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Statistik Austria: So groß ist der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern

Von nachrichten.at/apa, 03. März 2021, 10:49 Uhr
Frau mit Schere
Die Einkommensschere klafft weit auseinander. Bild: Colourbox.de

WIEN. Frauen verdienten 2019 um 19,9 Prozent weniger als Männer.

Die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern in Österreich sind seit 2009 zwar um 4,4 Prozentpunkte zurückgegangen, dennoch verdienten Frauen im Jahr 2019 in der Privatwirtschaft brutto pro Stunde um 19,9 Prozent weniger als Männer. Im EU-Vergleich liegt Österreich damit weiterhin deutlich über dem europäischen Durchschnitt von 14,1 Prozent, gab die Statistik Austria am Mittwoch bekannt. Nur in Lettland und Estland waren die Lohnunterschiede noch größer.

Die Lohndifferenzen erklären sich laut Statistik Austria zum Teil durch Unterschiede auf dem Arbeitsmarkt: "Wichtige Einflussfaktoren auf die Lohnlücke sind unter anderem die Branchenwahl, Teilzeitbeschäftigung und die Dauer der Zugehörigkeit im Unternehmen, wobei vor allem bei Frauen die Teilzeit wiederum vom Faktor Elternschaft beeinflusst wird", sagte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas in einer im Vorfeld des Frauentags (8. März) veröffentlichten Pressemitteilung.

Die Gründe

Im von der Statistik Austria detaillierter analysierten Jahr 2018 machte der Lohnunterschied im Schnitt 20,4 Prozent aus. 6,4 Prozentpunkte davon konnten durch die Faktoren Branche, Berufswahl, Ausbildung, Alter, Dauer der Unternehmenszugehörigkeit, Teilzeitquote sowie durch die Art des Arbeitsvertrags, die Region sowie die Unternehmensgröße erklärt werden. 14 Prozentpunkte blieben unerklärt, so die Statistikbehörde.

Zu den wichtigsten Gründen für die Unterschiede zählt demnach die Branche (2,9 Prozentpunkte), da Frauen öfter in Branchen mit geringeren Verdienstmöglichkeiten arbeiten als Männer. Einen deutlichen Einfluss hat auch das Ausmaß der Beschäftigung (2,6 Prozentpunkte), denn Teilzeitbeschäftigte werden auch pro Stunde geringer entlohnt. Ebenfalls relevant sind Unterschiede bei der Dauer der Zugehörigkeit zum Unternehmen (1,7 Prozentpunkte): Frauen arbeiten durchschnittlich rund sieben Jahre im selben Unternehmen, Männer neun Jahre.

Am häufigsten waren Frauen 2019 im Gesundheits- und Sozialwesen (17,9) sowie im Handel (17,5 Prozent) tätig. Männer waren dagegen bei der Herstellung von Waren (24,5 Prozent), am Bau (14,0) und im Handel (12,4) stark vertreten. In der von der Covid-19-Krise besonders betroffenen Beherbergung und Gastronomie arbeiteten 7,9 Prozent der Frauen und 4,2 Prozent der Männer.

Nur 3,9 Prozent in Führungspositionen

Deutlich zeigt sich der Geschlechterunterschied auch bei der Besetzung von Führungspositionen. Im Jahr 2019 übten insgesamt 3,8 Prozent der unselbstständig erwerbstätigen Frauen eine führende Tätigkeit aus. Bei den Männern waren es hingegen 8,1 Prozent. Diese Unterschiede bestehen auch bei gleichen Bildungsabschlüssen, besonders auffällig ist dies bei den Hoch-Qualifizierten: 8,6 Prozent der Frauen mit Fachhochschul- oder Universitätsabschluss waren in Führungspositionen tätig. Bei gleich gut qualifizierten Männern waren es hingegen 18,9 Prozent.

Bei den Teilzeitbeschäftigten sind Frauen in der klaren Mehrheit. Die Teilzeitquote der Frauen stieg zwischen 2009 und 2019 von 43,1 Prozent auf 47,7 Prozent. Bei den Männern zeigt sich zwar ebenfalls ein Anstieg, allerdings auf deutlich niedrigerem Niveau: 2009 lag der Anteil bei 8,8 Prozent, 2019 bei 10,7 Prozent. Vor allem bei Frauen mit Kindern ist Teilzeitbeschäftigung die dominierende Form: Die 25- bis 49-jährigen Frauen mit Kindern unter 15 Jahren arbeiteten zu 74,3 Prozent in Teilzeit, Männer mit gleichaltrigen Kindern hingegen nur zu 5,6 Prozent.

EU-weit den geringsten Lohnunterschied wies 2019 laut Eurostat-Daten Luxemburg mit 1,3 Prozent Differenz auf, den größten Estland mit 21,7 Prozent. Deutschland lag mit 19,2 Prozent direkt hinter Österreich (19,9 Prozent).

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5  Kommentare
5  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Luftschlossgefahr (2.533 Kommentare)
am 04.03.2021 13:12

Dazu ein großartiger Beitrag, der das Problem auf den Punkt bringt.

https://www.facebook.com/raabsusanne.at/videos/frauen-vs-familienpolitik/191806806013658/

Die Schlüsselszene bei minus 3 Sekunden: Ministerielle Bewusstlosigkeit.

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( Kommentare)
am 03.03.2021 14:08

Der naechste Betrieb ist jetzt pleite. Und gewisse meckern staendig, daß Frauen weniger verdienen. Dafuer verdient ja der Mann mehr. (Ehemann)

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Luftschlossgefahr (2.533 Kommentare)
am 04.03.2021 13:21

Und die ohne Ehemann sollen sich ertränken oder sich prostituieren, wie sie es früher gemacht haben?

Aber von den Zuwanderern verlangen wir schon, dass sie Frauen als Menschen respektieren.

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2good4U (17.629 Kommentare)
am 03.03.2021 12:19

Versucht man uns hier wirklich weis zu machen dass Frauen mit der gleichen Ausbildung für die gleiche Arbeit 14% weniger bekommen?

Und das auch noch im Durchschnitt?!

Wenn man bedenkt dass es eine Vielzahl an Beamtinnen gibt und auch Arbeitnehmerinnen in Branchen wo nach Kollektiv gezahlt wird und somit eine Ungleichbezahlung ausgeschlossen ist würde das bedeuten dass die verbleibenden Frauen noch deutlich weniger bekommen müssten.

Würden Frauen den selben Job für 20% weniger machen, so gäbe es wohl kaum arbeitslose Frauen.

Glaubt irgendjemand dass ein Unternehmer einem Mitarbeiter mit gleicher Qualifikation und Erfahrung für die gleiche Arbeit in der selben Qualität und Zeit 20% mehr bezahlen würde, nur weil er einen Penis hat?!

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Streuselkuchen (657 Kommentare)
am 04.03.2021 12:54

Nein, ein Mann bekommt nicht mehr bezahlt, weil er einen Penis hat. Aber Frauen bekommen durchaus Jobs nicht, weil sie eine Gebärmutter haben. Ich kenne keinen Mann, der bei einem Bewerbungsgespräch nach dem Kinderwunsch gefragt wurde - bei Frauen kommt das doch immer wieder vor, auch wenn es mittlerweile nicht mehr erlaubt ist. Aber es geht noch besser, nämlich dann, wenn sich Juristen (die wissen müssten, welche Fragen erlaubt sind und welche nicht) bei Damen nach der Verhütungsmethode erkundigen.
Aber sowas kann ein Mann natürlich nicht wissen, passiert ihm ja eben nicht.

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