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"Besser Neonics als die konventionellen Pestizide"

Von Alfons Krieglsteiner, 11. April 2019, 00:04 Uhr
"Besser Neonics als die konventionellen Pestizide"
Blühende Blumenwiesen sollen wieder häufiger werden. Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Landwirtschaftskammer-Chef plädiert für Notfallzulassungen.

Wie berichtet, dürfen Oberösterreichs Rübenbauern die eigentlich verbotenen Neonics heuer aufgrund einer Notfallzulassung doch verwenden. "Sie werden nur genehmigt, wenn es keine andere Möglichkeit mehr gibt", betonte Franz Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ, gestern auf einer Pressekonferenz in Linz. Und auch dann nur "beschränkt auf eine bestimmte Phase, dazu in geringster Menge von 60 bis 90 Gramm pro Hektar".

Wissenschaftlich sei nachgewiesen, "dass dadurch die viel schädlicheren Mehrfachspritzungen mit konventionellen Pestiziden überflüssig werden".

"Der Sektor kämpft ums Überleben, Hunderte Jobs und Familien hängen davon ab", ergänzte Pflanzenbaureferent Christian Krumphuber: "Wenn wir keinen Zucker produzieren, wird er trotzdem konsumiert – dann kommt er halt aus Anbaugebieten mit viel schlechteren Produktionsmethoden."

"Generell schöpfen wir aber alle Möglichkeiten aus, um den Pestizideinsatz zu minimieren", betonte Reisecker. Das Mittel der Zukunft sei die Digitalisierung: "Auf meinem Betrieb im Innviertel nutze ich seit dem Vorjahr GPS, um die Mittel punktgenau auszubringen, der Pestizidverbrauch wurde dadurch deutlich reduziert." Laufende Infos der Wetterstationen bestimmen den Einsatzzeitpunkt.

Im Einklang mit der Natur

Den Vorwurf, die Landwirtschaft trage die Hauptschuld am drastischen Rückgang der Biodiversität, wies Reisecker zurück. Zwar spiele auch der Pestizideinsatz eine Rolle. Doch dazu kämen zunehmend andere Faktoren: Flächenverbrauch, Bodenversiegelung, Industrie, Verkehr und Lichtverschmutzung.

Das ändere aber nichts daran, dass die Landwirtschaft der Zukunft im Einklang mit der Natur stehen müsse. "Da sind wir schon jetzt aktiv", sagte Reisecker. Etwa durch abgestufte Grünlandbestellung, die einen Teil der Flächen extensiv bewirtschaftet, oder Aussaat von Blühmischungen. 300 Blütenpflanzen wuchsen vor 40 Jahren auf den Wiesen, heute sind oft nur noch fünf. Das soll wieder anders werden.

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Autor
Alfons Krieglsteiner
Redakteur Land und Leute
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14  Kommentare
14  Kommentare
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betterthantherest (33.933 Kommentare)
am 11.04.2019 08:32

Am Bienensterben sind die Bauern schuld.
Eh klar.

Warum redet niemand darüber, dass im letzten Winter dank der eingeschleppten Varroa Milbe in vielen Regionen 1/3 der Bienenvölker, in anderen sogar die Hälfte gestorben ist?

Liegt es daran, dass dieses Faktum nicht in die Bauernbashingstrategie passt?

Das Problem ist deutlich vielschichtiger als die ganze Neonics und Glyphosatdebatte.

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Biobauer (6.035 Kommentare)
am 11.04.2019 08:42

Mein lieber betherthantherest, Bauernbashing ist nur modern solange jeder genug im Kühlschrank hat.
Ich hoffe es wird immer so bleiben.

Natürlich hat sich viel in der Landwirtschaft verändert, ohne 3 bis 4 mal Mähen bekommt man kein passendes Grundfutter für die geforderte Milchqualität zusammen, Junges Gras ist einfach Eiweißreicher als abgestandenes verblühtes Gras.
Leider können wir uns im Internationalen Wettbewerb stehen kein Agrodisneyland Österreich leisten.

Von der Grünraumpflege mit Rasenrobotern oder in öffentlichen Gärten, Golfplätzen wo täglich und dauernd gemäht wird und kein Blümchen mehr den Kopf strecken kann wird erst agr nicht gesprochen, Hauptsache es sind mal di Bauern schuld.
Mahlzeit

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betterthantherest (33.933 Kommentare)
am 11.04.2019 09:01

In Deutschland sind ca. 10 % des Landes Gartenfläche. Ich denke dass es in Österreich ähnlich ist.

Jeder Gartenbesitzer kann mit ganz einfachen Mitteln einen aktiven Beitrag zum Wohl der Bienen und anderen Insekten - und damit auch für die ganze Vogelschar leisten, ohne einen monetären Schaden zu haben.

Was passiert in der Praxis?
Wie Sie schreiben: tägliches Mähen damit auch das letzte Gänseblümchen weg ist.

Der neueste Gartentrend ist übrigens der Steingarten!
Schotterwüsten auf hunderten Quadratmetern.

Es ist halt viel einfacher, von anderen zu fordern als selbst etwas zu tun.

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harry4020 (21 Kommentare)
am 11.04.2019 07:38

Wie machen es dann die Biobauern die erfolgreich wirtschaften?
Könnte es daran liegen daß diese die Fruchtfolge noch einhalten?
Gewinnmaximierung durch Gefährdung der Konsumenten darf nicht mehr länger geduldet werden!
Hier muss schnellstens ein Umdenken zum Wohle der Umwelt und der Menschen stattfinden. Darum kauft Bioprodukte, dann hört sich der Blödsinn schnell auf!

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Biobauer (6.035 Kommentare)
am 11.04.2019 08:29

Mein lieber Harry 4020, sie haben vollkommen Recht es geht auch Biologisch in Zusammenarbeit mit der Natur.
Jedoch sind die Erträge bei uns wesentlich geringer, deshalb sind Bioprodukte auch etwas Teurer als andere.

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betterthantherest (33.933 Kommentare)
am 11.04.2019 08:33

... und verbunden mit deutlich mehr Arbeitsaufwand.

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Zaungast_17 (26.400 Kommentare)
am 11.04.2019 08:36

und wer diktiert die Welt?

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harry4020 (21 Kommentare)
am 11.04.2019 11:57

Ich bin für mein Handeln verantwortlich! Und wenn jeder so denken würde könnte sich viel verändern. Es ist natürlich einfach auf die anderen zu hoffen oder zu schimpfen.
Ich finde es auch nicht gut, dass zum Erhalt von einigen 100 Arbeitsplätzen, wissentlich Nervengift in unsere Umwelt ausgebracht wird. Für ein Produkt das viel zu billig ist und in der Menge die Gesundheit gefährdet. Darum muss jede bei sich anfangen. Ich kaufe Bio und fördere den Blödsinn den unsere Politiker legitimieren nicht. Und natürlich ist Bio auch nicht die heile Welt aber 1000 Mal besser.

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Bergbauer (1.768 Kommentare)
am 11.04.2019 05:58

Die abgestufte Grünlandbewirtschaftung ist ein sehr gutes Konzept aber leider noch Zukunftsmusik. Derzeit haben wir jedes Jahr noch mehr intensives Grünland und Mais.

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il-capone (10.369 Kommentare)
am 11.04.2019 05:40

> Das ändere aber nichts daran, dass die Landwirtschaft der Zukunft im Einklang mit der Natur stehen müsse. "Da sind wir schon jetzt aktiv", sagte Reisecker. <

- - - - -

Wohl indirekter Angestellter bei Bayer ...

Schadet den Konsumenten gar nicht, den Zuckerkonsum drastisch zu reduzieren.
Ev. sollte Reisecker den Rübenbauern den Umstieg auf Tabakplantagen schmackhaft machen.
Oder Hanf, der wär chemiefrei zu produzieren ...

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gerald160110 (5.612 Kommentare)
am 11.04.2019 07:12

...und wie bekämpfen sie die Hanfschädlinge und Pilze?

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il-capone (10.369 Kommentare)
am 11.04.2019 09:30

Hanf ist so gut wie pfl

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il-capone (10.369 Kommentare)
am 11.04.2019 09:30

... so gut wie pflegefrei.

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Biobauer (6.035 Kommentare)
am 11.04.2019 08:33

Mein lieber il-capone, natürlich wäre es besser wenn wir alle weniger Zucker essen würden, das wird aber nicht so schnell passieren.
Wenn wir die Zuckerproduktion bei uns aufgeben wird der Zucker aus anderen Regionen der Welt kommen wo wir die Produktionsbedingungen noch weniger unter Kotrolle haben.

Ich bin als Biobauer wahrlich kein Chemiefan, aber einfach alles was unbequem ist ins Ausland verlagern ist auch keine gesunde Lösung.

Sonst geht es uns wie mit den Käfigeiern, die bei uns zum Glück verboten sind.
Die Käsigerer werden jetzt halt als Verarbeitungsware im Container aus anderen Nachbarländern importiert und das Tierleid ist Weltweit gesehen nicht weniger geworden, wir haben nur die Arbeitsplätze und die Kontrolle und auch die Wertschöpfung verloren.

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