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Mit heißen Flammen gegen hartnäckiges Unkraut auf Straßen

Von Carsten Hebestreit, 12. Oktober 2019, 00:04 Uhr
Mit heißen Flammen gegen hartnäckiges Unkraut auf Straßen
Ein Vorhang aus Ketten hält die Flammen in Schach. Bild: STI

SIERNING. Nachdem der Einsatz von Gift verboten wurde, suchen Straßenerhalter nach Alternativen – Sierninger Unternehmen setzt Feuer ein.

Pflanzen können gewaltige Kräfte entwickeln und selbst Asphalt und Beton "sprengen". Sprießen aus Fugen Löwenzahn, Gräser oder Ähnliches, wird’s für die Straßenerhalter – und dadurch für Steuerzahler – teuer. Die Schäden an Fahrbahnen und Gehsteigen erreichen jedes Jahr ein enormes Ausmaß – sofern das große Wuchern nicht eingedämmt wird.

Alternative: Heißwachs

Gift zur Bekämpfung der Pflanzen darf nicht mehr eingesetzt werden. Als Alternativen werden Heißluft, Flammen aus Handbrennern sowie Heißwachs eingesetzt. Letzteres wird üblicherweise mithilfe von Dieselaggregaten auf 70 Grad aufgeheizt und dann versprüht. "Diese Methode ist nicht gerade umweltfreundlich", sagt Peter Ziebermayr von dem Waldneukirchner Unternehmen Steyr Trucks Sales and Services International (STI). Weil viel Diesel verheizt werde, so das Argument des STI-Produktionsleiters. Die Oberösterreicher entwickelten eine umweltfreundlichere Alternative: Das Unkraut wird mit Flammen bekämpft. Eingesetzt wird dafür Propangas. "Das ist", sagt Ziebermayr, "CO2-neutral."

Der 160 Kilogramm schwere Aufsatz mit dem Namen UF 300 wird an der Front von Kommunalfahrzeugen montiert. Gespeist wird der Brenner aus vier Gasflaschen mit je elf Kilogramm Propangas. "Wir haben am Anfang kleinere Brenner verwendet", erzählt der Waldneukirchner. Optimal sei eine Breite von 30 Zentimetern, ergaben die Tests. "Entscheidend ist auch der Abstand zum Boden bzw. die Konzentration des Gasgemischs." Letzteres sei wichtig für das Zündverhalten. Die Flammen werden per Knopfdruck von der Fahrerkabine aus entfacht.

Unterwegs mit 3 km/h

Der Lkw mit dem Brenneraufsatz kann mit zwei bis drei Stundenkilometern unterwegs sein. "Bei diesem Tempo verbrennen Gräser sehr gut. Nur bei Löwenzahn muss leicht abgebremst werden", sagt Ziebermayr. Und bei kleinen Baumstämmen müsse ein Mähwerk zum Einsatz kommen.

"Zu Beginn sind alle Fahrer zu schnell unterwegs", erzählt der Produktionsleiter von den ersten Tests mit einer Straßenmeisterei. "Die meisten meinen, einmal kurz drüberfahren genügt. Doch das ist ein Irrglaube. Man muss das Unkraut kennenlernen."

Zwar begrenzt ein Vorhang aus Stahlketten die Flammen, doch müssen die Fahrer aufpassen. "Nach zwei Monaten ohne Regen an einem Weizenfeld vorbeifahren geht halt nicht." Die Lenker müssten beim Betrieb "schon das Hirn einschalten". Abgesehen davon: Das Mitführen eines Feuerlöschers ist Pflicht.

Als beste Einsatzzeit nennt Ziebermayr den März. Zwei Wochen später soll noch einmal das Unkraut verbrannt werden. "Dann ist für längere Zeit eine Ruh".

34 Kilometer mit einer Füllung

Die insgesamt 44 Kilogramm Propangas reichen für 34 Kilometer, dann müssen die Gasflaschen ausgetauscht werden. Preis pro Flasche: 28 Euro. Werden die Kosten pro Mitarbeiter (25 Euro pro Stunde), Propangas (8,34 Euro pro Stunde) und Kraftstoff (6 Euro pro Stunde) kalkuliert, kostet der Kilometer 13 Euro (bei 3 km/h). Nicht miteingerechnet ist der Anschaffungspreis des UF 300 von 10.000 Euro.

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Autor
Carsten Hebestreit
Redakteur Motor
Carsten Hebestreit

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