"Vier von zehn Ehen landen früher oder später vor dem Scheidungsrichter"
WIEN. 16.319 Ehen sind im Vorjahr in Österreich geschieden worden, die Scheidungsrate lag damit auf dem Niveau der Vorjahre.
"Etwa vier von zehn Ehen in Österreich landen früher oder später vor dem Scheidungsrichter", erläuterte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas am Mittwoch in einer Aussendung. Am höchsten war der Wert mit 44,4 Prozent in Niederösterreich, das Wien an der Spitze ablöste.
Österreichweit lag die Gesamtscheidungsrate 2019 mit 40,7 Prozent nur leicht unter dem Niveau der beiden Vorjahre (41,0 Prozent) uns deutlich unter dem bisherigen Höchstwert von 49,5 Prozent im Jahr 2007, berichtete Thomas. Außerdem wurden im Vorjahr 121 eingetragene Partnerschaften aufgelöst, 23,5 Prozent mehr als 2018.
In der Statistik sind erstmals auch acht Scheidungen gleichgeschlechtlicher Ehen enthalten. Dabei handelte es sich um Trennungen von vier männlichen und vier weiblichen Ehepaaren. Bei den eingetragenen Partnerschaften gab es zwei Auflösungen von verschiedengeschlechtlichen Partnern.
Oberösterreich unter Bundesschnitt
Nach Niederösterreich gab es in Wien die zweithöchste Scheidungsrate (44,1 Prozent), das seit 1991 den negativen Spitzenplatz innehatte. Auf den weiteren Plätzen lagen Vorarlberg und das Burgenland (je 42,9 Prozent) und Kärnten (41,2 Prozent). In Salzburg (38,3 Prozent), Oberösterreich (37,8 Prozent) und der Steiermark (37,3 Prozent) lag die Gesamtscheidungsrate unter dem Österreichschnitt. In Tirol war die Gesamtscheidungsrate mit 34,9 Prozent, wie schon seit 2017, am niedrigsten.
86,3 Prozent aller Scheidungen passierten im Vorjahr in beiderseitigem Einvernehmen. Bei den insgesamt 1.913 strittig geschiedenen Ehen war zu 49,9 Prozent der Mann Träger des Verschuldens, zu 9,9 Prozent die Frau, zu 28,3 Prozent beide sowie in 12,0 Prozent der Fälle keiner von beiden.
44 Scheidungen nach der Goldenen Hochzeit
Die mittlere Dauer (Median) der im Jahr 2019 geschiedenen Ehen lag mit 10,5 Jahren etwas unter dem Niveau von 2018 (10,6 Jahre). 1,9 Prozent der Scheidungen fanden bereits innerhalb des ersten Ehejahres, weitere 4,5 Prozent im Lauf des zweiten Ehejahres statt. Etwa jede siebente Scheidung (13,5 Prozent) erfolgte nach der Silberhochzeit (25. Hochzeitstag), darunter sogar 44 amtliche Trennungen nach der Goldenen Hochzeit (50. Hochzeitstag).
Das mittlere Scheidungsalter (Median) für Männer stieg 2019 um 0,1 Jahre auf 45,3 Jahre und für Frauen um 0,2 Jahre auf 42,1 Jahre im Vergleich zum Vorjahr. Von den Scheidungen ihrer Eltern waren insgesamt 18.474 Kinder, davon 12.823 Minderjährige betroffen. Die Ex-Ehepaare hatten somit im Durchschnitt 1,13 Kinder.
"Scheidungsjahr 2020" wegen der Coronakrise
Für das bisherige Jahr 2020 lagen bei der Statistik Austria noch keine Daten vor. Der Rechtsanwalt Clemens Gärner von der Wiener Familienrechtskanzlei Gärner Perl sprach am Mittwoch in einer Aussendung allerdings bereits von einem "Scheidungsjahr" 2020 wegen der Coronakrise.
"Der Sommer ist eine an sich sehr starke Zeit für Scheidungen. Wir haben diesen Sommer aber einen Anstieg der Scheidungsrate um noch mal 30 Prozent registriert", betonte Gärner. Darunter seien jedoch auch jetzt in die Wege geleitete Scheidungen von Personen, die das bereits vor der Coronakrise vorhatten. "Andere wiederum sind aufgrund des geballten Zusammenseins erst draufgekommen, dass sie diese Ehe keinesfalls weiterführen wollen", erläuterte der Anwalt.
Wieso wird eine Scheidung hier so negativ bewertet?
Sie ist lediglich das Vertragsende einer Beziehung die nicht mehr funktioniert hat.
Besser man lässt sich scheiden und jeder lebt sein Leben weiter als man bleibt unglücklich zusammen.
Wer macht uns denn ständig vor, dass Treue altmodisch wäre? In nicht wenigen Filmchen wird das betrieben...
An einer Gemeinsamkeit im Leben muss man ständig arbeiten. Es ist ein Geben und dann erst ein bekommen. Es ist bestimmt von keinem der beiden Partner das Recht darauf, sich etwas nehmen zu dürfen.
Wenn man sich die Ergebnisse der Scheidungen anschaut, ist es für keinen der beiden Partner ein Gewinn. Beide sind Verlierer. Am ärmsten sind die Kinder.
Ich gebe dir in fast allen Punkten zu deinem Posting recht aber ich glaube das im besten Fall beide Partner an Lebensqualität gewinnen, zumindest wird es einer tun, nämlich der der gehen wollte
Jabe keine Lust an etwas zu arbeiten was meist verlorene Zeit ist. Einen Strich drunter und das war es solange man sich noch in die Augen sehen kann.
und Gratulation an jene die erst gar nicht heiraten👍
Guglbua. Wie wahr. 😜👍
Es hieße besser: "Drum prüfe ewig, wer sich bindet, ob sich nicht doch, was Bess`res findet!"
Darum pruefe, wer sich ewig bindet, heisst es. Die meisten wollen halt nicht mehr durch dick und dünn gehen. Oder in guten wie in schlechten Zeiten. Nur wenn es nur mehr krach gibt ist es besser sich scheiden zu lassen.
Etwa 6 von 10 Ehen halten ein Leben lang. Klingt auch nicht schlecht wie ich finde.
wie wärs mit erner verpflichtenden eheberatung durch erfahrene scheidungsanwälte? ohne teilnahmebestätigung kein termin am standesamt. wer dann noch immer heiraten will - bitte sehr.
Aber geh!
Scheidungsanwälte werden sich doch nicht selbst das Wasser abgraben.
Das mit der Eheberatung ist,denke ich nach ein paar Jahren vergessen und das Paar latest sich trotzdem scheiden. Eine Eheberatung macht eher Sinn, bevor man sich scheiden laesst. Falls beide damit einverstanden sind.