Verkehrsrückgang auf Autobahnen - Lkws rollten weiter
WIEN. Der Pkw-Verkehr ging um ein Vielfaches stärker zurück als der Lkw-Verkehr.
Der durch die Coronakrise bedingte Verkehrsrückgang auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen war im ersten Halbjahr 2020 sehr unterschiedlich. Wie ein Analyse des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) auf Basis von Asfinag-Daten zeigt, reduzierte sich die Verkehrsbelastung am stärksten auf den Transitautobahnen.
Die Brennerautobahn verzeichnete im ersten halben Jahr den stärksten Verkehrsrückgang von Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen. Insgesamt waren auf der A13 um rund 40 Prozent weniger Kfz unterwegs. "Wer aber meint, vor allem der Lkw-Verkehr wäre gesunken, irrt. Der Autoverkehr hat sich halbiert, während der Lkw-Verkehr nur um rund ein Sechstel zurückgegangen ist", erläuterte VCÖ-Experte Michael Schwendinger dazu.
Auch auf den anderen Autobahnen und Schnellstraßen hat sich der Autoverkehr bedingt durch mehr Kurzarbeit und Home-Office bzw. weniger Reiseverkehr um ein Vielfaches stärker reduziert als der Lkw-Verkehr. Während auf der Südautobahn um mehr als ein Viertel weniger Pkw fuhren, ging der Schwerverkehr lediglich um fünf Prozent zurück. Ähnlich auf der Tauernautobahn: Ein Drittel weniger Autos, aber nur ein Siebentel weniger Lkw.
Im Juni war die Belastung durch den Lkw-Verkehr auf einzelnen Abschnitten beispielsweise auf der Süd-, West- oder Donauuferautobahn bereits wieder höher als im Juni 2019. Insgesamt hat die Verkehrsbelastung in Österreich in den vergangenen Wochen wieder zugenommen, so der VCÖ. Da der Dieselpreis seit Jahresbeginn um fast 16 Prozent gesunken ist, sei damit der Transport auf der Straße billiger geworden. Damit drohe eine verstärkte Verlagerung von der Schiene auf die Straße, was zu mehr Staus, erhöhter Unfallgefahr sowie mehr Schadstoffen, Treibhausgasen und Lärm führe.
"Österreich droht Klimaziele zu verfehlen"
"Österreich droht seine Klimaziele deutlich zu verfehlen, wenn der Lkw-Verkehr wieder massiv zunimmt. Ein Verfehlen der Klimaziele kommt wegen der Strafzahlungen und der zunehmenden Klimaschäden teuer. Auch der Güterverkehr muss endlich einen stärkeren Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten", betonte Schwendinger. Der VCÖ fordert einen Klimabonus für Unternehmen, die ihren Gütertransport auf die Schiene verlagern, betriebliche Gleisanschlüsse sollen stärker unterstützt werden. Außerdem sei die Steuerbegünstigung von Diesel - die Mineralölsteuer ist um 8,5 Cent pro Liter niedriger als auf Eurosuper - abzuschaffen.
Ich hoffe, das kommt mal im Gehirn der Gaspedaltreter an:
"Österreich droht seine Klimaziele deutlich zu verfehlen, wenn der Lkw-Verkehr wieder massiv zunimmt. Ein Verfehlen der Klimaziele kommt wegen der Strafzahlungen und der zunehmenden Klimaschäden teuer.