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Scharfe Spitze, breite Mitte, vereinzelt Blitz

Von Beatrix Keckeis-Hiller, 13. November 2019, 00:04 Uhr
Scharfe Spitze, breite Mitte, vereinzelt Blitz
Von 2,3 auf 2,5 Liter Hubraum: Triumph Rocket III mit 167 PS und 221 Nm Bild: Triumph

Die EICMA 2019 in Mailand zelebriert das Thema Motorrad in allen Facetten – mit Evolutionen etablierter Modelle und Novitäten von A wie Aprilia bis Z wie Zero.

Kaum ist die Zweirad-Saison beendet, wird das Feuer der Motorrad-Leidenschaft schon wieder frisch angefacht. Traditionell tun das die großen Herbst-Shows. Wobei die EICMA in Mailand – es ist die 77. – heuer alleine die Europa-Fahne hochhält und bis 10. November alle Novitäten für 2020 auf dem Messegelände in Rho-Pero konzentriert.

Die Trends der vergangenen Jahre setzen sich fort: einerseits eine weitere Schärfung der Spitze – die Supersportlerinnen Ducati Panigale (zwei- und vierzylindrig), die BMW S 1000 RR, die Honda CBR 1000 RR Fireblade –, andererseits eine Verdichtung in der Mittelklasse – siehe BMW F900 R.

Scharfe Spitze, breite Mitte, vereinzelt Blitz
Honda Fireblade Bild: Honda

Leistung spielt nach wie vor eine Prestige-Rolle in der Top-Klasse, 200 PS sind längst kein Einzelfall mehr. Noch stärker geworden ist das Thema Adventure, es zieht sich von der großen (und teils schwereisernen) bis in die kleine Klasse, siehe die gleichnamige 390er-Version von KTM. Honda hat die Africa Twin neu interpretiert, Suzuki hat die V-Strom (V2, 107 PS) frisch aufgelegt, die Optik an die ehemalige einzylindrige DR Big 800 angelehnt.

Nische: E-Motorräder

Zwischendurch stromert und blitzt es in Großserie: Harley-Davidson ist mit der vollelektrischen LiveWire angereist, die Vespa Elettrica kann in einer Derivat-Version bis zu 70 km/h schnell sein. Der Nischen-Hersteller Zero zeigt seine komplette Modellpalette her.

Roller spielen unverändert eine große Rolle, Honda zum Beispiel hat die SH – 125er und 150er – mehr als upgedatet, Vespa spielt weiterhin auf der Nostalgie-Klaviatur, mit der Primavera und der GTS. Yamaha hat den T-Max hubraummäßig auf 560 ccm hinaufgeschraubt.

Scharfe Spitze, breite Mitte, vereinzelt Blitz
Mehr Hubraum: Yamaha T-Max Bild: Yamaha

Naked Bikes sind in allen Klassen unverändert gefragt, auch in moderner Interpretation samt Elektronik-Ausrüstung von Traktionskontrolle bis Fahrprogramme. MV Agusta offeriert eine weitere Version der 800 Brutale (148 PS), vorgestellt hat man auch die Rush, basierend auf der Brutale 1000 RR (208 PS). Yamaha offeriert die neue Tracer 700 (75 PS).

Ob nun ganz neue oder erneuerte Modelle: In den Messehallen sind alle Marken versammelt, buchstäblich von A bis Z. Aus dem reichhaltig angerichteten Menü haben wir einige Highlights herausgepickt.

Zum Beispiel die Aprilia 660: Das sportlich und supersportlich ausgerichtete Mitglied der Piaggio-Gruppe hat das Mittelklasse-Konzept des Vorjahres umgesetzt und bringt gleich zwei Varianten des Parallel-Twin, eine Sportlerin und ein Naked Bike (Tuono). Mit je 100 PS Leistung. Ob verkleidet oder nackt: Sie ist auch eine Hommage an die potente Zweitakterin RS250 der späten 1990er-Jahre.

Ducati hat die Potenz der Vierzylinder-Panigale in eine neue Streetfighter gepackt. Die V4 ist eine direkte Ableitung der 214 PS starken Hypersportlerin, sie leistet mit 208 PS kaum weniger.

Bronx: Rotziger Name

Harley-Davidson zeigt für die nahe Zukunft groß auf, mit zwei Modellen für 2020: ein Naked Bike oder auch ein Streetfighter, mit dem Rotzigkeit versprechenden Namen " Bronx" (115 PS), sowie ein Adventure-Eisen, eine Reise-Enduro, mit dem ebenfalls vielsagenden Namen " Pan America" (145 PS).

Scharfe Spitze, breite Mitte, vereinzelt Blitz
V2, wassergekühlt: Harley-Davidson Pan America Bild: HD

Im Brennpunkt des Publikumszulaufs steht in Mailand, wie immer, das heimische Motorrad-Aushängeschild KTM. Die Mattighofner haben unter anderem die 390er (43 PS) in ein Abenteuer-Outfit gesteckt. Die Mittelklasse angehoben wird durch eine 890er Duke mit 121 PS. Auf allen Linien überarbeitet und upgedatet ist die 1290 Super Duke R (180 PS).

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Kompakt, leicht und 45 PS stark: KTM 390 Adventure Bild: KTM

Spektakulär war die Triumph Rocket III von Anfang an (2004), mit ihrem 2,3 Liter großen, längs eingebauten Dreizylinder und 140 PS (Roadster: 148 PS), nebst 200 Nm Maximaldrehmoment (Roadster: 221 Nm). Die Engländer haben jetzt noch eins draufgelegt: in puncto Hubraum, der beträgt nunmehr 2,5 Liter, ebenso bezüglich der Leistung, jetzt sind es 167 PS, samt 221 Nm. Die britische Wuchtbrumme ist als Nackte (R) und als Tourerin (GT) zu haben.

Zwischen die serienfertigen Eisen hat eine Reihe von Herstellern etliche Konzepte gestellt. BMW will sich im Cruiser-Segment wieder präsent machen. Vorbote ist das Concept R 18. Dahinter steckt ein recht mächtiger 1,8-Liter-Boxer, eingebettet in ein reduziertes Outfit. Ebenfalls noch im Konzeptstadium steckt eine Reise-Enduro-Interpretation der nunmehrigen KTM-Tochter Husqvarna: Der Name " Norden 901" weist auf einen 900-ccm-Parallel-Twin als Antrieb hin.

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Cruiser-Bike: BMW Concept R 18 mit 1,8-Liter-Motor Bild: BMW

Fahrassistenten für Bikes

Unaufhaltsam ist – analog zur Autowelt, gewissermaßen eine Automobilisierung des Motorradfahrens – die Entwicklung der Elektronifizierung. Das reicht von der Fahrunterstützung à la Anfahrhilfe bis zur Konnektivität. Antiblockiersysteme sind ohnehin bereits Pflicht. Neben Systemen wie Kurven-ABS und Schräglagenkontrolle ist vor allem im Segment der großen Tourer – von BMW über Harley-Davidson bis Honda – permanente Vernetzung via fix verbaute SIM-Karte ein Thema. Dazu kommen automatische Notrufsysteme. Auch gibt es Kurvenlicht, LED-Scheinwerfer sowieso. Mit einem integrierten Airbag in der Gold Wing steht Honda derzeit noch alleine da. Nächster Schritt ist die Einbindung der Einspurigen ins Szenario des automatisierten Fahrens.

Als Ausgleich kann man sich an elektronikreduzierten Retro-Eisen wie der Triumph Bonneville in neu aufgelegten Ausprägungen und der Kawasaki W800 erfreuen, ebenso an der Ducati-Scrambler-Familie.

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Beatrix Keckeis-Hiller
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