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Schnee: Leichte Entspannung vor nächster Unwetterwarnung

Von nachrichten.at/apa   17.November 2019

Am Sonntag regnet und schneit es in Oberkärnten und Osttirol weiterhin stark und auch stellenweise in den südlichen Regionen von Salzburg und Nordtirol. Am Sonntag am Abend lassen Regen und Schneefall im Süden langsam nach und klingen in der Nacht auf Montag allmählich ab.

Am Montag regnet und schneit es im Süden Österreichs nicht mehr und zeitweise kann die Sonne hervorkommen, bevor es am Dienstag wieder mehr regnet und schneit. Die Schneefallgrenze liegt dabei aus derzeitiger Sicht von West nach Ost zwischen 700 und 1500 Meter. Die Niederschlagsmengen sollten nicht mehr so extrem ausfallen wie an den Vortagen. Aber die Lage bleibt noch angespannt. 

Am Mittwoch sollten Regen und Schneefall dann aber rasch abklingen. Die restliche Woche bringt nach aktuellem Stand der Prognosen dann keine größeren Regen- und Schneemengen.

Haushalte ohne Strom, Schulen bleiben geschlossen

Trotz neuerlicher intensiver Niederschläge in Osttirol ist die Nacht auf Sonntag weitgehend ruhig verlaufen. Sonntagfrüh waren 2.000 Haushalte ohne Energie. Die schweren Niederschläge würden laufend zu Baumstürzen und Seilrissen führen, teilte der Stromversorger Tinetz mit. Wetter- und gefahrenbedingt waren die Arbeiten nur eingeschränkt möglich. 90 Monteure waren in Osttirol im Einsatz.

Aufgrund der außergewöhnlichen Wettersituation hat die Bildungsdirektion Tirol den Schulleitern aller Pflichtschulen sowie der mittleren und höheren Schulen in Osttirol dringend empfohlen, die Schulen auch am Montag noch geschlossen zu halten. Dies teilte die Bildungsdirektion am Sonntag in einer Aussendung mit. Damit soll eine mögliche Gefährdung auf dem Schulweg vermieden werden, hieß es. Die Empfehlung gelte vorläufig nur für Montag. Für die weiteren Tage soll die Situation am Montag neu bewertet werden.

Gesperrte Straßen

"Wegen umgestürzter Bäume, Muren- und Lawinenabgängen sind im Raum Kärnten und Tirol mehrere Straßen gesperrt", meldet die ÖAMTC-Mobilitätsinformation. Besonders betroffen sind das Lesach- und Mölltal. Derzeit sind folgende Bundesstraßenzüge gesperrt:

- B88, Kleinkirchheimer Straße zwischen Bad Kleinkirchheim und Radenthein
- B99, Nassfeld Straße: Staatsgrenze Nassfeld B99 Katschberg Straße zwischen Lieserbrücke und Trebesing, Kremsbrücke und Eisentratten,
- AS A10 - Rennweg-Katschberg und Landesgrenze Salzburg / Kärnten
- B107, Großglockner Straße zwischen Heiligenblut - Glocknerstraße und Döllach, Landesgrenze Kärnten / Tirol und Winklern
- B111, Gailtal Straße zwischen Landesgrenze Kärnten / Tirol und Kötschach
- B186, Ötztal Straße zwischen Huben und Sölden

"Auch sehr viele Landesstraßen sind von den Unwetterfolgen betroffen, wodurch Orte teilweise von der Außenwelt abgeschnitten sind. Es ist ratsam, sich bei Fahrten in Süd- und Westösterreich unbedingt vorab zu informieren", so der ÖAMTC abschließend. Eine Entspannung der Situation ist derzeit nicht in Sicht. Es besteht höchste Warnstufe für weitere Unwetter.

Extreme Niederschlagsmengen

Es regnete und schneite in den 48 Stunden von Freitag Früh bis Sonntag Früh stellenweise mehr als in einem gesamten durchschnittlichen November. Ein paar Beispiele (Stand Sonntag 10h):

Kötschach Mauthen: 175 Millimeter in 48 Stunden (durchschnittlicher gesamter Nov.: 176 Millimeter)

Obervellach: 160 Millimeter in 48 Stunden (durchschnittlicher gesamter Nov.: 94 Millimeter)

Dellach/Drautal: 150 Millimeter in 48 Stunden (durchschnittlicher gesamter Nov.: 138 Millimeter)

Lienz: 125 Millimeter in 48 Stunden (durchschnittlicher gesamter Nov.: 91 Millimeter)

Silian: 110 Millimeter in 48 Stunden (durchschnittlicher gesamter Nov.: 86 Millimeter)

Banges Warten auf Niederschläge in Kärnten

In den Oberkärntner Gemeindegebieten von Kötschach-Mauthen und Dellach im Gailtal (Bezirk Hermagor) war aufgrund von Lawinen und Murenabgängen, beziehungsweise der Gefahr von Schneebruch eine Sperre von Wegen und Straßen zu den höher gelegenen Ortschaften und Weilern verhängt worden. Auch im Kärntner Lesachtal herrschte akute Muren- und Lawinengefahr, so dass die Gailtalstraße (B111) zwischen Kötschach und der Landesgrenze zu Tirol für den gesamten Verkehr gesperrt wurde. Weiterhin blieb auch die Plöckenstraße von Mauthen auf die Passhöhe gesperrt, teilte die BH Hermagor mit.

"Die Nacht ist soweit dennoch relativ ruhig verlaufen, die Feuerwehreinsätze waren nicht so hoch wie erwartet", berichtete Hudobnik. Das brachte den Einsatzkräften die Möglichkeit, sich für die möglichen weiteren Einsätze der nächsten Tage zu rüsten. Wie der weitere Tag verlaufen werde, sollte die für den Vormittag anberaumte nächste Sitzung des Landeskrisenstab unter Leitung von Katastrophenschutzreferent Landesrat Daniel Fellner zeigen.

Laut ZAMG sind aufgrund der prognostizierten extrem starken Gewitter noch einmal sehr große Niederschlagsmengen in Kärnten zu erwarten. In Unterkärnten werde der Tag trüb und regnerisch verlaufen, Schnee wurde vor allem im Westen oberhalb von 1.700 bis 2.200 Metern Seehöhe erwartet. Der Hydrografische Dienst Kärnten rechnete von Sonntag auf Montag mit Spitzenabflüssen an der Gurk und Glan, die zu einem fünf- bis zehnjährlichen Hochwasser (HQ 5 - HQ 10) führen könnten. Damit wurde die bisherige Prognose nach unten revidiert. An der Oberen Gurk könnten aber auch Abflüsse über HQ 10 erreicht werden. An der Oberen Drau, Gail, Drau mit Gail, Lieser, den Karawankenbächen und der Lavant sei durch die erwarteten Abflüsse auch ein bis zu fünfjährliches Hochwasser möglich.

In Lavamünd wurde von Sonntag auf Montag ein Spitzenabfluss von 1.600 Kubikmetern pro Sekunde erwartet. Um die an der Drau und zugleich tiefst gelegene Kärntner Gemeinde Lavamünd zu schützen, wurden die großen Stauseen an der Drau abgesenkt. Samstagvormittag lag man bei einem Wert von 1.150 Kubikmetern pro Sekunde. In der Stadt herrschte vorerst banges Warten.

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