamerunischen Bischofskonferenz, Erzbischof Andrew Nkea Fuanya, der dpa. "Wir können nur für sie beten", fügte er hinzu.

Biyas Foto trat zudem eine Debatte über Doppelstandards los. Mehr als 20 Menschen seien derzeit wegen homosexueller Praktiken in Kamerun im Gefängnis, schrieb Journalist Boris Bertolt. "Entweder Brenda Biya wird verhaftet oder man lässt alle frei." Aktivistin Kiki sagte der dpa: "Niemand sollte dafür bestraft werden, wer er ist, unabhängig von seiner sozialen Klasse und seinem Status."

Medien des Küstenstaats mit rund 29 Millionen Einwohnern, in dem die Pressefreiheit stark eingeschränkt ist, schwiegen weitgehend. Auch Paul Biya reagierte in den Tagen nach dem Post nicht auf das Foto seiner Tochter. Der seit 1982 amtierende Präsident gilt trotz Wahlen, die von Beobachtern als unfrei und gefälscht eingestuft werden, faktisch als Diktator. Regelmäßige Aufenthalte in der Schweiz und die Luxusleben seiner Frau und drei Kinder werden mit jahrelangen Korruptionsvorwürfen gegen die Biyas in Verbindung gebracht.

mehr aus Society & Mode

US-Schauspielerin Amber Heard wird wieder Mutter

So sieht die Farbe des Jahres 2025 aus

Teatime, Fasanenjagd und Kirchgang: Wie die Royals Weihnachten feiern

Mittelfinger gezeigt: Aufregung um Armin Assinger bei Veranstaltung in Breitenfurt

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

5  Kommentare
5  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
angerba (2.352 Kommentare)
am 07.07.2024 09:35

Warum nicht!?

lädt ...
melden
helmutspeil (374 Kommentare)
am 06.07.2024 14:13

Es gibt eben Menschen , die ein übersteigertes Mitteilungsbedürfnis haben und sich selber für den Nabel der Welt halten .

lädt ...
melden
soistes (3.533 Kommentare)
am 06.07.2024 11:32

soll doch jede/r nach seiner Fasson selig werden

lädt ...
melden
LiBerta1 (4.271 Kommentare)
am 06.07.2024 13:52

Genau! und es gibt überhaupt keine Notwendigkeit, so ein öffentliches Theater darum zu machen. Es geht doch nur die beiden Liebenden etwas an. Die Anderen haben sich nicht einzumischen.
Was ist schon dabei, wenn zwei Frauen sich auf den Mund küssen? Wenn man sich mag, fühlt sich das gut an, egal ob man bi, homo, hetero oder was auch immer ist.

lädt ...
melden
jack_candy (8.947 Kommentare)
am 10.07.2024 15:05

Bei uns sollte das normal sein - ist es aber nicht.
In einem Land wie Kamerun, wo Homosexualität verboten ist, ist es ehr mutig und auch sinnvoll, "so ein öffentliches Theater" darum zu machen.

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen