Keyless Go leicht zu knacken
WIEN. Keyless-Go-Systeme sind komfortabel: Der Autoschlüssel bleibt in der Hosentasche, der Wagen sperrt trotzdem automatisch auf, wenn sich der Lenker nähert.
Auch der Startknopf ist aktiv. Und doch haben diese "Keyless Go"-Systeme Nachteile. Wie schon 2017 aufgedeckt, haben Diebe leichtes Spiel. Daran habe sich nichts geändert, sagt der ÖAMTC. "Mittlerweile wurden 273 Autos mit ,Keyless Go’ getestet, und nur vier Modelle ließen sich nicht knacken. Die meisten Hersteller wollen oder können diese Sicherheitslücke nicht schließen", sagt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl.
Signal "verlängern"
Fundierte Kenntnisse, etwa zum Hacken oder Entschlüsseln von Daten, sind nicht notwendig, um ein "Keyless Go"-Fahrzeug zu öffnen. Dafür genügt ein legal erhältlicher Reichweiten-Verlängerer. "Im Test hat die ,Verlängerung’ des Signals sogar durch Türen und Mauerwerk funktioniert", sagt Kerbl. Es reicht, den Empfänger mehrere Meter vom Schlüssel entfernt zu platzieren, um das Signal über hunderte Meter zu übertragen. Dadurch kann ein Dieb das Auto öffnen und den Motor starten, obwohl der Besitzer den Schlüssel z. B. in der Hosentasche hat, während er in einem Café sitzt. "Läuft der Motor, bleibt er auch ohne Schlüssel so lange in Betrieb, bis er abgestellt wird oder der Sprit ausgeht."
Das Wissen um diese Problematik ist schon Jahre bekannt. Die Autobauer und deren Softwarespezialisten kümmert das nicht, jedes so geklaute Auto den Absatz fördert.