Holunderblüte und Schachbrettfalter kündigen den Frühsommer an
OBERÖSTERREICH. Trotz der Eisheiligen: In der Natur tauchen die ersten Boten der warmen Jahreszeit auf.
Die Eisheiligen, deren Gedenktage morgen beginnen, machen ihrem Namen heuer alle Ehre: Regen und Kälte sind für die kommenden Tage vorausgesagt. Und doch: In der Natur machen sich schon erste Boten des Frühsommers bemerkbar.
"Ein untrügliches Zeichen dafür ist der Schwarze Holler, der in den Gunstlagen, etwa entlang der Donau, zu blühen beginnt", sagt Klaus Wanninger, Initiator des neuen Naturkalenders Oberösterreich und Geschäftsführer des Landschaftsplanungsbüros LACON in Wien. Dem Holunderstrauch, der als die wichtigste Leitpflanze des Frühsommers gilt, folgen wenig später die Blüte des Roten Hartriegels und der Hundsrosen, der häufigsten heimischen Wildrosengruppe.
Bereits in der Vollblüte befinden sich die Rote Lichtnelke, die Kuckucksnelke – beide zu erkennen an ihrem leuchtenden Rosa – , die Margeriten und einige Orchideenarten wie das Gefleckte Knabenkraut. Unter den Vögeln ist das Brutgeschehen in vollem Gange. Einer der wenigen Zugvögel, die dagegen erst jetzt aus ihrem Winterquartier zu uns kommen, ist der Neuntöter. "Diese Art ist in Heckenlandschaften wie dem Naturpark Mühlviertel zu Hause. Dort kann er seine Nester anlegen und gut Insekten jagen."
Hochzeit der Heuschrecken
Nicht nur die Vögel schwirren derzeit draußen herum, auch viele Insektenarten sind höchst aktiv. "Die Heuschrecken beispielsweise, die in den vergangenen Wochen vielerorts noch als Nymphen, wie die Larven genannt werden, unterwegs waren, wuseln schon voll ausgewachsen herum."
Mit etwas Glück kann man auch schon einen Schachbrettfalter entdecken, auch wenn wohl mancher Naturfreund bei der derzeitigen Witterung wenig Lust haben wird, nach dem Schmetterling Ausschau zu halten. Mit solchen Spätforst-Ereignissen im Mai muss man aber rechnen, das weiß jeder Bauer und jeder Gartenbesitzer", sagt Wanninger. Dennoch werden die Eisheiligen den Einzug des Frühsommers nur etwas verzögern. Aufhalten werden sie ihn nicht. (wal)
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