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Schaulustige machten Selfies mit Schwerverletzter

Von OÖN   30.Juni 2020

Anstatt einer lebensgefährlich verletzten Frau zu helfen, haben drei Männer ihre Handys rausgeholt, um die am Boden Liegende zu fotografieren. Als Zeugen die Schaulustigen deshalb zur Rede stellten, attackierten sie diese auch noch.

Zwei 18-Jährige und ein 43-Jähriger waren Sonntagabend in Wien mit der Straßenbahnlinie D unterwegs, als die 89 Jahre alte Frau am Burgring die Straße überqueren wollte und von der Bim erfasst wurde. Die drei Männer stiegen aus, doch anstatt zu helfen, machten sie Fotos und Selfies von der lebensgefährlich Verletzten. Zeugen schritten ein. Darauf reagierte einer der 18-Jährigen mit Gewalt und trat einer Frau zwischen die Beine.

Als die Einsatzkräfte eintrafen, leisteten Passanten der Schwerverletzten Erste Hilfe. Die Wiener Berufsrettung brachte die 89-Jährige, die schwere Kopfverletzungen erlitten hatte, in ein Spital. Sie war auch gestern weiterhin in Lebensgefahr und auf der Intensivstation, berichtete Polizeisprecher Markus Dittrich.

Nach dem Vorfall leitete die Polizei eine Fahndung nach den aggressiven Schaulustigen ein und wurde nahe der Unfallstelle fündig. Dort wurde den Beamten ein weiterer Vorfall geschildert: Der andere 18-Jährige hatte einer Passantin ans Gesäß gegriffen. Als ihr Freund die Männer zur Rede stellen wollte, bekam er eine Ohrfeige.

Die Polizei nahm das Trio vorübergehend fest. Die nicht in Österreich gemeldeten Slowaken wurden wegen unterlassener Hilfeleistung angezeigt, der eine 18-Jährige außerdem wegen Verdacht auf Körperverletzung und der Gleichaltrige wegen sexueller Belästigung.

Die laut Zeugen gemachten "Selfies" mit dem Unfallopfer sind nicht strafbar, sofern sie nicht veröffentlicht werden, sagte Dittrich.

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25. April 2024