Die Leistung steigt, der Preis fällt
Akkus: Entstehen durch Lithium-Ionen-Akkus neue Rohstoffabhängigkeiten? Sind die Stromspeicher umweltschädlich und wie sieht es mit der Wiederverwertung aus?
Einen wesentlichen Anteil am Erfolg oder Misserfolg der Elektroautos haben die Akkus, die als Energiespeicher dienen. Sie sind das Um und Auf für die Reichweite und haben starken Einfluss auf den Preis des Fahrzeuges.
Den aktuellen Stand der Technik bilden Lithium-Ionen-Akkus. Sie sind zwar sehr teuer, bieten aber die höchste Energiedichte bei geringerem Bauraum als Nickel-Metallhydrid-Akkus. Die Energiedichte ist ein zentraler Wert. Sie gibt an, wie viel Energiemenge in Wattstunden (Wh) pro Kilogramm Gewicht gespeichert werden kann. Lithium-Ionen-Akkus erreichen eine Energiedichte von bis zu 190 Wh/kg.
Je nach Modell verbrauchen E-Autos zwischen elf und 17 kWh auf 100 Kilometer. Für eine adäquate Reichweite sind daher entsprechend große und schwere Akkus nötig.
Die Wissenschaft widmet sich aktuell der Optimierung von Lithium-Ionen-Akkus. An der Technischen Universität Graz gibt es eine eigene Arbeitsgruppe zur Erforschung von Lithium-Batterien unter Leitung von Professor Martin Wilkening. Michael Sternad, Mitglied dieser Arbeitsgruppe, sieht vor allem durch neue Kathoden- und Anodenmaterialien Möglichkeiten, die Energiedichte der Akkus zu erhöhen.
Wie bei vielen Entwicklungen bestimmt die Nachfrage den Preis. Ausgehend vom Jahr 2008 hat sich der Preis für Lithiumzellen von 1000 Euro pro Kilowattstunde auf aktuell 200 Euro verringert.
Bei den verwendeten Materialien sehen die Experten keine neuen Rohstoffabhängigkeiten heraufziehen. Die benötigten Materialien wie Nickel, Kupfer, Aluminium und Kobalt sind gut verfügbar. Der Anteil von Lithium in den Akkus beträgt rund drei Prozent und auch dafür gibt es noch zahlreiche unerschlossene Vorkommen (z. B. in Bolivien und Chile). Seltene Erden kommen in den Akkus nicht zum Einsatz, allerdings bei den Elektromotoren.
Recycling in Entwicklung
Nicht verschwiegen werden soll auch, dass vor allem die verwendeten Metalloxide in den Akkus für die Umwelt schädlich sind, außerdem besteht bei Lithium-Ionen-Akkus eine Brandgefahr, die entsprechende Schutzmaßnahmen erfordert.
Was mit den Akkus am Ende ihrer Lebensdauer, die bis zu zehn Jahre beträgt, geschieht, ist noch nicht ganz klar. Recycling ist aufwendig, aber möglich, und mit der steigenden Nachfrage wird es auch hier Lösungen geben.
Lithium-Ionen-Akkus: Daten und Fakten
Funktionsweise: Die in Lithium-Ionen-Akkus gespeicherte Energie wird abgegeben, indem ein Elektron eines Lithium-Atoms über den externen Stromkreis von der negativen zur positiven Elektrode fließt, während gleichzeitig ein Lithium-Ion durch den Elektrolyten von der negativen zur positiven Elektrode wandert.
Entwicklung: Verbesserungspotenzial besteht bei der Energiedichte und der Wiederaufladbarkeit. Eine Steigerung der Energiedichte wäre durch die Nutzung von Silicium anstelle von Graphit als negativem Elektrodenmaterial möglich. Noch höhere Energiedichten versprechen Lithium-Schwefelbatterien und die im experimentellen Stadium befindliche Lithium-Luft-Batterie.
Lebensdauer: Jeder Ladevorgang beansprucht die Akkus. Ein Aufladen unter 0 Grad Celsius sollte vermieden werden. Unter normalen Bedingungen behalten Lithium-Ionen-Akkus 80 Prozent ihrer Kapazität für einen Zeitraum von fünf bis sieben Jahren.
Garantien: E-Autohersteller bieten für ihre Akkus meist längere Garantien (Renault/Nissan fünf Jahre, BMW und VW sogar acht Jahre).
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Woche für Woche beleuchten wir in unserer aktuellen Serie das Thema E-Mobilität. Wie hoch ist die Reichweite? Wie lange hält der Akku? Diese beiden Fragen sind die Knackpunkte bei den E-Autos. Wir suchen nun einen Leser, der eine Woche lang einen BMW i3 testet und danach unter anderem schildert, wie weit er gekommen ist und welche Erfahrungen er noch mit der E-Mobilität gemacht hat. Teilnehmen kann jeder B-Führerscheinbesitzer!
Ich fahre seit 1. August in einem Selbstversuch ein E-Mobil (Nissan Leaf). Die Erfahrung hat gezeigt, dass nicht die nur die dzt. Reichweite (meist 150 Km) ein Thema sind, sondern auch die Ladestationen. Wenn überhaupt vorhanden, sind es oftmals Ladestationen, welche für Autos nicht geeignet sind und eine Schnellladefunktion gänzlich fehlt. Die Ladestationen bei Einkaufmärkten zum Bespiel sind nur dann sinnvoll, wenn auch eine Schnellladung möglich ist, oder wer verbringt schon 5 bis 6 Stunden als Kunde in einem Kaufhaus. Das geht sich trotz der Verbindung mit einer Tasse Kaffee nicht aus. Es ist deshalb notwendig, eine Ladeinfrastruktur umzusetzen, welche sich an einem genormten Steckersystem und leistungsstarken Ladesäulen orientiert.
Ich bin seit einigen Monaten Besitzer eines Renault Zoe und schon ca. 4000 km damit gefahren. Ich bin rundum positiv überrascht. Das Problem mit der Reichweite ist eigentlich gar keines, da ich für meine täglichen Fahrten von 30 bis 100 km mehr als genug Akkukapazität zur Verfügung habe.
Ich habe mir auch die Kosten sehr genau angeschaut. Ich rechne damit, dass bei einer jährlichen Kilometerleistung von ca. 12000 die Gesamtkosten (Anschaffung, Wartung und Betrieb)etwa bei einem vergleichbaren Dieselfahrzeug liegen.
Ganz besonders freut mich die exzellente Straßenlage, gerade jetzt im Winter. Der Fahrkomfort mit dieser geräuschlosen Beschleunigung und das sanfte Dahingleiten ist schon ein Erlebnis.
Ich kann ein Elektroauto als Kurzstreckenfahrzeug für den täglichen Gebrauch sehr empfehlen!
richtiges Auto? 12tkm ...... da brauchst man kan diesel !
!
schon mal in den letzten monaten den diesel- mit dem benzinpreis verglichen?
...bis man *sehr viel* leistungsfähigere Akkus hat. Abwarten und Tee trinken, wenn man nicht gerade Versuchskaninchen spielen will. Oder ohne Klimaanlage und Heizung im Winter, eher auf Kurzstrecken beschränken, Ladezeiten gut planen und hoffen das der Akku nicht zu schnell seine Leistung verliert. Dafür ist man dann Avantgarde.
Wirklich interessant wäre, was einem ein solches Elektrofahrzeug tatsächlich auf 100 km kostet - inkl. Anschaffungskosten gegenüber vergleichbarem Benziner oder Diesel. Und die energetischen *Gesamtkosten*, inkl. Produktion und Entsorgung der Akkus. Und bitte keine Ökostromtricks: Ohne Stromnetz geht es nicht und dieses wiederum kann nur durch einen Energiemix stabil gehalten werden wo in Europa u.A. auch Kohle, Gas und Atom dazu gehören.
Elektroautos sind cool, kein Zweifel. Sie müssen nur noch vernünftiger werden, dann kommen sie schon. Aber der Verbrennungsmotor ist auch noch lange nicht im Rückzug begriffen.