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Gebrauchtwagen: Preise steigen weiter

Von Carsten Hebestreit   11.Dezember 2021

Corona und der Halbleitermangel wirbeln weltweit den Autohandel durcheinander. Weil die Lieferzeiten bei Neuwagen inzwischen teils extrem lang sind, steigen Autokäufer auf Gebrauchte um. Sichtbar wird dieses Phänomen auf den Gebrauchtwagenplätzen, wo teils nur noch auf jedem zweiten Stellplatz ein Auto steht. Und auch im Internet, wo die Auswahl spürbar ausgedünnt wurde.

Angebot geschrumpft

"Das Angebot ist um ein Drittel geschrumpft", sagt dann auch Robert Madas von Eurotax Österreich. Der Dienstleister, der in 20 Ländern Europas sowie in Australien vertreten ist, errechnet mit einer komplizierten Methode die aktuellen Gebrauchtwagenpreise. Und zwar für 150.000 Ausstattungs- und. Motorvarianten bzw. die verschiedenen Baujahre.

Komplizierte Berechnung

Die Basisdaten dafür liefern einerseits täglich große Internetplattformen wie Autoscout und Willhaben und andererseits Autohändler. "Etwa ein Drittel der österreichischen Händler übermitteln die tatsächlich erzielten Preise an uns", sagt Madas. Diese werden dann mit den Internetdaten verglichen und von einem Eurotax-Analyseteam gegengecheckt. Erst dann veröffentlicht Eurotax die exakten Preise für Gebrauchtmodelle.

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Weil das Angebot geschrumpft und die Nachfrage gleich geblieben ist, steigen die Preise. Gebrauchte Pkw erzielen aktuell einen durchschnittlich 7,5 Prozent höheren Verkaufserlös als noch im Februar 2020, dem letzten Monat vor dem ersten Lockdown. Zum Vergleich: In Deutschland liegt das Preisniveau um 9,1 Prozent, in der Schweiz um 6,7 Prozent über dem Februar des Vorjahres.

Nutzfahrzeuge: +17 Prozent

Bei den leichten Nutzfahrzeugen (LCV) ist der Anstieg noch drastischer, in dieser Kategorie kletterte der Restwert um 17 Prozent nach oben. Dies hänge, so Madas, auch mit der Einführung der NoVA zusammen. Seit 1. Juli 2021 kassiert der Staat für die leichten Nutzfahrzeuge erstmals die Normverbrauchsabgabe.

Auffällig ist, dass die Diesel-Modelle um 8,8 und die Benziner um 8,0 Prozent zugelegt haben. Hingegen stagnierten die Preise für elektrifizierte Fahrzeuge. Plug-in-Hybride kosten aktuell um 1,4 Prozent mehr als noch vor eineinhalb Jahren, Hybrid-Pkw verzeichneten ein Plus von 0,4 Prozent.

Die Gebrauchtwagenpreise für reine Stromer hingegen sanken um 4,8 Prozent. Letzteres liege an der noch jungen Technik, die rasch veralte, so Robert Madas.

Der Trend sei jedenfalls eindeutig: Das Preisniveau für Gebrauchte werde weiter steigen, weil die Nachfrage nach Neuwagen auch kurz- und mittelfristig nicht befriedigt werden könne.

2023 flacht die Kurve ab

"Für 2022 rechnen wir mit einer leichten Steigerung, 2023 dürften dann die Restwerte stagnieren", sagt der Eurotax-Mitarbeiter. Nachsatz: "Aber auch nur dann, wenn die Neuzulassungen wieder steigen."

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