Autofahrerin rettete Fuchswelpen: "Er kam gleich auf mich zugelaufen"

LEONSTEIN/STEINBACH AM ZIEHBERG. Auf der B140 bei Leonstein hat eine junge Oberösterreicherin ein verwaistes Fuchsbaby gefunden und in Sicherheit gebracht.
Großes Glück im Unglück hatte ein kleiner Fuchs am Wochenende: Das wenige Wochen alte Jungtier kauerte mutterseelenallein auf der Bundesstraße bei Leonstein (Bezirk Kirchdorf an der Krems) und wäre beinahe von einem Auto angefahren worden, als eine aufmerksame Pkw-Lenkerin anhielt und sich ein Herz fasste. "Ich dachte zuerst, es sei ein Katze. Der Autofahrer vor mir hat das Tier beinahe überfahren", sagt die Fuchs-Retterin im OÖN-Gespräch.
"Er war ganz durchnässt"
Die 29-Jährige stieg sofort auf die Bremse, schaltete die Warnblinkanlage ein, stieg aus und ging langsam auf das Tier zu. "Doch dann kam die Überraschung, es war ein kleiner Fuchs. Ich hab mich langsam genähert, ich wusste ja nicht, ob er vielleicht beißt. Aber er kam gleich auf mich zugelaufen, er muss schon sehr verzweifelt gewesen sein", erzählt die Tierfreundin aus Ramsau bei Molln. "Ich konnte ihn problemlos hochnehmen und in meine Jacke wickeln, er war ja ganz durchnässt".
Sie brachte das Jungtier zu einer Familienangehörigen in der Nähe. "Dort haben wir ihn in eine Wolldecke gepackt und in die Tierrettung informiert. "Ich hätte es nicht übers Herz gebracht, ihn einfach da sitzen zu lassen. Ich bin froh, dass ich ihn gefunden habe", sagt die junge Frau. Mitarbeiter der Tierrettung ICARA holten den kleinen Fuchs schließlich ab und brachten ihn zur Untersuchung zu einem Tierarzt.
Nachdem mehrere Parasiten aus dem Fell des Jungtiers entfernt worden waren, zog er in sein neues Heim im Tierparadies Schabenreith in Steinbach am Ziehberg (Bezirk Kirchdorf an der Krems). Dort kann "Cino", wie der vierbeinige Neuzugang getauft wurde, gemeinsam mit Artgenossen aufwachsen. "Zum Glück ist alles im grünen Bereich: Er isst ganz brav und schläft in seiner Fuchshöhle", ließen die Mitarbeiter wissen.
Nach Capp kam Cino
Im Tierparadies Schabenreith hat man bereits Erfahrung mit der Aufzucht von Füchsen: So wurden im Vorjahr – wie berichtet – gleich drei Jungfüchse betreut. Zu Illy, Nespresso und Tschibo gesellte sich am Wochenende neben Cino noch ein zweiter Babyfuchs, der den Namen Capp erhielt. "Die Barista-Gang ist um zwei Kaffeefüchse gewachsen", scherzten die Mitarbeiter des Tierheims.
Das drei Monate alte Weibchen Capp war nach einer Verletzung an den Hinterbeinen von Tierschutz Austria gepflegt worden, bevor es nach Steinbach am Ziehberg gebracht wurde. Capp sei noch etwas wackelig auf den Beinen, erhole sich aber gut, heißt es von den Tierpflegern.
"Fuchswelpen sind in der Regel nie ohne ihre Mütter unterwegs", machen die Tierschützer aufmerksam. Wenn Fuchswelpen allein auf Straßen oder Plätzen zu sehen sind, sei dies ein eindeutiges Zeichen, dass sie Hilfe benötigen.
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