Staublawine riss 30 Hirsche in den Tod
ENNSTAL. Jetzt, wo sich der Schnee des vergangenen Winters langsam zurückzieht, wird das Ausmaß der Massen an Niederschlag deutlich. In einer Staublawine im Ausseerland waren laut Bezirksjägermeister Johann Trinker 30 Hirsche verendet. 16 Kadaver wurden bereits aufgefunden.
Das Schneechaos im Jänner mit extremen Neuschneemengen in sehr kurzer Zeit hat dem Wild in allen alpinen Regionen der Steiermark hart zugesetzt. Wie die Kleine Zeitung jetzt berichtet, werden im Bezirk Liezen die wahren Ausmaße des Schadens mehr und mehr sichtbar. Konkrete Zahlen könne man noch gar nicht nennen, erklärte gestern der Gröbminger Bezirksjägermeister Johann Trinker. Vor allem beim Gamswild könne man eigentlich noch gar nichts sagen.
Was man schon jetzt sagen kann, ist, dass es das Rotwild besonders hart getroffen hat. Der extremste Fall passierte wohl im Ausseerland, wo 30 Hirsche in eine Staublawine geraten sein dürften. Bezirksjägermeister Trinker rechnet damit, dass alle Tiere dabei verendet sind: „16 Kadaverwurden bereits gefunden, der Rest wird wohl auch noch aufkommen, wenn der Schnee zurückgeht.“
Tiere von starken Schneefällen überrascht
Auch wenn gerade das Wild eigentlich ein ganz besonderes Gespür fürs Wetter habe, sind viele Tiere von den starken Schneefällen im Jänner offenbar überrascht worden. „Teilweise sind Rehe im tiefen Schnee stecken geblieben und im Stehen verendet“, berichtet Johann Trinker. Nachdem die Schneemassen zurückgegangen sind, habe man die Kadaver „fast wie präpariert“ vorgefunden. Stärker als in normalen Wintern sei auch der Druck durch Raubwild gewesen. Vor allem Füchse, vereinzelt aber auch der Luchs haben viel Wild gerissen.
Hart war der Winter durchaus auch für die heimischen Jäger. Die mussten teils extreme Anstrengungen (und Gefahren) auf sich nehmen, um das Futter zu den Futterstellen zu bringen. Mit Skidoos, teilweise auch mit Pistengeräten wurde das Futter transportiert, wenn gar nichts mehr ging, wurde sogar auf Transporte per Hubschrauber zurückgegriffen.
Dieser Hirsch im (damals von der Außenwelt abgeschnittenen) Sölktal griff im Schneechaos zur Selbsthilfe und verschanzte sich kurzerhand in einem Futterlager. Zwei Jäger hatten Mühe, den Geweihträger wieder in die Winterkandschaft zurück zu scheuchen.
Video: Dieser Hirsch verschanzte sich kurzerhand im Futterlager
Ah! Ein guter Grund natürlich, gleich wieder gegen den bösen Luchs ‚vorzugehen‘.
Warum weiß man, daß sie die Tiere gerissen haben? Könnten sie sich nicht eventuell auch von den im Schnee verendeten Tieren ernährt haben, weil sie sonst selbst verhungert wären?
Vielleicht kann mich hier jemand aufklären, ich bin ja nicht vom Fach.
Es gibt zu viel Rotwild, das ist die Natürliche auslese!