Seit dem Jahr 1971 ein Fixpunkt
Vorwort von Michael Schmidt, Präsident des Ausstellungsvereins der Linzer Autohändler
Auf Initiative der OÖNachrichten hat im April 1971 der erste Linzer Autofrühling stattgefunden. Damals noch in der ESG-Autobushalle in der Linzer Oberfeldstraße, in der die Teppiche die Ölflecken am Boden abdecken mussten.
Ausgestellt waren damals auf 4400 Quadratmetern Fläche 110 Autos im Wert von mehr als sieben Millionen Schilling (also umgerechnet ca. 500.000 Euro). Darunter befanden sich Modelle wie ein Opel Diplomat oder ein Peugeot 504 - heute allesamt rare Auto-Klassiker.
Der Autofrühling war gleich von der ersten Minute an ein Erfolg. "1000 Besucher in den ersten 90 Minuten zeigten deutlich das Interesse, das dieser für Linz neuen Auto-Idee entgegengebracht wird", schrieben die OÖN damals in einem Bericht vom 26. April 1971, der mit der Schlagzeile "Autoschau ein Bombenerfolg" betitelt war.
Heuer erleben wir bereits die 50. Auflage des Linzer Autofrühlings. 300 Neuwagen im Wert von rund 14 Millionen Euro stehen zum Angreifen, Befühlen, Bewundern und Probesitzen bereit. Und der Autofrühling ist mittlerweile nicht nur eine der größten und bedeutendsten Automessen in Österreich, er ist auch ein wichtiger Impulsgeber für die heimische Kfz-Wirtschaft. Seit dem ersten Autofrühling haben die Hersteller gewaltige Fortschritte bei Technik, Ausstattung, Qualität, Sicherheit und Design erzielt. Man denke nur an die Reduktion der Emissionen: Im Vergleich zum Fuhrpark von 1971 stoßen moderne Pkw um 90 Prozent weniger Schadstoffe aus.
Oder nehmen wir das Thema Sicherheit her: In den 1970er- Jahren wurde noch leidenschaftlich über den Sicherheitsgurt gestritten - und heute finden sich selbst in einem Kleinwagen eine Fülle an Fahrer-Assistenzsystemen. Und das ESP, das in jedem Neuwagen Standard ist, hat bereits zigtausende Menschenleben gerettet.
Die Branche ist permanent mit neuen, spannenden Themen beschäftigt: Am wichtigsten und herausforderndsten sind derzeit wohl die alternativen Antriebe und die Digitalisierung.
Doch ein entscheidender Punkt hat sich in den vergangenen fünf Jahrzehnten nicht geändert - trotz der vielfältigen Informationsmöglichkeiten und der zunehmenden Beschleunigung in allen Lebensbereichen: Es geht nichts über den direkten, unmittelbaren Kontakt mit dem Objekt der Begierde auf vier Rädern. Die Besucher des Autofrühlings haben 1971 mit Begeisterung Autotüren und Kofferraumdeckel geöffnet und geschlossen. Und sie haben sich geduldig angestellt, um im Wunschauto probesitzen zu können. Und das wird auch heuer beim Autofrühling nicht anders sein.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Freude beim Durchblättern dieses 48-seitigen Magazins und beim Gustieren direkt im Linzer Design Center.
Herzlichst,
Ihr Michael Schmidt
Der 50. Autofrühling muss wegen des Corona-Erlasses abgesagt werden. „Wir bedauern diesen Schritt sehr, doch haben wir vollstes Verständnis für die Entscheidung der Bundesregierung“, sagt Autofrühling-Sprecher Ernest Wipplinger. Eine Verschiebung auf einen späteren Zeitpunkt ist aus organisatorischen Gründen nicht möglich. „Wir feiern im nächsten Jahr das runde Jubiläum!“ |