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Eine lebenswerte Welt hinterlassen

Von Christian Hein, 03. Oktober 2020, 00:04 Uhr
Eine lebenswerte Welt hinterlassen
Mag. Christian Hein ist Diakon und Leiter des Seelsorgezentrums Lichtenberg Bild: Wakolbinger

Durch meinen Lebensstil trage ich Mitverantwortung, und es kann mir nicht gleichgültig sein, wie es um unsere Erde steht .

Was hinterlassen wir denen, die nach uns kommen? Diese Frage wird immer drängender vor dem Hintergrund des kritischen Zustands unserer Welt. Auch Papst Franziskus stellt diese Frage in seiner Umwelt-Enzyklika "Laudato si’" und hält dazu fest: "Wenn wir an die Situation denken, in der der Planet den kommenden Generationen hinterlassen wird, treten wir in eine andere Logik ein, in die des freien Geschenks, das wir empfangen und weitergeben." (LS159)

Seit 1970 benötigen die Menschen auf unserem Planeten jährlich mehr Ressourcen, als unsere Erde uns zur Verfügung stellt. Zurzeit verbrauchen wir pro Jahr die Ressourcen von etwa 1,5 Erden. Ich bin Jahrgang 1970 und Teil jener Menschheitsgeneration, die es "geschafft" hat, unsere Welt an diesen Abgrund zu führen.

Wie viele andere genieße ich die Früchte eines Wohlstands, den niemand meiner Vorfahren jemals schon erlebt hat. Wie viele andere meiner Generation weiß ich auch um die Kehrseite dieses Wohlstands. Durch meinen Lebensstil trage ich Mitverantwortung, und es kann mir nicht gleichgültig sein, wie es um unsere Welt steht und welche Welt wir einmal unseren Enkeln überlassen.

Ich kann die Welt nicht retten, aber …

Erst neulich habe ich in einer Predigt ein Zitat von Marie von Ebner-Eschenbach gehört: "Man kann nicht allen helfen", sagt der Engherzige und hilft keinem. Die Logik, die diesem Zitat zugrunde liegt, gilt es zu überwinden, um unsere Welt zu retten. Die Welt zu retten wird nur funktionieren, wenn auch Politik und Wirtschaft bereit sind, an den großen Stellschrauben unseres Systems zu drehen. Aber diese Verpflichtungen von Politik und Wirtschaft sind kein Freibrief für mich.

Als Christinnen und Christen, denen Gottes Schöpfung anvertraut ist zum "Bearbeiten" und "Hüten", wie es in der biblischen Schöpfungserzählung heißt (Genesis 2,15), ist uns Verantwortung ins Herz geschrieben. Der Einsatz für unsere Welt erfordert "enkeltaugliches" Leben auf allen Ebenen: von jeder und jedem Einzelnen, aber auch von den Institutionen, für die wir Mitverantwortung tragen.

Ein "enkeltauglicher" Fußabdruck

Wie es um meinen persönlichen Beitrag zu einer "enkeltauglichen" Welt bestellt ist, kann man zum Einstieg in die Thematik ganz gut über das Instrument des "ökologischen Fußabdrucks" (www.mein-fussabdruck.at) erheben. Mir selbst ein bisserl stolz auf die Schulter klopfend durfte ich feststellen, dass mein durch das Modell des ökologischen Fußabdrucks errechneter Ressourcenverbrauch schon deutlich unter dem österreichischen Schnitt liegt. Dass es aber dennoch 2,15 Planeten Erde bräuchte, wenn alle Menschen dieser Welt so viel Ressourcen verbrauchen würden wie ich, hat mich dann schon auch wieder etwas ernüchtert.

Trotzdem: Tun, was man tun kann. Die Lust nach dem "immer mehr" hinten lassen. Die Lust, dem Wesentlichen nachzuspüren, neu entdecken. Und später vielleicht mal den eigenen Enkeln sagen können: Ich habe nicht nichts getan.

 

Mag. Christian Hein ist Diakon und Leiter des Seelsorgezentrums Lichtenberg (Klimabündnispfarre), Religionslehrer und Mitglied im Fachausschuss Schöpfungsverantwortung des Pastoralrates der Diözese Linz. 

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