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"Wir machen nicht jede Schleuderei mit"

Von Carsten Hebestreit, 18. Jänner 2020, 07:30 Uhr
"Wir machen nicht jede Schleuderei mit"
Seit 2014 Audi-Markenvorstand in Österreich: Thomas Beran Bild: Audi

Audi fiel im Rennen der drei Premium-Marken von der Pole-Position auf Platz 3 zurück. Markenvorstand Thomas Beran schildert, wie steinig der Weg zurück an die Spitze ist.

Mittendrin im Diesel-Skandal, ein langweiliges Design, das Image stark angeschlagen – der Weg zurück an die Spitze ist für Audi hart und steinig. Wir sprachen auf der Vienna Autoshow mit Audi-Österreich-Markenvorstand Thomas Beran über die Wertigkeit der Marke, die E-Mobilität und das enorm wichtige Flottengeschäft.

OÖN: Der einstige Primus Audi ist in der Zulassungsstatistik hinter BMW und auch Mercedes zurückgefallen – ein harter Schlag für eine stolze Marke. Die Gründe dafür?

Beran: Wir hatten zwei Jahre lang das Thema WLTP-Umstellung, das uns bei Audi sehr beschäftigt hat. Dazu kam, dass wir in den vergangenen beiden Jahren die größte Modellumstellung der Geschichte zu bewältigen hatten. Dadurch hatten wir Lücken im Angebotsprogramm. Allerdings: Bei den Verkäufen haben wir im Vorjahr – auch wenn man’s in der Zulassungsstatistik noch nicht sieht – ein Plus von 15 Prozent eingefahren. Diese Autos werden erst jetzt nach und nach ausgeliefert. Kurzum: Wir kommen wieder, denn wir haben die jüngste und breiteste Angebotspalette im Premiumsegment – inklusive der E-Modelle, die unsere Speerspitze darstellen.

Heuer kommt noch der e-tron Sportback, allerdings ist auch dieses Modell nicht für den Massenmarkt konzipiert...

Bis wir in die Breite kommen, wird’s noch dauern. Audi bringt jedes Jahr mindestens ein neues batterieelektrisch betriebenes Modell – aktuell den e-tron Sportback, Ende des Jahres den e-tron GT, nächstes Jahr wieder ein neues E-Modell. Darüber hinaus haben wir den e-tron mit einer kleineren Batterie ausgestattet, der e-tron 50 liegt preislich unter 60.000 Euro. Abzüglich der Vorsteuer und der E-Förderung kostet der Wagen 50.000 Euro. Da fahren wir in einem ganz anderen Preissegment mit – auch wenn wir damit noch nicht den Massenmarkt überschütten.

Bei den Verbrennern hat Audi aber auch einen A1 im Angebot. Umgelegt auf die E-Schiene würde dies dem ID.3 von VW oder auch dem El-born von Seat entsprechen. Kommt auch ein Elektro-Audi auf diesem Niveau?

Natürlich. Wir arbeiten uns jetzt von oben nach unten vor. Derzeit sind’s die sportlichen e-tron-Modelle, der nächste wird im Q4-Format sein. Und danach machen wir auch vor den Kleinen nicht Halt.

Der Q5 wurde als neue Generation angekündigt, geworden ist’s ein Mini-Facelift, Ähnliches sieht man auch bei anderen Modellen. Hat Audi designmäßig zu wenig Mut bewiesen?

Das war vor den besagten zwei Jahren. Damals, und das stimmt, hat man im Rückspiegel nicht erkannt, ob’s ein A3, A4, A5 oder A6 war. Unser neuer Designer Marc Lichte hat da inzwischen mehr Ecken und Kanten reingebracht.

Was kennzeichnet die neue Designsprache?

Der Singleframe vorne ist flacher und breiter geworden, die Rundungen wurden durch Eckiges ersetzt, an der Lichtsprache lassen sich wieder die einzelnen Modelle erkennen. Und drinnen haben wir auf Touch-Displays umgestellt. Alles ist "pure und clean".

Audi und Sport ist seit jeher ein Thema. Nun hat der VW-Konzern beim benzingetriebenen Sport die Handbremse gezogen und gibt der Nachhaltigkeit die Vorfahrt. Stehen bei Audi diesbezüglich auch Änderungen an?

Sport ist in der DNA von Audi verankert. Wir sind als Seriensieger bei Le Mans aus- und in die Formel E eingestiegen – weil wir uns der Nachhaltigkeit verschrieben haben. Und dies möchten wir kompromisslos weiterziehen. Die Formel E wird sich weiterhin sehr gut entwickeln, nicht zuletzt, weil inzwischen auch andere namhafte Marken eingestiegen sind.

Zurück nach Österreich, zurück zur Zulassungsstatistik. Der Erfolg der Premium-Hersteller hängt sehr vom Flottengeschäft ab. Hat Audi diesen Geschäftsteil vernachlässigt?

Das Flottengeschäft ist, keine Frage, sehr wichtig. Was uns aber auch wichtig ist: dass die Wertigkeit unserer Marke gewahrt bleibt. Wir gehen folglich nicht jede preisliche Schleuderei mit, die Marke hat für uns einen Wert. Und jeder, der einen Audi fährt, will auch nicht, dass seine Marke verschleudert wird. Darum machen wir bei dieser Rabattschlacht nicht mit – und werden auch in Zukunft nicht mitgehen.

Audi geht die Preisschlacht "nicht mehr mit" wäre doch besser formuliert, oder?

Wir haben früher mit aller Anstrengung versucht, Stückzahlen zu machen, richtig. Aber dies hat sich nicht positiv auf das Image der Marke ausgewirkt. Seit wir den Weg der Wertigkeit eingeschlagen haben, sind wir in Sachen Beliebtheit der Marke in sehr vielen Umfragen wieder die Nummer eins.

Die Angebotspalette erneuert – bedeutet dies, dass Audi wieder die Pole-Position bei den Premiumherstellern in Österreich einnehmen wird?

Für uns ist nicht der Platz entscheidend, uns ist wichtiger, dass wir bei der Beliebtheit der Marke vorne sind und in der E-Mobilität Fuß fassen – auch, was die Stückzahlen betrifft.

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Autor
Carsten Hebestreit
Redakteur Motor
Carsten Hebestreit
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6  Kommentare
6  Kommentare
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fanatiker (6.116 Kommentare)
am 23.01.2020 20:49

Stimmt so nicht Herr Audi Markenvorstand, weil jetzt nachweislich ALLE Anbieter auf Teufel komm raus neue Autos kurz anmelden und dann 20 % bis sogar über 30 % unter dem Listenpreis anbieten (jederzeit im Internet nachzuvollziehen)!

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benzinverweigerer (14.601 Kommentare)
am 18.01.2020 19:14

War noch nie mehr ernüchtert als über Probesitzen in A3 und A4... vom Megane 3 kommend...
A3 erinnert eher an Polo/Clio im Innenraum

Automatik ?
Ambientebeleuchtung ?
Digitales Armaturenbrett ?
Navi ?
LED Scheinwerfer ?
Adaptativer Tempomat ?
HUD ?
Parklenkassistent ?
usw.

Dafür hat der A4 den depperten Forstinger Nachrüsttempomathebel hinterm Lenkrad und um auf meine Megane Bose Ausstattung um Liste 31.000€ zu kommen wäre beim A4 ein 60er nötig gewesen... selbe PS und Vorderrad !
(War 2016, noch das ältere A4 Modell)

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Fensterputzer (5.143 Kommentare)
am 18.01.2020 14:43

. . . die jüngste und breiteste Angebotspalette im Premiumsegment . . .

Premiumsegment??
Ja doch, aber nur beim Betrügen.

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Jerry29 (47 Kommentare)
am 18.01.2020 11:02

@Audi: OK boomer

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loewenfan (5.471 Kommentare)
am 18.01.2020 06:27

man hat ja gerne gesagt Deutsche Wertarbeit, heute musst froh sein wennst nicht das Lenkrad als Sonderausstattung dazu kaufen musst,

bei meinem A3 Sportback sind im alter von 5 Jahren die Heckklappen Dämpfer verottet, das Streusalz kanns wohl nicht sein,
im Vergleich 15Jahre alter Z4 Top Zustand verursacht keine kosten

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nixnutz (4.140 Kommentare)
am 18.01.2020 00:18

Wer das Geld hat und bereit ist, es für einen fahrbaren Untersatz auszugeben, der kauft sich ein neues Modell von Mercedes oder BMW.

Deren ältere Modelle sind ebenso wie praktisch alle (optisch seit Jahren gleichgelutschten) Audi eher szenetypisch für Finanzberater und "Eh-schon-wissen"-Klientel.

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