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Anschober: Stabile Situation in Österreich

Von nachrichten.at/apa   01.August 2020

Gleichzeitig warnte Anschober: "Das Virus hat also offensichtlich weltweit noch immer nicht den Höhepunkt erreicht - es breitet sich immer schneller aus."

Er verwies auf Rekordzahlen, welche die Weltgesundheitsorganisation (WHO) "fast jede Woche" verzeichne. Besonders starke Steigerungen gebe es weiterhin in den USA, Brasilien und Südafrika - auch Indien rage mit 55.000 neuen Infektionen heraus.

Erster Corona-Infizierter im Kanzleramt

Mit 82 Neuinfektionen von Freitag auf Samstag und einem leichten Rückgang der aktiv Erkrankten sprach der Gesundheitsminister von einer stabilen Lage in Österreich. "Die Gesundheitsbehörden in den Ländern und Bezirken machen angesichts der relativ vielen regionalen Clusterbildungen, die in dieser Phase 3 nach den zehn großen Öffnungsschritten, den Grenzöffnungen und dem Comeback des Tourismus zu erwarten waren, einen sehr guten Job beim Containment und damit bei der Eingrenzung der Infektionen, um große Ausbrüche zu vermeiden", konstatierte Anschober.

  • Video: WHO meldet Rekordanstieg bei Infektionen:

Maskenpflicht: Anschober verteidigt Verordnung

Anschober verteidigte am Samstag die von manchen Juristen angezweifelte teilweise Maskenpflicht in Geschäften. Sie gelte zum Schutz von Risikopersonen in "spezifischen systemrelevanten Bereichen" - und sei auch laut einem Fachgutachten "sachlich gerechtfertigt" und "für die Bevölkerung nachvollziehbar".

Mit der - seit 24. Juli geltenden - Ausweitung der Mund-Nasen-Schutz-Pflicht sollen Risikopersonen dort geschützt werden, wo sie ihre Grundbedürfnisse des täglichen Lebens decken müssen, bekräftigte Anschober. Um die Maßnahme "treffsicher auszugestalten", seien Betriebsstätten des Lebensmitteleinzelhandels, Banken, Post und Postpartner, Pflegeheime und Krankenanstalten - zusätzlich zu den Apotheken - erfasst.

Der Minister verwies auf das Gutachten des Infektologen und "gerichtlich zertifizierten Sachverständigen" Herwig Kollaritsch. Dieses werde auch "vom allergrößten Teil der Virologen geteilt und unterstützt". Darin heiße es, dass eine Regelung insbesondere jene Bereiche abdecken solle, die Risikopersonen entweder deshalb besuchen müssen, weil nur damit die tägliche Versorgung mit lebensnotwendigen Dingen möglich ist, oder weil sie zur Aufrechterhaltung von Grundbedürfnissen nötig sind (z.B. Pflegeeinrichtungen, Gesundheitseinrichtungen). Damit könnten aber bestimmte Bereiche ausgeklammert werden, die von vulnerablen Personen nicht notwendigerweise frequentiert werden müssten.

Aus diesem Grund sei die Verordnung "auch aus fachlicher Sicht nachvollziehbar und gerechtfertigt". Entsprechend differenzierte Regelungen für den Mund-Nasen-Schutz habe es auch bei Ersteinführung im Frühling gegeben. Anschober appellierte zudem "dringend" an die Bevölkerung, "sich durch diese Diskussion nicht verwirren zu lassen und auch weiterhin Abstand zu halten, Mund-Nasen-Schutz zu tragen, Hygienevorschriften einzuhalten und geschlossene Räume regelmäßig zu lüften, um eine weitere Verbreitung von COVID-19 zu verhindern".

Der frühere Verfassungsrichter Rudolf Müller und der Verfassungsrechtler Heinz Mayer halten es - wie sie im "Standard" darlegten - hingegen für gut möglich, dass der Verfassungsgerichtshof auch die neue Maskenverordnung aufheben wird. Müller erachtet die Unterscheidung zwischen Lebensmittel- und sonstigen Geschäften für "sachlich nicht gerechtfertigt". Auch Mayer sieht keine triftige Begründung für die Differenzierung zwischen den Geschäftstypen.

Zahl der Neuinfektionen wieder zweistellig

Nachdem am Vortag mit 175 der höchste Wert an Neuinfektionen seit Wochen registriert worden war, sind die Zahlen wieder in den zweistelligen Bereich gerutscht.

Von Freitag auf Samstag wurden österreichweit nach den Zahlen des Innenministeriums (Stand 9.30 Uhr) 82 Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 gemeldet. Mehr als die Hälfte davon betraf mit 42 Wien.

21 Fälle kamen in Niederösterreich dazu, 17 in Oberösterreich, acht in der Steiermark, je drei in Salzburg und Vorarlberg sowie zwei in Kärnten. Das Burgenland verzeichnete keine Neuinfektion. In Tirol gab es nach einer Datenbereinigung um 14 Fälle weniger als am Vortag.

Insgesamt gab es in Österreich 21.212 positive Testergebnisse. An oder mit dem Coronavirus sind österreichweit bisher 718 Menschen gestorben, 18.911 sind wieder genesen. Derzeit befinden sich 99 Menschen aufgrund des Coronavirus in Spitalsbehandlung, davon 19 auf Intensivstationen.

Die Stadt Wien vermeldete mit Stand Samstag, 8 Uhr, bisher 5.125 positive Tests insgesamt. Die Zahl der mit dem Virus in Zusammenhang stehenden Todesfälle betrug demnach unverändert 204. 4.333 Personen waren nach diesen Zahlen genesen. Das Dashboard des Gesundheitsministeriums gab für die Bundeshauptstadt mit Stand Samstag, 11 Uhr, 210 bestätigte Todesfälle an oder mit dem Coronavirus an.

Zwei weitere Infizierte in Sankt Wolfgang

Die Zahl der Infizierten in Zusammenhang mit dem Tourismusort St. Wolfgang ist am Samstag um zwei weitere gestiegen, der Cluster zählt somit 77 Personen. Insgesamt gab es in Oberösterreich von Freitag auf Samstag 17 Neuinfektionen. Samstagmittag waren 432 Personen erkrankt, berichtete das Land Oberösterreich Samstagabend.

Die Zahl der auf Reiserückkehrer zurückzuführenden Infizierten stieg um drei auf 165. Bisher gab es 113 Fälle von Reisenden, die in Summe 52 Folgefälle ausgelöst haben. Beim Cluster "Freikirche" war die Lage von Freitag auf Samstag mit 244 infizierten Personen weiterhin stabil.

Seit Samstag gilt die neue Regelung bei der Quarantänezeit: Sie dauert nur noch zehn statt 14 Tagen. Das Land folge damit den neuesten Empfehlungen des Bundes und des Robert-Koch-Instituts. Bereits erlassene Bescheide behalten aber ihre Gültigkeit.

 

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23. April 2024