Autonomer e-Golf rechnet zehn Sekunden voraus
In Hamburg düsen fünf umgerüstete e-Golf auf einer drei Kilometer langen Teststrecke autonom durch den Alltagsverkehr. Und zwar mehrmals täglich. Die Testphase, die im März 2019 startete, dauert eine Woche, dann wird zwei drei Wochen pausiert, ehe der neue Zyklus startet.
Sensoren auf dem Dach, in den Kotflügeln, im Front- und Heckbereich analysieren die Umgebung mit jeweils elf Lasern, sieben Radaren, 14 Kameras und mittels Ultraschall. In jedem Kofferraum steckt die Rechenleistung von 15 Laptops, die bis zu fünf Gigabyte Daten pro Minute austauschen.
Die Herausforderungen an das System sind gewaltig, sagt VW. Denn: Nicht alle Verkehrsteilnehmer halten sich an die Vorschriften. Lenker ignorieren Tempolimits, Autos parken dicht am Fahrstreifen oder ragen sogar in die Fahrspur hinein, Fußgeher beachten rote Ampeln nicht und Fahrradfahrer radeln entgegen einer Einbahn. Zudem irritieren Falschparker oder Baustellen das System.
Die autonomen e-Golf berechnen die Verkehrssituation rund um das Fahrzeug zehn Sekunden voraus. "Autonom fahrende Fahrzeuge können auf etwaige Gefahren schon reagieren, bevor sie über-haupt entstehen". Um 2025 möchte VW das System kommerziell nutzen.