Abarth 600e: Skorpion mit dem Elektro-Stachel
Die verschärfte Version des Fiat 600e elektrisiert selbst überzeugte Benzinbrüder und -schwestern; ab Frühling 2025
Er hört sich an wie ein Tourenwagen, der in seinen Zylindern fossiles Zeugs verheizt, tatsächlich macht aber ein elektrisches Kraftwerk Tempo: Der neue Abarth 600e ist damit gleichzeitig ein Kraftpaket und eine Mogelpackung. Der (als Option bestellbare) Soundgenerator ist offensichtlich ein Zugeständnis der italienischen Tuning-Schmiede unter dem Dach der Fiat-Garage an ihre Fangemeinde.
Dass die Marke mit tiefen Rennsport-Wurzeln jetzt auch mit dem Strom schwimmt und seine Modelle elektrifiziert, war nämlich für viele Fundis nicht Abarth-gemäß, sondern eher abartig. Es braucht aber nur eine Testfahrt, und schon kommen so gut wie alle Vorbehalte gegen einen mutmaßlichen Traditionsbruch unter die Räder.
Der Abarth 600e ist nicht einfach ein aufgemotzter Fiat 600e, da wurde mehr gemacht, als ein paar Spoiler montiert, ein paar Skorpion-Logos draufgepickt und die Felgen gewechselt. Von giftigen Bremsen über eine tiefer gelegte Karosserie bis zu strammen Wadeln (Sport-Fahrwerk) – die Rennsport-Abteilung des Stellantis-Konzerns hat an vielen Schrauben gedreht.
Natürlich gilt das auch für die Software des Elektromotors, der mindestens 240 PS leistet (im Fiat sind es 156 PS). Das Sondermodell "Scorpionissima" spannt sogar 40 Rösser mehr ein, beschleunigt damit unter sechs Sekunden von null auf 100 und hört erst bei 200 km/h auf, schneller zu werden.
Unser erster Probegalopp mit dem Abarth 600e fand in einem artgerechten Habitat, nämlich auf einer Renn- und Versuchsstrecke statt, wo es weder Tempolimit noch Gegenverkehr gab. Die Dynamik des Skorpions mit dem Elektro-Stachel war tatsächlich ziemlich atemberaubend, der aktivierte Soundgenerator vertonte das Fahrerlebnis gefühlsecht.
Ohne Brumm-Brumm aus dem Lautsprecher wetzte das Skorpion zwar genauso schnell durch die Kurven, da hörte sich der Abarth aber eher wie ein Haushaltsgerät als ein Tourenwagen an.
Start bei 44.990 Euro
Die Reichweite des Abarth 600e verhält sich umgekehrt proportional zum maximalen Fahrspaß. Die Werksangabe von 322 Kilometern ist äußerst optimistisch und höchstens dann zu erreichen, wenn man dem Skorpion ein Schneckentempo aufzwingen würde. Und das wäre dann wirklich für ein Abarth-Modell abartig.
Der Abarth 600e kommt 2025 rechtzeitig zum Frühlingserwachen nach Österreich, die Preisliste startet bei 44.990 Euro. Für das auf 1949 Stück limitierte Topmodell "Scorpionissima" darf man noch mindestens vier Euro-Tausender drauflegen. Eh schon wurscht.
Das ist Abarth
Der geborene Österreicher Carlo Abarth gründete im Jahr 1949 zusammen mit dem Rennfahrer Guido Scagliarini die Firma Abarth & Co.
Das erste Auto war ein Abarth 204A auf Basis des Fiat 1100. Tazio Nuvolari gewann damit auf Anhieb ein Bergrennen.
Abarth konstruierte Rennautos, entwickelte aber auch Tuning-Kits für Serienautos. Abarths Sternzeichen – Skorpion – machte er auch zum Logo seiner Marke.
1971 übernahm Fiat das Unternehmen, Carlo Abarth starb 1979. Legendär waren in den 1980er- und 1990-er Jahren die Erfolge des Abarth-Corse-Rallye-Teams, das mit seinen Boliden auf Basis des Lancia Delta sechs Rallye-WM-Marken-Titel einfahren konnte.
Abarth zieht eher junge Käufer an - Einstiegspreis 45.000!!
Bitte seid mir ned böse, aber wer soll (will) sich solche Autos leisten?
Generell sei gesagt: Die Preise der e-Autos sind einfach zu hoch.
Dann haben sie sich bei der Geburt den falschen Papa ausgesucht, ...
Augen auf, bei der Eltern-Wahl !