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Schüsse auf Polizisten in Wien: Kein Mordversuch, 2,5 Jahre Haft

Von nachrichten.at/apa, 02. Februar 2023, 17:33 Uhr

WIEN. Ein 33-Jähriger ist am Donnerstag am Wiener Landesgericht wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt zu 2,5 Jahre Haft verurteilt worden, weil der bisher unbescholtene Mann in der Nacht auf den 17. August 2022 in Penzing auf zwei Wiener Polizisten drei Schüsse abgegeben hatte.

Die Beamte der Polizeiinspektion Storchengasse waren von Augenzeugen alarmiert worden, weil der Mann zuvor alkoholisiert randalierte. Die Schüsse verfehlten die Polizisten.

Geschworene: Schüsse waren nicht gezielt 

Die Geschworenen verneinten die an sie gestellten Fragen bezüglich des ursprünglich angeklagten Mordversuchs. Sie glaubten den Angaben des Beschuldigten, dass die Schüsse nicht gezielt waren. Das Urteil ist bereits rechtskräftig. Auch wenn es in dem Fall ausschließlich Milderungsgründe gab - der bisher ordentliche Lebenswandel, das Geständnis und die teilweise Schadenswiedergutmachung - , kam für das Schwurgericht nur eine unbedingte Freiheitsstrafe in Frage. Der Mann habe sich als "Schwachmat mit Pistole" wie "Django" aufgeführt und die Polizisten völlig unverblümt und ohne Anlass in Todesangst versetzt, sagte Richter Christoph Bauer bei der Urteilsverkündung.

Dem Vorfall im vergangenen Sommer war ein Streit des 33-Jährigen mit seiner Lebensgefährtin vorausgegangen, nachdem er vermutete, dass sie ein Verhältnis mit seinem Freund hätte. "Es war kein glücklicher Tag für den Angeklagten", meinte der Staatsanwalt. Als er nach der Diskussion mit der Frau das Haus verließ, nahm er eine Faustfeuerwaffe mit, die er von einem Freund als Entschädigung wegen Wettschulden bekommen hatte.

In einem Lokal soll der bereits durch Alkohol und Drogen berauschte 33-Jährige dann ein recht aggressives Verhalten an den Tag gelegt haben, als er sich dann von einem Taxi wegbringen ließ, zog er in dem Fahrzeug seine Pistole aus dem Hosenbund, "weil sie mich drückte". Dabei löste sich versehentlich ein Schuss. Das Projektil ging ins Dach des Fahrzeugs. Der Taxler verständigte darauf den Notruf.

Zuhause angekommen soll der Mann dann auf der Straße gegen Autos getreten haben. Er ging noch in seine Wohnung, um ein weiteres Magazin zu holen, um die Waffe nach dem Vorfall im Taxi zu entsorgen, da sah er das Blaulicht bei seinem Wohnhaus - er vermutete wegen der Schussabgabe im Taxi - und flüchtete.

Die Polizisten verfolgten den gebürtigen Serben in ein Nachbarhaus, als er plötzlich aus dem Hosenbund die Pistole zog und schoss, laut Polizisten zwei Mal in dem Stiegenhaus und einmal im Freien. Ein Beamter betonte, er habe sogar noch den Rauch aus der Mündung gesehen. "Ich hab' nach unten geschossen", um die Beamten zu erschrecken, sagte der Angeklagte dahingehend gegenüber dem Schwurgerichtsvorsitzenden. "Ich bin in Panik geraten, hab die Waffe gezogen, um mir Platz zu schaffen, um zu flüchten", sagte er. "Ich habe nicht vorgehabt, jemanden umzubringen", sagte er. "Ich wollte niemanden verletzen, ich wollte niemanden töten."

Das Einschussloch in dem Stiegenhaus wurde in der Mauer in einer Höhe von etwa 30 Zentimetern entdeckt. Ein zweiter Schuss in dem Wohnhaus habe es nicht gegeben, erklärte der Beschuldigte. Ein weiteres Einschussloch oder ein Projektil sei auch nicht gefunden worden, sagte auch der Verteidiger des 33-Jährigen, Mirsad Musliu.

Nach den Schüssen auf die Polizisten, die sich auf die Straße hinter ein geparktes Auto geflüchtet hatten, lief der Mann davon. Auf seiner Flucht habe er erneut zwei Mal geschossen, aber nur in die Luft, wie er behauptete. Dem widersprach einer der Polizisten im Zeugenstand. Der 23-jährige Beamte betonte, der Mann habe ihn mit der Waffe anvisiert, daraufhin sei er wieder in Deckung gegangen und es fiel der Schuss. Der Polizist schloss sich dem Verfahren als Privatbeteiligter mit 3.830 Euro an. "Es war nur noch ein Lauf ums Leben", sagte der 23-Jährige. "Wenn ich am nächsten Tag nicht in den Dienst gegangen wäre, hätte ich aufhören müssen", erzählte der Beamte, wie es ihm nach der Schussattacke gegangen ist. Der Angeklagte entschuldigte sich am Donnerstag bei den Polizisten und überreichte den beiden durch Anwalt Musliu 1.000 Euro Entschädigung in bar.

Bei einer Garageneinfahrt versuchte sich der 33-Jährige noch zwischen Mülltonnen zu verstecken. Er wurde dann von Beamten der Sondereinheit WEGA aufgegriffen und festgenommen.

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7  Kommentare
7  Kommentare
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jamei (25.489 Kommentare)
am 04.02.2023 12:33

..." gebürtigen Serben".... sagt alles....

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (25.942 Kommentare)
am 02.02.2023 19:58

Egal ob zielgerichtet oder nicht: Das Projektil hätte im Stiegenhaus abprallen und somit indirekt jemanden treffen können und: Schüsse in die Luft kommen mit der gleichen Fallgeschwindigkeit auch wieder herunter. Und wie oft sind schon Menschen gestorben, weil sich "unbeabsichtigt" ein Schuss (im Taxi) gelöst hat...

Ich hoffe, diesem schießwütigen Monster fallen die Pfoten ab, wenn er noch irgendwann eine Waffe in die Hand nimmt!

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Stichling (370 Kommentare)
am 02.02.2023 19:10

Dieser Serbe hat heute zum zweiten Mal „unglaubliches“ Glück gehabt.
Erstens, dass er nicht meinem besten Freund, einem ehemaliger EK-Cobra-Beamten, über den Weg gelaufen ist. Er sagte vorhin zu mir, dass in diesem Fall von ihm gerade einmal eine Meldung nach § 7 WGG und eine weitere Meldung, um Zuweisung seiner verbrauchten Munition für die Neutralisierung, vorzulegen gewesen wäre. Auch der Post-Shooting-Beauftragte hätte für ihn nicht tätig werden müssen.
Zweitens: Wo leben den diese Geschworenen? Wenn sie einer schief anschaut, schreien sie schon laut auf und rufen nach Mama, Papa und Polizei. Bei einem Schusswaffenangriff auf Polizisten wie hier, wird dann derart lax abgestimmt? Wenn dies ein Polizeibeamter aus Italien, Frankreich oder gar Amerika (!) liest, versteht dieser seine Welt nicht mehr. Die verbale Entschuldigung sowie die € 1000,- kann der Serbe dort deponieren, wo die Sonnenstrahlen niemals hinscheinen.

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Orlando2312 (22.252 Kommentare)
am 02.02.2023 19:15

Die Richter und Geschworenen, die beim Prozess waren, die haben natürlich keinen Schimmer davon, was passiert ist.

Hätten die doch den STICHLING befrag, der zwar nicht beim Prozess war, aber grade deshalb alles besser weiss.

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Stichling (370 Kommentare)
am 02.02.2023 19:28

ORLANDO, was sind den Sie für einer, der es gutheißt, wenn auf Exekutivbeamte gezielt und Gottlob dann daneben geschossen wird?
Mir genügt es bereits, was mir von der APA via OÖN zur Verfügung gestellt wird, um mir ein situatives Bild zu machen. Da brauch ich bei der "Verhandlung" gar nicht persönlich anwesend gewesen sein, dass es mir schon beim Lesen des Artikels an Hand der ausgesprochenen "Strafe" den Magen umdreht. So denken aber auch noch viele andere Menschen in meinem Umfeld.

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Orlando2312 (22.252 Kommentare)
am 03.02.2023 09:14

Mir zu unterstellen, dass ich den Gebrauch von Schusswaffen gutheisse, ist absoluter Unsinn. Egal ob das gegen die Exekutive oder gegen Privatpersonen ist, für mich ist das ein No-Go.

Aber wenn ein Gericht nach mehrstündiger Verhandlung, nach Zeugenaussagen zu einem Urteil kommt, dann wird das schon seinen Grund haben. Aussenstehende können da kaum mehr Einsicht in die Materie haben als das Gericht. Das werden Sie hoffentlich zugeben können.

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Orlando2312 (22.252 Kommentare)
am 03.02.2023 09:17

Und 30 Monate Häfn, von denen er sogar im allergünstigsten Fall 20 Monate absitzen wird, sind ja kein Honiglecken.

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