Verkehrsunfälle: 17 Unfalltote mit Elektro-Fahrrad oder -Scooter
WIEN. Bei Verkehrsunfällen sind im Vorjahr in Österreich 17 Menschen mit elektrisch betriebenen Fahrrädern oder Scootern getötet worden. Insgesamt ist die Zahl an tödlichen Verkehrsunfällen in Österreich auf ein historisches Tief gesunken, Oberösterreich bildet eine Ausnahme.
Insgesamt gab es 1.025 Unfälle mit elektrisch betriebenen Geräten, 7.148 waren es bei mit reiner Muskelkraft betriebenen Fahrrädern. Erstmals wurde 2018 die Antriebsart erhoben. Eine eigene Fahrzeugkategorie für Elektro-Scooter gibt es nicht. Elektrisch betriebenen Scooter sind bei den Fahrrädern dabei, mit Muskelkraft betriebene gehören zu Spiel- und Sportgeräte. Eine neue Kategorie einzuführen, ist geplant, dafür gebe es schon erste Überlegungen, sagte Otmar Bruckner vom Verkehrsdienst des Innenministeriums. "Wir haben gesehen, dass es die Notwendigkeit gibt", sagte er. Umsetzbar ist dies aber frühestens 2020.
Unter den Verletzten mit elektronisch betriebenen Fahrrädern oder Scootern befanden sich im Vorjahr auch 25 Kinder bis 14 Jahre. Im Vergleich: Mit dem Fahrrad verletzten sich 597 Unter-14-Jährige. Bei Personen über 65 Jahren gab es 393 Verletzte bei Unfällen mit elektrisch betriebenen Geräten und 1.323 mit Fahrrädern.
Im Nationalrat ist erst vergangenen Donnerstag beschlossen worden, dass E-Scooter mit Fahrrädern rechtlich gleichgestellt werden. Grundsätzlich verboten wird, mit E-Scootern auf Gehsteigen unterwegs zu sein. Allerdings kann die Behörde durch entsprechende Verordnungen auch Gehsteige und Gehwege freigeben, Details dazu lesen Sie hier.
Durch diese Änderung erhofft sich Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) "einen Rückgang bei den Unfällen und ein besser geregeltes Miteinander zwischen Fußgängern, Radfahrern und E-Scooter-Fahrern", betonte er in einer Aussendung am Montag.
Historisches Tief bei Verkehrstoten gesamt
Insgesamt hat es auf Österreichs Straßen im Jahr 2018 weniger Verkehrsunfälle, Verletzte und Getötete gegeben. Laut Statistik Austria wurden bei 36.856 Unfällen 46.525 Personen verletzt und 409 getötet. Die Zahl der Toten sank um 1,2 Prozent gegenüber 2017. Damit wurde das bisher geringste Ergebnis seit Einführung der Unfallstatistik im Jahr 1961 erreicht.
Von den mehr als 46.000 Verletzten erlitten 7.631 Menschen schwere und 38.894 Personen leichte Verletzungen. Drei Mal so viele Männer (311) wie Frauen (98) verloren durch Verkehrsunfälle ihr Leben. Der Männeranteil betrug damit im Durchschnitt 76 Prozent und erreichte bei den 20- bis 24-Jährigen mit 94 Prozent den Höchstwert. Von 100 Verletzten waren 56 Männer und 44 Frauen.
Oberösterreich ist trauriger Spitzenreiter
In Oberösterreich gab es im Jahr 2018 allerdings mehr Verkehrsunfälle mit Toten und Verletzten als im Vorjahr. Bei 6.871 Unfällen wurden 8.913 Menschen verletzt, 96 Verkehrsteilnehmer starben. 2017 waren es 82 Tote und 8.436 Verletzte bei 6.356 Unfällen.
Damit gab es im Land ob der Enns den größten Anstieg an Verkehrstoten (plus 14) im Vergleich zum Vorjahr. Oberösterreich belegt damit im Bundesländervergleich nach Niederösterreich, wo mit 103 Menschen zehn Personen mehr tödlich verunglückten als im Jahr 2017, Platz 2. 69 Menschen starben in der Steiermark, 36 in Tirol, 30 in Kärnten, 27 in Salzburg, 18 in Wien, 17 in Vorarlberg und 13 im Burgenland.
Einen Rückgang gab es bei der Zahl der getöteten 15- bis 24-Jährigen: Der Wert reduzierte sich 2018 gegenüber dem Vorjahr von 66 auf 51, was das bisher geringste Ergebnis darstellt. Innerhalb von zehn Jahren konnte nicht nur die Zahl der getöteten Jugendlichen und jungen Erwachsenen (15 bis 24 Jahre) um 68 Prozent gesenkt werden (2008: 160 Getötete; 2018: 51 Getötete), sondern auch deren Zahl an Verletzten verringerte sich überdurchschnittlich mit minus 27 Prozent auf 11.436. Trotz dieser Rückgänge stellt diese Altersklasse nach wie vor die meisten Verunglückten - ihr Anteil an allen Verunglückten war mit 24 Prozent gegenüber ihrem Anteil an der Bevölkerung von elf Prozent überproportional hoch.
23.709 Personen wurden im Vorjahr als Pkw-Insassen verletzt, die Zahl der mit einem Pkw Getöteten blieb mit 181 gegenüber 182 im Jahr 2017 so gut wie unverändert. Jeder vierte getötete Pkw-Insasse, insgesamt 47 Personen, war zum Zeitpunkt des Unfalles nicht angegurtet.
Gegenüber 2017 erhöhte sich die Zahl der Motorradtoten (102 Tote) um 19 Personen. Damit war 2018 jeder vierte Verkehrstote ein Motorradfahrer. Die meiste Steigerung gab es im April, der laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) der wärmste seit dem Jahr 1800 war. 13 Motorradlenker wurden im April getötet, ebenso viele im September. Bei 43 Prozent der Unfälle handelte es sich um einen Alleinunfall, bei einem Viertel um Frontal- oder Streifkollisionen.
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Ich wäre für rigorose Tempokontrollen gerade auf den Raserstrecken.
Es scheint so, dass das Geld momentan in den 20 und 30 km/h Zonen lukriert wird.
Die Verkehrspolitik muss dringend darauf reagieren.
Jedes Todesopfer ist eins zuviel.
.."Ich wäre für rigorose Tempokontrollen gerade auf den Raserstrecken."...
Absolut - diese E-Scooter rasen durch die Gegend ein Wahnsinn
und erst diese E-Bikes auf den Raserstrecken sind fast nicht mehr aus zu halten - gell.
Du hast den Artikel schon fertig gelesen?
Oder bist du auch nur ein Überschriftenleser?
In Oberösterreich hat es einen traurigen Rekord an getöteten Motorradfahrern gegeben.
Da besteht kein Anlass sich über Kommentare lustig zu machen.
In anderen Ländern gibt es längst Programme, die Null Tote im Straßenverkehr anstreben. Dazu würde die oft die bloße Einhaltung geltender Verkehrsregeln ausreichen, z.B. das Einhalten ausreichender Sicherheitsabstände oder die Beachtung von Geschwindigkeitsbegrenzungen. Ich frage mich, ob hier der Strickfehler in den Fahrschulen liegt. Dort wird zwar die mathematische Theorie zur Berechnung von Anhaltewegen besprochen, was dies in der Praxis heißt, geht aber unter. Ebenso das Fahren auf Sicht. Dieses Land ist übersät von schmalen Straßen, auf denen nie und nimmer 100 gefahren werden dürfte - schon gar nicht, sobald weitere VerkehrsteilnehmerInnen aufkreuzen. Aufgrund der geringen möglichen Seitenabstände müssten die AutofahrerInnen viel langsamer fahren als dies derzeit gängige Praxis ist. Auch das Überholen könnte man sich in den meisten Fällen sparen. Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit ändert sich beim Überholen, wie offenbar fälschlich angenommen wird, eigentlich nicht.
Dazu kommt noch, dass die Polizei die Regelung des motorisierten Straßenverkehrs praktisch aufgegeben hat. Ihr Desinteresse signalisiert sie zudem durch die 10%-Toleranz. Bei den meisten AutofahrerInnen darf es dementsprechend gerne noch ein bisschen mehr sein. Wo kein Kläger, da kein Richter.
es sterben in Ö mehr Menschen über 65 durch Haushaltsunfälle als mit dem Rad im Strassenverkehr - also liebe Senioren, radelt um euer Leben ☺
Ein neues Chaos kommt mit den unsinnigen scootern
auch noch e scooter auf die ohnehin überfüllten straßen u gehsteige zur verfügung zu stellen ist ohnehin ein irrsinn! noch mehr da das übergewicht vorallem bei jugendlichen steigt! da wäre ein normaler scooter sinnvoller gewesen!( u weniger gefährlich )
Für einen derart boomenden Markt
muß man schon ein paar Tote in Kauf nehmen.
Dürfen aber nicht auf Gehsteigen fahren. Wie mitm Radl.
Sobald man einen Scooter oder ein Fahrrad neben ein Auto stellt, zeigt sich auch, wodurch das Platzproblem entsteht. Vielerorts könnten raschest neue Fahrspuren geschaffen werden, wenn man die am Fahrbahnrand abgestellten Autos endlich entfernen würde.
Eine neue K a t e g o r i e einzuführen, ist geplant, dafür gebe es schon erste Überlegungen. . . Wir haben gesehen, dass es die Notwendigkeit gibt", sagte er. Umsetzbar ist dies aber frühestens 2020.
Aja, dann werden Unfälle ja sicherlich sofort weniger werden.
Geschwindigkeiten CH:
120 Autobahn, 80 Freiland, Klares Koexistenzprinzip verankert; Begegnungszonen und 30-er Zone mit klaren Bedingungen und natürlich andere Strafsätze.
Beschränkungen sind irrelevant..... 90% der Unfälle passieren wegen viel zu hoher Geschwindigkeit, besoffen oder unter Drogen .....
Sonst gäbe es anders wo überhaupt keine Toten denn so schnell wie in Österreich oder Deutschland darf man auf der ganzen Welt nicht fahren ...
"Beschränkungen sind irrelevant" ist ein Blödsinn, erklären Sie bitte den Knick in der österr. Unfallstatistik bei der Einführug von 100/130 ...
Die Sicherheitsstandards von anno dazumal sind mit den heutigen jedoch absolut nicht zu begleichen!
Da es auf den deutschen Autobahnen trotz freier Fährt nicht mehr Verkehrstote gibt als in Österreich, liegt das Problem nicht an der Geschwindigkeit.
Ich denke die Hauptprobleme sind Ablenkung, Aggressivität und Alkohol/Drogen am Steuer
im Artikel :
Im Nationalrat ist erst vergangenen Donnerstag beschlossen worden, dass E-Scooter mit Fahrrädern rechtlich gleichgestellt werden. Grundsätzlich verboten wird, mit E-Scootern auf Gehsteigen unterwegs zu sein. Allerdings kann die Behörde durch entsprechende Verordnungen auch Gehsteige und Gehwege freigeben
ich habe letzthin geschrieben dass ich beobachte wie E-Scooter kreuz und quer von Gehsteig auf Straßen und retour fahren und ein Mordstempo drauf haben .Für Fußgänger koa Gaudi !
An diesen Statistiken erkennt man, dass in Österreich etwas nicht stimmt.
Alkofahrer, Raser, Drogenlenker, Handytelefonierer.... werden mit geradezu lächerlichen Strafen bedacht, so dass sich in der Bevölkerung gar keine soziale Ächtung bzw. Sozialisation ergibt.
Die Schweiz ist mit Österreich in punkto gefahrener Kilometer hervorragend vergleichbar und zeigt, wie man durch "Erziehung durch angemessen harte Strafen" viele Unfälle reduzieren kann.
Verkehrstote : AUT 409 zu CH 230
Schwerverletzte: AUT 7600 zu CH 3654
Leichtverletzte AUT 38900 zu CH 17759
In Österreich gibt es damit über 25000 Verletzte mehr als in der Schweiz und zudem sagenhafte 179 Tote mehr.
Aber ändern wird sich wohl nix wegen dieser lächerlichen Zahl.
Es gibt nur eine wirksame Maßnahme....massive Erhöhung der (lächerlichen) Strafen in Österreich!