Berlin Fashion Week: „Starke Frauen" bei Sportalm Kitzbühel
Die bei der Berlin Fashion Week vorgestellte Herbst/Winter-Kollektion 2020/21 des Tiroler Familienbetriebs stellte die Designerin Ulli Ehrlich unter das zentrale Thema "Female Empowerment" - als starke Frau lief die beinamputierte Model Giusy Versace über den Laufsteg
Seit September liegt die Leitung des Labels Sportalm Kitzbühel allein in den Händen von Ulli Ehrlich. Die bei der Berlin Fashion Week vorgestellte Herbst/Winter-Kollektion 2020/21 des Tiroler Familienbetriebs stellte die Designerin unter das zentrale Thema "Female Empowerment" - als starke Frau auf dem Laufsteg trat Giusy Versace an. Mit ihrem Auftritt auf der Berliner Modewoche will die Italienerin anderen Frauen Mut machen. Nach einem Autounfall im Jahr 2005 trägt sie heute Prothesen an beiden Beinen. "Ich will Frauen ermutigen, die mit einer Behinderung leben", sagte sie.
Beinprothesen stehen nicht im Widerspruch zu Designerkleidung und rotem Teppich, lebt die Nichte der beiden Mode-Legenden Gianni und Donatella Versace vor. Außerdem wurde sie als Sprinterin zur erfolgreichen Paralympics-Athletin, gewann die italienische Ausgabe von "Dancing Stars" und gehört dem Parlament ihres Heimatlandes an. Für Sportalm Kitzbühel eröffnete und schloss sie Mittwochvormittag die Show, zunächst in Casual-Mode mit Glitzer-Prothesen und Stiletto-Boots, dann im sportlichen Outfit mit pinken Sneakers.
Ulli Ehrlich führte für die im Kraftwerk Berlin präsentierte Kollektion sportliche und feminine Styles zusammen, wie immer mit starken Farben wie Rot und Pink. Sie spielte mit Boxy-Schnitten - kurze, kastige Formen - und kombinierte als Kontrastprogramm dazu überlange Mäntel. Metallic- und Glitzereffekte ließen Outdoor-Mode glänzen. Camouflage-Print wirkte in kühlem Gold edler als sonst, Animal-Muster setzten einen starken Akzent. Vermehrt gab es diesmal monochrome Looks zusehen, aber aufgebrochen durch Materialmixes und Matt/Glanz-Effekte. Auch bei den Silhouetten kamen Gegensätze zum Tragen, weicher Oversized-Strick traf auf körpernahen Jersey.