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200 Windkraftanlagen auf der langen Bank: Klimakrise kein Argument

15. Juni 2019, 00:04 Uhr
Windkraftanlagen
Bild: Weihbold

Heute wird der "Tag des Windes" ("Global Wind Day") begangen. In Österreich hinkt die Politik hinter den Ausbaumöglichkeiten und -plänen von Windparks weit hinterher.

Erneuerbare Energien wie Photovoltaik oder Windkraft gelten als enorm wichtige Beiträge zur Eindämmung von CO2-Emissionen – ohne die Nebenwirkungen von Atomkraftwerken aufzuweisen. Eine tolle Sache, möchte man meinen, die jede Förderung vonseiten klimabewusster Politik erhalten sollte. Dem ist aber nicht so. Warum, sei am heutigen, internationalen "Tag des Windes" hinterleuchtet.

In Österreich drehen sich derzeit knapp 1350 Windräder zum Zwecke der Stromerzeugung. 3000 Megawatt können sie bei besten Bedingungen liefern. Das summierte sich 2018 auf sieben Milliarden Kilowattstunden und entspricht dem Strombedarf von 1,9 Millionen Haushalten. Windkraft macht elf Prozent der Stromversorgung in Österreich aus. Der Wert ist ausbaufähig, denn: "Es gibt viele Länder, in denen Windkraft stärker genützt wird als in Österreich", sagt Stefan Moidl, Geschäftsführer der Interessengemeinschaft Windkraft Österreich (IGW). EU-weit kommen 14 Prozent des Stroms aus Windkraftanlagen. Weltweit sind es fünf Prozent.

Die Sache mit den Förderungen

Die Windkraft hänge zu sehr am Fördertopf, meinen Kritiker und erklären so deren gebremsten Ausbau. Doch tatsächlich werden jährlich 100 Milliarden Euro für Förderungen fossiler und nuklearer Energien in Europa ausgegeben; für Kraftwerke, die erneuerbare Energie liefern, hingegen nur 30 Milliarden. In Österreich stellt sich die Situation ähnlich dar, oder wie IGW-Chef Moidl sagt: "Beim Ausbau der erneuerbaren Energie wird viel geredet, aber wenig umgesetzt. Das Ökostromregime hat sich seit 2011 fast nicht verändert. Es entspricht nicht mehr den Vorgaben durch die Klimaziele."

Konkret liegen Anträge für 200 Windkraftanlagen mit insgesamt 600 MW Spitzenleistung bei der Förderstelle des Bundes. Doch das Förderkontingent ist erschöpft. "Das sind Rahmenbedingungen und komplizierte Konstruktionen, die nicht in die moderne Energiewelt passen", kritisiert Moidl. "Wir bauen viel weniger Anlagen, als wir könnten – speziell in Oberösterreich, wo sich seit Inbetriebnahme des Windparks Munderfing nichts mehr getan hat." Dabei gebe es etliche gut geeignete Standorte im Land.

Die überwiegende Mehrheit der Österreicher – Umfragen sprechen von plus 70 Prozent – befürwortet den Ausbau der Windenergie. Zumal Österreich rund 15 Prozent des Stromverbrauchs aus dem Ausland zukaufen muss, was ökonomisch (Wertschöpfung) und ökologisch (Strom aus Kohle) unvernünftig ist.

Betreiber setzen auf Effizienz

Als Nachteile der Windenergie werden hauptsächlich der Eingriff ins Landschaftsbild und der Vogelschlag genannt. Zu Letzterem sagt Moidl: "Gute Standortwahl minimiert die Schäden."

Neben dem Neubau von Windenergieanlagen liegt viel Potenzial in der Effizienzsteigerung von bestehenden Anlagen. Pionieranlagen schaffen oft nur 0,2 Megawatt Spitzenleistung. Heute werden Generatoren mit bis zu sechs Megawatt verbaut. Um einen alten Windpark mit sechs schnell drehenden Windrädern zu ersetzen, brauche man nur noch zwei Türme mit langsamen Rotoren, meint Moidl. Derartige Verbesserungen würden mehr bringen als Pläne für Anlagen, die auf hoch fliegende Segler (Ampyx Power Plane) setzen oder auf Ballone mit integriertem Windrad (Altaeros BAT). Geht es nach den Plänen der IGW, könnte Windenergie bis 2030 ein Viertel des Verbrauchs liefern. Moidl: "Die Politik ist am Zug."

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