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Schwere Unwetter in Teilen Österreichs - Mure erfasste Bus

Von nachrichten.at/apa, 17. August 2021, 08:06 Uhr
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Bildergalerie ++ HANDOUT ++ SALZBURG: REISEBUS VON MURE ERFASST
++ HANDOUT ++ SALZBURG: REISEBUS VON MURE ERFASST  Bild: WASSERRETTUNG (LV SALZBURG)

SALZBURG/INNSBRUCK/ST. PÖLTEN. Eine Gewitterfront mit Starkregen hat Montagabend und in der Nacht auf Dienstag auch Tirol, Salzburg und Niederösterreich getroffen. Es kam zu Murenabgängen und Überflutungen. In Dienten im Pinzgau erfasste eine Mure einen Linienbus, dabei wurden drei Personen verletzt, eine davon schwer.

Im Pongau mussten wegen Murenabgängen rund 70 Personen aus ihren Autos gerettet werden. Im St. Johanner Ortsteil Reinbachsiedlung wurde Zivilschutzalarm ausgelöst und im Pinzgau der Bahnhof Krimml evakuiert.

Der Katastrophenschutz fordert die Bürgerinnen und Bürger in den Überflutungsgebieten auf, in den oberen Stockwerken zu bleiben, äußerst vorsichtig zu sein und unnötige Fahrten zu vermeiden. St. Johanns Bürgermeister Günther Mitterer ersuchte die Bewohner der Reinbachsiedlung, in den oberen Stockwerken zu bleiben, Keller nicht zu betreten und den Hinweisen der Behörden und Einsatzkräfte Folge zu leisten. Alleine in St. Johann gab es rund 140 Schadensstellen.

Auf der Straße zwischen St. Johann und Wagrain saßen rund 70 Personen zwischen zwei abgegangenen Muren in ihren Autos fest. Sie wurden von Einsatzkräften in Sicherheit gebracht und im Kongresszentrum St. Johann versorgt.

++ HANDOUT ++ SALZBURG: UNWETTER
Die 21-jährige Lenkerin konnte sich selbst befreien. Bild: WASSERRETTUNG (LV SALZBURG)

Der Bahnhof Krimml, der sich auf dem Gemeindegebiet von Wald im Pinzgau befindet, wurde vorsorglich evakuiert. In Mittersill musste die Hubbrücke an der Salzach angehoben werden, um Verklausungen zu verhindern. Der Pegelstand lag um 22.00 Uhr bei 5,19 Meter, das bedeutete Alarmstufe zwei laut dem Hydrographischen Dienst des Landes Salzburg. Im Laufe der Nacht wird mit einem Pegelstand von rund 5,50 gerechnet.

Video: Überflutungen der Krimmler Ache

Video: Erneut Murenabgänge und Überflutungen in Salzburg

"Wir werden am Dienstagmorgen sofort, wenn das Wetter es zulässt, Erkundungsflüge machen, um uns einen Überblick über die Lage in den Tälern zu machen", erklärte der Pongauer Bezirkshauptmann Harald Wimmer. Dabei werden die Sperren von Wildbachverbauungen begutachtet, wie sehr sie angefüllt wurden. "Und dann werden wir viele Sofortmaßnahmen brauchen, um für eventuelle weitere Regenfälle wieder bestmöglich gerüstet zu sein."

Laut einem ORF-Bericht war am Montagabend im Pinzgau die Gemeinde Krimml von der Außenwelt abgeschnitten, nachdem eine Mure auf die Landesstraße (L113) abgegangen war. Im Pongau ging in St. Johann-Alpendorf eine Mure auf die Großarler Landesstraße (L109) ab, und zwischen Schwarzach und Lend verlegte eine Mure die Pinzgauer Straße (B311). In Wagrain und Altenmarkt soll es zu Überflutungen gekommen sein.

Video: ORF-Reporterin Marina Schlager berichtet aus St. Johann

Die Feuerwehren hatten auch in anderen Salzburger Gemeinden wegen der Schäden nach dem Unwetter alle Hände voll zu tun. Straßen wurden überflutet oder waren wegen umgestürzten Bäumen vorübergehend nicht mehr passierbar wie in Mittersill im Pinzgau. Der Bezirkshauptmann des Pinzgaus, Bernhard Gratz, bedankte sich wie sein Kollege aus dem Pongau bei den Einsatzkräften für ihre Hilfe.

Wie der heimische Energieversorger Salzburg AG informierte, kam es wegen des heftigen Gewitters gegen 18.00 Uhr zu Stromausfällen im Pongau und im Flachgau. Betroffen davon waren rund 600 Haushalte in Teilen von Mühlbach, St. Johann und Wagrain im Pongau sowie von Strobl im Flachgau.

Liezen: Autos blieben in Unterführungen stecken

Auch in der Steiermark haben die Unwetter schwere Schäden hinterlassen. Gewitter zogen vom obersteirischen Bezirk Liezen bis in die Oststeiermark und brachten Sturmböen, Starkregen und Hagel mit. Laut Bereichsfeuerwehrverband Liezen war vor allem der Raum Schladming betroffen. Keller waren überflutet und Tiefgaragen mussten ausgepumpt werden. Pkw blieben in überschwemmten Straßenunterführungen stecken, hieß es seitens der Einsatzkräfte.

In Mandling im Bundesland Salzburg, gleich westlich von Schladming, wurde die Ennstal Bundesstraße (B320) von mehreren Muren und einem über die Ufer getretenen Bach verlegt. Die Feuerwehr Mandling-Pichl räumte die Straße frei und führte wechselseitige Anhaltungen durch, um die Verkehrsteilnehmer durchzulotsen. Im Bezirk Liezen waren zwischen 18.30 und 22.00 Uhr rund 160 Feuerwehrleute bei etwa 30 Unwetterschäden im Einsatz.

++ HANDOUT ++ STEIERMARK: UNWETTER
Pkw blieben im Bezirk Liezen in der Obersteiermark in überschwemmten Straßenunterführungen stecken. Bild: SCHL?SSLMAYR (BFV LIEZEN)

420 Einsätze in Niederösterreich

Heftige Niederschläge und Sturm haben in Niederösterreich am Montagabend und in der Nacht auf Dienstag zu 420 Feuerwehreinsätzen geführt. Mehr als 200 überflutete Keller mussten ebenso ausgepumpt werden wie mehrere Straßenunterführungen. 150 Bäume waren in Strom- und Telefonleitungen gestürzt und zu beseitigen, berichtete Franz Resperger vom Landeskommando. Knapp 2.000 Helfer von 180 Feuerwehren rückten aus.

++ HANDOUT ++ NIEDER?STERREICH: UNWETTER
420 Feuerwehreinsätze verzeichnete das Landesfeuerwehrkommando Niederösterreich. Am stärksten betroffen waren die Bezirke Amstetten, St. Pölten, Melk, Tulln, Baden und Mödling (am Bild). Bild: MATHIAS SEYFERT (BFK M?DLING)

200 Schweine in Ernsthofen gerettet

Mehrere Brücken drohten durch Verklausungen weggerissen zu werden. "Das konnte durch den Einsatz von Feuerwehrkränen und Baggern jedoch verhindert werden", teilte Resperger mit. Vom Unwetter am stärksten betroffen waren dem Sprecher zufolge die Bezirke Amstetten, St. Pölten, Melk, Tulln, Baden und Mödling. Der Feuerwehrnotruf habe im Minutentakt geläutet. "Nach Mitternacht beruhigte sich die Lage", so Resperger.

Im Bezirk Amstetten waren etwa 80 Einsätze abzuarbeiten. 35 Feuerwehren rückten aus. Zahlreiche Unwetterschäden gab es u.a. in Stadt Haag. In Ernsthofen wurden mehr als 200 Schweine gerettet, berichtete der Kommandant der örtlichen Feuerwehr, Josef Fuchsberger. Ein Vierkanthof war teils kniehoch unter Wasser gestanden. Zwei Ferkel sind verendet.

Tirol: Urlauberfamilie geriet in Bergnot

Rund 140 Einsätze wurden gemeldet, hieß es seitens der Leitstelle. Der Schwerpunkt lag im östlichen Mittelgebirge bzw. Bezirk Innsbruck-Land sowie im Raum Landeck und Paznauntal. Kleinere bis mittelgroße Muren gingen auf Straßen ab, lokal standen teilweise Garagen und Keller unter Wasser. Verletzte wurden keine gemeldet. Die Fernpassstraße zwischen Nassereith und Fernsteinsee wurde durch einen Erdrutsch zum Teil verlegt und die Straße anschließend gesperrt, mittlerweile ist sie wieder befahrbar. 

In Kirchbichl im Bezirk Kufstein wurde eine Unterführung der Langkampfenerstraße überflutet. Ein 23-jähriger Pkw-Lenker fuhr trotzdem durch die Unterführung und blieb nach rund 50 Metern stecken. Da das Wasser weiter stieg, musste sich der Mann durch das Fenster der Fahrertüre auf den Pkw retten. Er blieb unverletzt. Die Feuerwehr Kirchbichl barg das Auto aus der Unterführung.

Ein starkes Unwetter mit Wolkenbruch und Hagel ging auch über Wenns im Pitztal nieder. Eine Mure ging ab, mehrere Bäche traten über die Ufer und ein Baum stürzte auf die L16 Pitztalstraße.

Aus einer alpinen Notlage gerettet werden musste eine deutsche Urlauberfamilie in den Zillertaler Alpen. Sie war auf einer Wanderung entlang des Schlegeisspeichers - ein Stausee - zum Furtschaglhaus auf rund 1.810 Meter Seehöhe in ein Gewitter geraten. Die Eltern brachten sich mit ihren Kindern - ein Sohn (sieben Jahre) und zwei Töchter (fünf und ein Jahr alt) - bei einer Jagdhütte in Sicherheit und setzten einen Notruf ab. 

Erdbeben im Raum Wörgl

Bereits am Montagvormittag mussten Feuerwehr und Bergrettung Fahrgäste der Seilbahn auf den Venet im Tiroler Zams evakuieren. Die Pendelbahn war wegen technischen Gebrechens zum Stillstand gekommen, teilte die Polizei mit. 22 Personen und vier Hunde wurden aus der bergwärts führenden Gondel mittels Drehleiter geborgen, fünf Personen aus der talwärts führenden Gondel mussten von der Bergrettung mit Abseil- und Bergtechnik zu Boden gebracht werden. Alle blieben unverletzt. 

Am Montag bebte dazu auch noch im Raum Wörgl (Tirol) die Erde - um 23.15 Uhr. Die Magnitude lag bei 4.0. Das Erdbeben wurde im Umkreis von 50 km verspürt, meldet die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. Schäden sind bis Dienstagvormittag keine gemeldet worden.

Teile Oberösterreichs "mit voller Wucht" getroffen

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