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Die sonore Stimme und die guten Vibrationen im Bauch

Von Carsten Hebestreit   13.Februar 2021

Da steht er, nicht protzig, aber eben doch auf Sport gebürstet: der Octavia RS. Ein durch und durch pechschwarzer Kühlergrill vorne und ein schwarzer Spoiler hinten. Das RS-Emblem auf den Kühlrippen weist den Tschechen als zivilen Sportler aus. Fast könnte man dem Octavia Understatement unterstellen. Denn die Antriebsleistung übertrifft die Erwartungen, die die Optik vorab erzeugt, auf den ersten OÖN-Testkilometern dann doch deutlich.

Volle Flexibilität

Limousine und Kombi, Front- oder Allradantrieb, Schalter oder DSG, fünf Antriebe (Benzin, Diesel, CNG, Mild- und Plug-in-Hybrid): Der Octavia parkt praktisch in allen Nischen. Und dies nicht unerfolgreich. Der Tscheche überholte den Dauer-Primus VW Golf und setzte sich inzwischen mit einem deutlichen Abstand an die Spitze der Zulassungsstatistik. Eine Golf-Lästerung sondergleichen. Doch VW hält den Ball flach und äußert sich nicht zu dem frechen Überholmanöver.

Nach dem Plug-in-Hybrid RS iV erweitern die Tschechen das RS-Motorenprogramm mit dem 2,0 TSI mit 245 PS sowie dem 2,0 TDI mit 200 PS. Wir drehten eine Runde mit dem allradgetriebenen Turbodiesel. Feines schwarzes Alcantara spannt sich mit einer weißen Ziernaht über das Armaturenbrett und die Türen, darunter ein wenig Carbon. Die Sportsitze sind in edlem Schwarz gehalten, freilich mit ein paar Mustern auf der Sitzfläche. Viel Raum und viel Komfort: Der Octavia weiß zu überzeugen.

Das Sportfahrwerk senkt Limousine wie Kombi um 15 Millimeter ab, der Vierzylinder-TDI gleicht den Dieselmotoren der EVO-Generation (115 und 150 PS), allerdings kommen im stärksten Selbstzünder der Baureihe mehr Aluminium und steifere Pleuelstangen zum Einsatz. Der nun wassergekühlte Turbolader verdichtet höher.

Der Diesel brabbelt satt

Ein Knopfdruck erweckt die Zweiliter-Maschine zum Leben. Und wie! Die sonore Stimme brabbelt ähnlich wie ein Big Block. Und dies schon bei Standgas. Das erzeugt "good vibrations" in der Bauchgegend. Da taucht die Frage auf: Ist das wirklich ein Diesel, der da spricht? Kaum zu glauben, aber: Ja, da werkt ein satter Selbstzünder im vorderen Fahrzeugdrittel.

Der Schub ist satt, kommt aber erst nach einer kleinen Ewigkeit. Auch hier gilt: Die Abgasreinigung muss erst scharfgestellt werden.

Vernunftlösung mag der RS keine sein, auch wenn wir nur 5,6 Liter Diesel auf 100 Kilometer verheizten. Der Spaßfaktor ist mit dem Topmodell der Octavia-Baureihe aber unvergleichlich hoch.

Skoda Octavia RS

Der 4,70 Meter lange Skoda Octavia RS wird wahlweise mit einem 2,0-Liter-TSI (180 kW/245 PS, 370 Nm) oder einem 2,0-Liter-TDI (147 kW/200 PS, 400 Nm) angetrieben. Der Benziner kann mit einem 6-Gang-Schaltgetriebe oder einem 7-Gang-DSG geordert werden. Frontantrieb ist Serie. Der Selbstzünder wird ausschließlich mit dem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe geliefert, dafür kann neben dem Frontantrieb auch eine Allrad-Version bestellt werden. Der Benziner beschleunigt in 6,8 (Schaltgetriebe) bzw. 6,7 (DSG) Sekunden von 0 auf Tempo 100, der TDI in 7,4 bzw. 6,8 Sekunden. An den Haken darf der TDI mit Allrad 750 bzw. 2000 kg nehmen. In den Kofferraum passen 600 bzw. 640 Liter (Kombi).

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19. April 2024