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Wenn Licht extrem gefährlich wird: Das Blenden und die Ursachen

Von Carsten Hebestreit, 14. Dezember 2019, 00:04 Uhr
Wenn Licht extrem gefährlich wird Das Blenden und die Ursachen
Moderne Matrix-LED-Lichtsysteme können die vorausfahrenden bzw. entgegenkommenden Autos „ausblenden“ – siehe unteres Foto. Bild: Opel

Verschmutzte Windschutzscheibe, falsch eingestellte Scheinwerfer, erkrankte Augen.

Wenn heute um 16.07 Uhr die Sonne untergeht, geht hierzulande bei Autofahrern das Licht an. Allerdings nicht immer das richtige. Viele Lenker vertrauen auf die Licht-Sensoren und düsen mit dem Tagfahrlicht durch Stadt und Land. Was bei dieser Einstellung finster bleibt, sind die Heckleuchten. "Wir haben fast täglich Anrufe von Mitgliedern, die sich diesbezüglich über andere Lenker beschweren", sagt der Sprecher des ÖAMTC Oberösterreich, Stefan Neubauer.

Doch nicht nur diese Fehlbedienung kann gefährliche Situationen hervorrufen. Immer öfter klagen Autofahrer, dass sie von entgegenkommenden Fahrzeugen geblendet werden. Die Ursachen dafür sind vielfältig, wie ÖAMTC-Techniker Dieter Lepschy und Primar Matthias Bolz, Vorstand der Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie in Linz, im OÖN-Gespräch sagen.

Wenn Licht extrem gefährlich wird Das Blenden und die Ursachen
Helles Licht macht die Konturen besser sichtbar, sagt Primar Bolz. Bild: VW

Grelle Lichtquellen

Moderne LED- und Xenon-Scheinwerfer leuchten intensiver als H4- und H7-Lampen. Musste bei den alten Glühbirnen das Licht noch über Reflektoren verstärkt werden, bündeln neue Lichtquellen direkt den Strahl. Diese grellen Lichtpunkte entwickeln rascher eine Blendwirkung als ältere Modelle, sagt Lepschy.

Verstärkt wird die Blendwirkung durch regennassen Asphalt, auf dem sich das Scheinwerferlicht spiegelt.

Einer der häufigsten Mängel bei der §57a-Untersuchung ("Pickerl") sind falsch eingestellte Scheinwerfer, sagt der ÖAMTC-Techniker. Die Lichter leuchten zu hoch, zu niedrig oder sind seitlich verstellt. Kurzum: Sie blenden.

Auch blendfreies Matrix-Fernlicht kann durchaus blenden: Dann, wenn die Scheinwerfer schon minimal verstellt sind. "Dann schaltet das LED-Licht zwar Bereiche aus, aber eben die falschen", sagt Dieter Lepschy. Nachsatz: "Wir können diesen Fehler bei der Lichtuntersuchung nicht finden." Sprünge im Scheinwerferglas oder auch Schmutz auf der transparenten Oberfläche erzeugen eine Streuung des Lichts – und damit eine Blendung des entgegenkommenden Verkehrs.

Wichtig sei auch eine saubere Windschutzscheibe. Dreck oder auch Beschädigungen können Lichtstrahlen bündeln – und dadurch blenden.

Apropos Glas: Passt die eigene Sehstärke nicht mit der Dioptrien-Anzahl der Brille überein, kann in der Dunkelheit das Licht falsch brechen und eine Blendung erzeugen, warnt Primar Matthias Bolz.

Ebenso sind Erkrankungen der Augen eine Gefahr. Wie beispielsweise der Graue Star, der vermehrt im Alter von 60+ auftritt. "Man muss sich dies wie eine beschlagene Windschutzscheibe vorstellen", sagt der Mediziner. Seine Anregung: regelmäßig zum Augenarzt gehen.

Was tun, wenn licht blendet?

1. Nicht in das Licht schauen! Auch wenn die Beleuchtungsstärke, die in Lux gemessen wird, gleich ist, blendet eine kleine Lichtquelle deutlich stärker als eine größere. Die Folge: Scheinwerfer, bei denen LEDs direkt nach vorne abstrahlen, sind für das Auge unangenehmer als Systeme, bei denen das Licht indirekt über einen Reflektor abgegeben wird. Ist die Lichtquelle sehr grell, können die Fotorezeptoren im Auge Schaden nehmen, sagt Primar Matthias Bolz.

2. Windschutzscheibe reinigen! Schmutz und Kratzer streuen das Licht – und können blenden. Daher immer auf eine saubere Scheibe achten. Wichtig: Auch das Scheinwerferglas putzen!

3. Regelmäßig zum Augenarzt! Im Alter werden die Augen schwächer, die Sehstärke nimmt ab. Unpassende Brillen oder Erkrankungen wie der Graue Star können sehr gefährlich sein, weil das Licht bricht und deshalb blendet.

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Autor
Carsten Hebestreit
Redakteur Motor
Carsten Hebestreit
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2  Kommentare
2  Kommentare
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Selten (13.716 Kommentare)
am 15.12.2019 01:41

Der Herr Lepschy wird beim ÖAMTC, der seit Jahren nimmermüde das Märchen erzählt, dass LED und Xenon nicht blenden können, weil dem natürlichen Licht am allerähnlichsten, bald rausfliegen.

Was die Entwicklung der FKZ-Beleuchtung angeht, habe ich das Gefühl, wir befinden uns in einem ständigen Aufrüsten und werden uns am Ende gegenseitig die Augen ausstechen.

Das Tagfahrlicht ist überhaupt die Dummheit des Jahrhunderts.

Welche Sinn sollte Licht bei Tag haben, außer das Fahrzeug sichtbarer zu machen?

Warum es dann nur von vorne sichtbar sein soll, aber nicht auch von hinten, möge mir mal wer erklären.

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Linzlebtauf (134 Kommentare)
am 15.12.2019 00:02

Meiner Meinung nach gehören die "modernen" Scheinwerfer wieder weg, sie blenden viel zu sehr!!

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