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Kalziumchlorid im Streusalz: Mehr Sicherheit, aber auch mehr Rost

Von Thomas Grumböck, 19. Jänner 2013, 00:04 Uhr
Kalziumchlorid im Streusalz: Mehr Sicherheit, aber auch mehr Rost
Bei besonders tiefen Temperaturen wird Kalziumchlorid beigemischt. Bild: OON

LINZ/WIEN. Rostgefahr durch Auftaumittel: Automobilimporteure beklagen erhöhte Korrosionsanfälligkeit der österreichischen Fahrzeug-Flotte

Der heurige Winter ist bisher recht mild verlaufen. In den vergangenen Tagen hat Frau Holle allerdings kräftig die Decke geschüttelt und das Land mit einer dicken Schneeschicht überzogen. Während sich Hoteliers in den Skigebieten freuen dürfen, müssen sich Autofahrer mit glatten Straßen und Stau abplagen.

Nicht wirklich begeistert vom Winter sind auch die österreichischen Automobilimporteure. Die Vertreter der Kfz-Wirtschaft beklagen den ihrer Meinung nach allzu intensiven Einsatz von Streusalz auf unseren Straßen. Durch die Korrosion an Fahrzeugen entstünde Jahr für Jahr erheblicher Schaden für das Volksvermögen, zudem kämen Rostschäden in Österreich deutlich häufiger vor als in vergleichbaren Gegenden in der Schweiz oder in Süddeutschland. Schuld daran sei laut den Importeuren Kalziumchlorid, das bei besonders niedrigen Temperaturen dem konventionellen Streusalz beigemischt wird.

Seit Beginn der flächendeckenden Schneeräumung auf dem höherrangigen Straßennetz wird Auftausalz verwendet. Bei zweistelligen Minusgraden reichen klassische Kochsalzlösungen allerdings nicht mehr aus. Mitte der 1970er-Jahre wurde deshalb begonnen, dem Auftausalz geringe Mengen an Kalziumchlorid zuzufügen, um die Ausbringungsmenge zu reduzieren und die Tauwirkung zu verbessern. Allerdings erhöht Kalziumchlorid die Korrosionsanfälligkeit. Der Stoff hat eine stark hygroskopische Wirkung, was bedeutet, dass das an Fahrzeugteilen anhaftende Kalziumchlorid andauernd aus der Umgebungsluft Feuchtigkeit anzieht. Die Automobilimporteure schlagen vor, auf Kalziumchlorid generell zu verzichten.

Das ist allerdings deutlich leichter gesagt als getan. Für den Winterdienst gibt es Mindestanforderungen, die durch Gesetze definiert sind und in den Richtlinien und Vorschriften für das Straßenwesen (RVS) konkretisiert werden. Je nach Wettersituation gibt es Standards, wann und wie gründlich Straßen geräumt und gestreut werden müssen. Generell soll die gute Befahrbarkeit des öffentlichen Straßennetzes auch nach größeren Schneefällen und Verwehungen gewährleistet sein. Gelingt das nicht, hat das negative Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit. Zudem kann es zu Haftungsproblemen führen.

Der Einsatz von Kalziumchlorid ist im Betreuungsgebiet der ASFINAG mit 4,4 Prozent der Gesamtstreumenge relativ gering. Wie es in den einzelnen Gemeinden aussieht, ist schwieriger festzustellen. Jedenfalls dürfte auch in den Kommunen mit dem Auftaumittel sparsam umgegangen werden. Kalziumchlorid ist nämlich viermal teurer als normales Streusalz.

Eine Alternative zu Kalziumchlorid gibt es bei tiefen Temperaturen bisher nicht. Streusplitt ist auf Autobahnen nicht erlaubt, außerdem verursacht er Feinstaub. Versuche mit Zuckermelasse als Auftaumittel erwiesen sich als wirtschaftlich nicht vertretbar.

Auto auch im Winter waschen

Autofahrern bleibt also nichts anderes übrig, als abzuwägen, ob sie auf salznassen Straßen fahren wollen oder nicht. Jedenfalls sollte auch im Winter hin und wieder das Auto gewaschen werden. OÖN-Leser Hubert Altenhofer hat uns dazu folgenden Tipp geschickt: „Sobald die Straße nicht mehr salznass, also abgetrocknet ist, fahre ich zu einer Waschanlage, investiere zwei, drei Euro und spüle dann mit der Hochdruck-Lanze Radkästen, Unterboden sowie schlecht zugängliche Stellen ab. Obwohl ich schon lange und viel fahre, hatte ich noch nie Probleme mit Rost.“

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12  Kommentare
12  Kommentare
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expertefueralles (18.161 Kommentare)
am 24.01.2013 15:10

daher auch wesentlich höherer Verbrauch von Wischwasser.

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CyranoPuschkin (10 Kommentare)
am 24.01.2013 15:18

... von den HUNDE-Pfoten mal ganz abgesehen.

Auch die Strassen-GLÄTTE wird nicht in jedem Falle "beseitigt";
ganz im Gegenteil !!!

Am 24.12.2012 - vormittags gegen ~ 10 Uhr - war die "Biesefeld-KREUZUNG" in Linz-URFAHR ...
... in einem Masze GLATT, wie ich es bisher - in meiner "Fahrzeit" seit dem Winter 1980/1981 noch NIE erlebt habe !!!
DAS wäre bei "normalen Schnee-Resten" und Streu-Splitt völlig UNmöglich gewesen !!!
Bekanntermaszen waren ja die Tage vor dem 24.12.2012 in Linz durchaus NICHT von starkem FROST gekennzeichnet - woher also diese "HORROR-Glätte" - wenn nicht vom "SCHMIER-Salz" ?!?!?!?

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Flocki82 (917 Kommentare)
am 21.01.2013 14:32

Könnte es nicht auch sein, dass viele auch renommierte Hersteller zwar immer mehr fragwürdige elektronische Helferlein verbauen, aber dafür beim Rostschutz schlampen? Rost dürfte im 21. Jahrhundert bei Autos überhaupt kein Thema mehr sein, auch bei Salzstreuung im Winter!

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Kopfnuss (10.454 Kommentare)
am 21.01.2013 14:53

Calciumchlorid CaCl2 ist nicht nur korrosiver (greift auch V2A Stahlqualitäten an!), sondern zieht mehr Wasser als Kochsalz NaCl an (stärker hygroskopisch).

Das führt dazu, dass es immer klebrig und feucht ist und damit ständig die Korrosion unterstützt, denn dieser elektrochemische Vorgang wird durch das Wasser wesentlich beschleunigt.

---

Weil diese Feuchtsalze so korrosionsfördernd wirken ist deren Einsatz auf Flugplätzen verboten.

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CyranoPuschkin (10 Kommentare)
am 24.01.2013 15:11

ICH frage mich seit geraumer Zeit, wie gegen diesen "SALZstreu-WAHNSINN" am besten vorzugehen sei;
ein Volks-Begehren initiieren ... !?!?!?

Im "Gesichts-Buch" findet sich eine Gruppe "STOP dem Salzstreu-WAHNSINN" bei;
ob sich dort "Gegen-Maßnahmen" finden bzw. bündeln lassen ?!?
Die HOFFNUNG stirbt bekanntlich zuletzt.

DASS die Eisenbahn-BRÜCKE in LINZ - als prominentestes "streuSALZ-Opfer" - einfach abgerissen werden soll, ANSTATT - schlicht und ergreifend - dem VERURSACHER der KORROSSIONS-Schäden (dem SALZ streuenden "Strassen-Verkehr") die Sanierungs-KOSTEN anzulasten ist ein weiteres ARGUMENT dafür ... - endlich und ganz ENTSCHIEDEN - GEGEN die "SALZ(streu)-Lobby" anzutreten !!!

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CyranoPuschkin (10 Kommentare)
am 24.01.2013 15:28

... daß ÖSTERREICHISCHE Autos um den Faktor 10(!) - in Worten: ZEHNfach ... - höhere ROST-Schäden aufweisen, als jene der - topografisch in durchaus vergleichbarem Terrain lebenden - Eidgenossen ?!?!?

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CyranoPuschkin (10 Kommentare)
am 24.01.2013 15:29

http://wirtschaftsblatt.at/home/life/timeout/motor/1234460/index

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kana (1.812 Kommentare)
am 19.01.2013 08:03

soviel Salz? Richtig, weil es der Oberlandeshauptmann Scharinger eine goldene Nase verdient damit! Gleich nebenan in NÖ sind nur die Hauptstrassen gesalzen und funktioniert auch einwandfrei. Bei uns fast bis zu den Hauseinfahrten, alle Güterwege usw. Oder haben wir vielleicht mehr Deppen auf unseren Strassen wie die Weana! Oder damit die Blitzhdummen Bürgermeister mit ihren Limosinen auch fahren können? Warum brauchen sie so Riesenkisten? Das wußte schon der Verhaltenforscher Konrad Lorenz. Wer sich mit der Weisheit nicht auffällich machen kann, der tuts mit der Dummheit, er möchte ja gesehen werden! Und jetzt leben wir in VorderDreckbach usw. Ich weiß nicht ob ich wieder mal in eine Wahlzelle gehe!

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CyranoPuschkin (10 Kommentare)
am 24.01.2013 15:04

Nicht mehr WÄHLEN gehen, ist exakt KEINE Lösung !!!
Treten SIE vielleicht mal der facebook-GRUPPE "STOP dem Salzstreu-WAHNSINN" bei;
und DANN können vielleicht - HOFFENTLICH - auch mal Gegenmaßnahmen ergriffen bzw. koordiniert werden.
DASS die LINZer Eisenbahn-BRÜCKE - als prominientestes "SALZ-Opfer" - einfach abgerissen werden soll, ANSTATT - schlicht und ergreifend - dem SALZ streuenden "Strassen-Verkehr" die Sanierungs-KOSTEN anzulasten ist ein weiteres ARGUMENT dafür ... GEGEN die "SALZ(streu)-Lobby" anzutreten !!!

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Salzkammergut (3.323 Kommentare)
am 19.01.2013 04:39

Es ist in der EU als Lebensmittelzusatzstoff der Nummer E 509 zugelassen und dann solls meinen Autos schaden - glaube ich nicht. Übrigens kommt es auch sowieso in Salzsole vor. Wir haben auf Industrieanlagen wenn nichts mehr ging immer Harnstoff verwendet - greift Stahl nicht an und wirkt wie der Teufel, kostet aber auch.

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CyranoPuschkin (10 Kommentare)
am 24.01.2013 15:37

... daß im FOLGENDEN:
http://www.versuchschemie.de/topic,13885,-Rostflecken+auf+Chromstahl+V2a.html
... durchaus von - sogar EDELSTAHL- - Korrossion die Rede ist;
wo doch ihrem Posting zufolge eh "alles völlig UNkritisch und "roftFREI" ist ?!?!?

ICH kann IHREN Argumenten nicht folgen bzw. beipflichten !

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( Kommentare)
am 19.01.2013 00:22

"natürlich" völlig "unabsichtlich" zusammen getan?

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