Werden Verbrenner-Autos ab 2025 verboten?
BRÜSSEL. Die EU feilt an den Limits der Euro-7-Abgasnorm – Grenzwerte seien nicht zu erreichen, so Kritiker.
Was aktuell in Brüssel beraten wird, versetzt die Automobilbranche in Aufregung. Denn die EU rammt die Eckpfeiler der nächsten Abgasnorm, der Euro 7, in den Boden. Als Basis dafür könnte die 66-seitige Studie "Advisory Group on Vehicle Emission Standards" dienen, die laut "Bild am Sonntag" Experten aus ganz Europa verfasst haben. Tenor in dem Papier: Neue Autos sollen künftig nur noch 30 Milligramm (mg) NOx pro Kilometer emittieren dürfen. Zum Vergleich: Die derzeit gültige Euro 6 erlaubt Diesel-Motoren, 80 mg NOx auszustoßen, und Benzinern 60 mg. Zusätzlich befürworten die Experten eine Verschärfung der Messmethode. Laut der "Real Driving Emission"-Methode (RDE) dürfen die Grenzwerte zwischen minus 10 und plus 40 Grad nicht überschritten werden – und dies künftig auch auf 1000 und 2000 Metern Seehöhe. Weiters müssen die Limits auch von nun 15 Jahre alten Fahrzeugen eingehalten werden.
"Mit der Einführung der geplanten Euro-7-Norm wird die EU Autos mit Verbrennern ab 2025 de facto verbieten", sagte VDA-Chefin Hildegard Müller.
VW hat seit letztem Jahr Motoren mit "twindosing" auf den Markt, die real gemessen 11mg NOx/km emitieren und somit ein Vielfaches unter dem zukünftig in Euro 7 geforderten Grenzwert von 30 mg NOx/km liegen ( https://www.auto-motor-und-sport.de/tech-zukunft/vw-diesel-abgasnachbehandlung-twindosing/ ). Wegen dem 30mg Grenzwert das drohende Ende des Verbrennungsmotors auszurufen entbehrt jeder Grundlage. Mit dieser plumpen Lobbyarbeit verspielt die Autoindustrie den Rest der Glaubwürdigkeit und die Medien, die solche Pressemeldungen unreflektiert übernehmen gleich mit.