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Sie kennt die Naturschätze vor unserer Haustür

Von Michaela Krenn-Aichinger, 09. Juli 2019, 00:04 Uhr
Sie kennt die Naturschätze vor unserer Haustür
Johanniskraut, Heilziest, Mädesüß und Labkraut stecken in diesem Sommer-Kräuterstrauß von Maria Mach. Bild: krai

TOLLET. Was andere als Unkraut ignorieren oder im Garten sogar ausreißen, sind für sie echte Naturschätze. Maria Mach entdeckte die Natur als Quelle der Gesundheit bereits bei ihrer Ausbildung zur Drogistin.

Die ausgebildete Natur- und Landschaftsführerin gibt ihr umfangreiches Wissen über Kräuter Kindern und Erwachsenen bei Naturexkursionen in Bad Schallerbach und im Naturpark Obst-Hügel-Land weiter.

Beim Kräuterspaziergang mit den OÖNachrichten hatte die Mutter von drei erwachsenen Töchtern bereits zuvor einen bunten Strauß voller duftender Kräuter gepflückt, darunter Johanniskraut, Gelbes Labkraut, Heilziest und Mädesüß, das als Wiesenaspirin bekannt ist. "Die Salicylsäure von Mädesüß ist ein Inhaltsstoff von Aspirin", erklärt die Tolleterin.

Kräuterschatz vor der Haustür

Die 67-Jährige möchte Menschen die Augen öffnen, wie schön und wertvoll die Natur ist. "So ist die meistgehasste Pflanze für viele Hobbygärtner der Giersch, er hat aber sehr wertvolle Inhaltsstoffe, ist schmerzstillend und entzündungshemmend. Ich verwende ihn für Salate, Suppen und Aufstriche", sagt die Kräuterexpertin. Sie finde es schrecklich, wenn die Menschen "teure Superfoods aus dem Ausland im Supermarkt kaufen, wo doch bei uns alles vor der Haustür wächst."

Wenn Maria Mach zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs ist, hält sie stets Ausschau nach wertvollen Blättern und Blüten, die sie in der Küche für köstliche Salate, Aufstriche, Öle oder Kräutersalz verwendet. Sie hat unzählige Platzerl, an denen sich die heimischen Kräuter besonders wohl fühlen und seltene Exemplare zu finden sind. Und welches ist eigentlich ihr Lieblingskraut? "Derzeit Johanniskraut, aber eigentlich liebe ich sie alle."

Nur mitnehmen, was man kennt

Weil viele Wiesen überdüngt sind und dort keine Kräuter mehr wachsen, können Gartenbesitzer selbst ihr eigenes Stück Kräuterwiese anlegen. Mähen sollte man diese aber nur zweimal im Jahr, damit sich die Kräuter auch entwickeln können.

"Es wäre schön, wenn sich mehr Menschen dazu durchringen könnten, doch in vielen Gärten dominieren pflegeleichte, große Schotterflächen. Und auf dem Grün, das dann noch bleibt, fährt der Rasenmähroboter, der den Honigsammlern nichts mehr übrig lässt", bedauert die Naturschützerin diese Entwicklung.

Damit nichts Giftiges beim Kräutersammeln im Korb landet, solle man nur das mitnehmen, was man auch wirklich kenne, betont die Expertin. Bei ihr zuhause stapeln sich Kräuter-, Pflanzen- und Naturbücher. Wer kein "Botaniker" ist, dem empfiehlt sie die App PlantNet, die nach einem Foto mit der Smartphone-Kamera die Pflanze bestimmt. Ganz darauf verlassen solle man sich freilich auch nicht, sagt Mach.

Picknick mit Kräuterpralinen

Besonders gern ist Maria Mach mit Kindergarten- und Schulkindern auf Streuobstwiesen und in den Wäldern unterwegs. "Sie sind sehr wissbegierig und interessierter als die Erwachsenen", sagt die Naturvermittlerin. Und sie greifen beim Picknick im Grünen auch kräftig zu, wenn das Buffet mit Kräuterpralinen, Blumenbrot, Aufstrichen und Kräuterlimonaden reichlich gedeckt ist.

Duftende Kräuter für Körper und Seele

Schafgarbe (Achillea millefolium): Der Pflanze wird eine kreislaufstärkende, entzündungshemmende und stoffwechselanregende Wirkung zugeschrieben. In der Küche geeignet für Kräuterbutter, Suppen, Kräutersalz und Salate.

Heilziest (Stachys officinalis): In der Volksmedizin gilt die Pflanze wegen ihres hohen Gerbstoffgehaltes als Wundheilkraut und wird bei Entzündungen im Mund als Spülung verwendet. Der Heilziest wächst auf trockenen Wiesen.

Mädesüß (Filipendula ulmaria): Das sogenannte Wiesenaspirin enthält Salicylsäure und hat eine schmerzstillende und schweißtreibende Wirkung. Verwendung als Tee oder Blütensirup.

Echtes Labkraut (Galium verum): Die Pflanze wurde zur Käseerzeugung und zum Gelbfärben verwendet. Gilt als harntreibend. Das Kraut ist bereits sehr selten zu finden. Die Blüte duftet nach Honig.

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5  Kommentare
5  Kommentare
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( Kommentare)
am 10.07.2019 08:51

Früher, das weiß ich von meiner Großmutter, Mutter haben sie viel mit den wertvollen Heilkräutern von der Wiese, und Garten gearbeitet!

Salbei, Kamille, Johanniskraut, Brennessel, Scharfgabe und viele andere!
Sie wurden als Tee oder als Salbe.....verwendet! Auch für Suppen und Salatkräuter!
Genauso wie der Topfen, Molke zum Gesicht reinigen....!

Und heute schauen sie wenige an, ich trinke gerne Brennesseltee zur Entschlackung des Blutes!
Wir können noch dankbar sein, solche Schätze zu haben!🤗💫

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pepone (60.622 Kommentare)
am 09.07.2019 14:36

Biopiraten sind unterwegs um das Wissen solcher Leute zu erhaschen und in der Pharmaindustrie umzusetzen und dabei MILLIARDEN zu verdienen.
Auch Indigenen werden ihre ALTE Medizinisches Wissen " beraubt " und sie bekommen dafür KEINE Entschädigung .
Venezuela bemüht sich dieses Wissen zu preservieren.

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ossi42 (283 Kommentare)
am 09.07.2019 14:30

Sauerampfer ist auf den meisten bewirtschafteten Wiesen kaum noch zu finden, in meinem Garten jedoch schon, genauso wie Johanniskraut, Bärlauch, Kamille und viele andere. Es wird aber auch kein Kunst Dünger oder Unkraut Vernichter verwendet.

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Gugelbua (31.900 Kommentare)
am 09.07.2019 12:08

gibts eigentlich auf unseren Wiesen noch den Sauerampfer ?

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EinsameSocke (2.186 Kommentare)
am 09.07.2019 06:43

Schafgarbe ist ein Kraut das bei Frauenleiden sehr gut hilft.
In unserer Garageneinfahrt hat sich Schafgarbe und die Vixiernelken selbst ausgesät und für einen tollen Blickfang gesorgt.

Wer will kann sich um Saatgut umsehen, am Waldrand stehen des öfteren noch solche unbehandelte Schätze.
Die Natur ist da besonders großzügig, man kann sich aber auch Saatgut teuer bei einigen online Anbietern erwerben.
Ich habe mir das Tausendgüldenkraut (Centaurium umbellatum), für die Bienen den Natternkopf (Echium vulgare) und für meine Erinnerung an die Jugend das Zittergras (Briza media) in meine Staudenbeete geholt.
Weitere werden folgen..........

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