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Landesgartenschau: Ein Blumenmeer wie im Garten Eden

Von Thomas Fellhofer, 25. April 2019, 00:04 Uhr
Landesgartenschau:Ein Blumenmeer wie im Garten Eden
Stiftskämmerer Markus Rubasch, Johann Gaisberger, Bürgermeisterin Elisabeth Höfler, Landeshauptmann Thomas Stelzer, Abt Martin Felhofer, Barbara Kneidinger und Landesrat Max Hiegelsberger (v.l.) Bild: Fellhofer

AIGEN-SCHLÄGL. In Aigen-Schlägl eröffnet am 17. Mai die Landesgartenschau "Bio.Garten.Eden"

Sogar der Fußballplatz der Schlägler Chorherren, auf dem schon der heutige Abt Martin Felhofer in jungen Jahren die Lederwuchtel jagte, wurde für die Landesgartenschau "geopfert". An diesem Platz an der Großen Mühl befindet sich nun der Schöpfungsgarten – ein Teil der Landesgartenschau, die von 17. Mai bis 13. Oktober im Oberen Mühlviertel stattfindet.

Der Titel "Bio.Garten.Eden" war für die Planer und Gestalter der Gartenschau Programm: "Wir haben versucht, den Bio-Gedanken konsequent umzusetzen", sagt Geschäftsführerin Barbara Kneidinger. Verantwortlich dafür war Gärtnerin Stefanie Penkner: "Das war gar nicht so leicht, weil wir so große Mengen an Bio-Pflanzen brauchten", sagt sie. "Die oberösterreichischen Gärtner haben für uns teilweise extra Bio-Pflanzen gezogen. Aber auch die Erde und die Düngung mussten wir biologisch organisieren", freut sich die Gallneukirchnerin, dass der Bio-Gedanke so konsequent verfolgt wurde. Immerhin wurden 30.000 Stauden, 30.000 Sommerblumen und 60.000 Blumenzwiebeln gepflanzt – davon die Hälfte mit Bio-Zertifikat.

Bio auf allen Ebenen

Dieser Gedanke griff auch in der Gemeinde um sich: "Wir versuchen, das Thema Nachhaltigkeit zu leben, und haben zum Beispiel Glyphosat aus der Gemeinde verbannt. Aber auch die gesamte Wirtschaft und Gastronomie steht hinter der Gartenschau", sagt Bürgermeisterin Elisabeth Höfler. Dass die Anlagen in Aigen-Schlägl nachhaltig genutzt werden, beweise die Tatsache, dass manche Umbauten der Landesausstellung 1992 in Schlägl heute noch in Verwendung seien.

Mehr als eine Ausstellung

Die Einzigartigkeit der Ausrichtung strichen auch Landeshauptmann Thomas Stelzer und Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger beim letzten Lokalaugenschein vor der Eröffnung heraus: "Wir erleben hier mehr als eine Ausstellung. Hier werden auch Inhalte transportiert." Vor allem das Dreigestirn Gemeinde – Bioschule – Stift sei einzigartig. Zum Stift Schlägl passt das Thema achtsamer Umgang mit Lebensmitteln, Ressourcen und Menschen ohnehin sehr gut. "800 Jahre nach unserer Gründung blicken wir noch immer zuversichtlich in die Zukunft. Umso mehr freut es mich, dass die Würde der Schöpfung im Schöpfungsgarten dauerhaft verankert ist", sagt Abt Martin Felhofer.

In diesem Schöpfungsgarten wird die biblische Schöpfungserzählung mit dem Höhepunkt des Ausruhens präsentiert: "Man soll auch zur Ruhe kommen, staunen und Gott danke sagen."

Video: Countdown zur Landesgartenschau

Ein wichtiger Teil der Schau ist freilich auch die Kulinarik. Am Ende des barrierefreien Rundgangs bietet der Bio.Wirt Köstlichkeiten aus der Bioregion Mühlviertel an, die täglich vor Ort frisch verarbeitet werden. Auch im Stiftskeller – der übrigens für die Gartenschau eigens umgebaut wurde – trägt man dem "biologischen" Gedanken Rechnung. Die Gastwirte der Region haben sich zudem gemeinsam unter der Marke "Genuss-Stifter" zusammengetan.

150 Tage Bio.Garten.Eden

Unter dem Motto Bio.Garten.Eden lädt die OÖ Landesgartenschau in Aigen-Schlägl von 17. Mai bis 13. Oktober zum Genießen, Entdecken und Entschleunigen ein.

Die Ausstellung unter freiem Himmel bietet auf einer Fläche von 15 Hektar mit den Kooperationspartnern Stift Schlägl, Marktgemeinde Aigen-Schlägl und Bioschule Schlägl eine ungeahnte Vielfalt. Die besondere Atmosphäre schafft neues Bewusstsein für den achtsamen Umgang mit Lebensmitteln, Ressourcen und Menschen. Zusätzlich bieten Themenwochen zu regionalen und saisonalen Schwerpunkten sowie ein vielfältiges Workshop- und Unterhaltungsprogramm 150 Tage lang ein Rundum-Erlebnis für Groß und Klein.

Über 25 Schaugärten und 6000 Quadratmeter Blühflächen lassen die Herzen aller Gartenliebhaber höherschlagen.

 

In der Bioschule ist die Achtsamkeit im Lehrplan verankert
Unterstützer der OÖN-Aktion: die Bioschule Schlägl mit Direktor Gaisberger (fell) Bild: Thomas Fellhofer

In der Bioschule ist die Achtsamkeit im Lehrplan verankert

Die Bioschule Schlägl wurde 1924 vom Stift Schlägl gegründet. „Damals war wahrscheinlich ohnehin alles biologisch“, sagt Abt Martin Felhofer anlässlich der bevorstehenden Eröffnung der Landesgartenschau, bei welcher sowohl das Stift als auch die Bioschule tragende Säulen bilden. Dass sich die Schule wieder dem biologischen Landbau verschrieben hat, ist nicht selbstverständlich und ist einzigartig in der agrarischen Bildungslandschaft.

„Wir lehren hier die Kreislaufwirtschaft. Diese ist das Gebot der Stunde und ganz wichtig für unsere Zeit“, sagt Direktor Johann Gaisberger. Die OÖN-Aktion „Schau aufs Land“ unterstütze er deshalb selbstverständlich. Mit dem Biokompetenzzentrum betreibt die Bioschule auch ein Zentrum für die Forschung und Entwicklung des Biolandbaus im Oberen Mühlviertel. Auch in die Gestaltung der Landesgartenschau brachten sich Schüler und Lehrer ein: „Wir präsentieren uns mit verschiedenen Themen wie Bienen, Wasser, Boden, Fruchtfolge und Verbraucherverhalten.“ Beim Pflanzen von Bäumen gingen die Schüler dem Team der Landesgartenschau ebenfalls zur Hand. „Das Mühlviertel hat sich als Bio-Vorreiterregion etabliert. Die Landesgartenschau in Aigen-Schlägl wird das Thema ‚Bio genießen‘ in seiner gesamten Bandbreite zeigen“, sagt Johann Gaisberger. Denn vieles, was heute im biologischen Landbau praktiziert wird, komme ursprünglich aus den Hausgärten. „Wir möchten erreichen, dass diese Wirtschaftsweisen nun in den heimischen Gärten auch wieder Einzug halten“, sagt Gaisberger.

Weil die Gartenschau mehr sein will als eine bloße Ausstellung, werden zahlreiche Vertreter der biologischen Landwirtschaft vor Ort sein und das Funktionieren des biologischen Kreislaufsystems erklären. Die praktische Ausbildung wird an der Fachschule hochgehalten. Kleine Strukturen zu erhalten, indem man diese vernetzt, ist oberstes Gebot. Deshalb sieht sich die Schule auch nicht als isolierte Bildungseinrichtung: „Wir verstehen uns nicht nur als Schule, sondern auch als Ansprechpartner und Dienstleistungsbetrieb mit positiver Zukunftsorientierung.“ 

 

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Autor
Thomas Fellhofer
Lokalredakteur Mühlviertel
Thomas Fellhofer
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6  Kommentare
6  Kommentare
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Fettfrei (1.799 Kommentare)
am 26.05.2019 11:30

In Zeiten wie diesen sollte sehr viel Augenmerk auf gesunde Ernährung gerichtet werden und da bietet so eine Schau sehr viele wichtige Informationen.

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( Kommentare)
am 25.04.2019 09:45

gedankenspieler,
nein, da wird nicht sinnlos Geld verschwendet. Es gibt sehr viele Veränderungen, welche nachhaltig sind. Es werden Verbesserungen im Stift getätigt, welche sich das Stift alleine nicht leisten könnte, aber erforderlich sind. Feuertechnische, überwachungstechnische und vieles mehr wird den Vorschriften entsprechend nachgerüstet.

Gerade jetzt, angesichts des Brandes von Notre Dame möchte ich erinnern, dass bei der einstigen Landesausstellung "Kunst der Donauschule" in Sankt Florian eine völlig neue Feuerlöscheinrichtung mit Steigleitungen und Sprinkleranlagen und noch vielen anderen Vorkehrungen eingerichtet wurden. So war es in Schlierbach und anderen Orten.

Die Nachhaltigkeit ist bestimmt nicht, wie du schreibst gegen Null, im Gegenteil es sind Vorkehrungen, welche im Falle einer Katastrophe erst wirksam sind und dann aber einiges an Mehrkosten erspart.
Ebenso muss die einzige Biolandwirtschafsschule Österreichs in Aigen-Schlägel entsprechend ausgestattet werden.

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EinsameSocke (2.186 Kommentare)
am 25.04.2019 08:38

@ gedankenspieler;
Zumindest wird hier sinnvoller Steuergeld verschwendet als in manchen anderen Bereichen.
Es gibt genug Einsparungspotenzial wo es mal richtig wäre die Sache zu überdenken tat und tut diese Regierung nicht und alle anderen davor ebenfalls.

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gedankenspieler (900 Kommentare)
am 25.04.2019 07:49

Und wieder wird mit viel Steuergeld ein Stift, ein Kloster oder ein Schloss renoviert. Nachhaltigkeit einer solchen Landesgartenschau? Gegen Null, wie die Beispiele der letzten Jahre und Jahrzehnte zeigen.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 04.05.2019 08:46

hingehen, anschauen und dann erst dumm posten.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 04.05.2019 08:47

oder draufkommen, dass es Sinn hat.

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