Rinder-TBC in Vorarlberg: Zweite Person infiziert
BREGENZ. Im Zuge der aktuellen Häufung von Rinder-TBC im Bregenzerwald und im Montafon ist eine zweite Person positiv auf den Tuberkuloseerreger getestet worden.
Das berichtete am Dienstag ORF Radio Vorarlberg unter Berufung auf das Land Vorarlberg. Wie im ersten Fall, der Mitte Jänner publik wurde, sei auch der zweite Betroffene nicht erkrankt, wurde betont. Ansteckungsgefahr für andere sei nicht gegeben. Tuberkulose kann mit der Einnahme von Antibiotika behandelt werden.
Die Angaben wurde auf Anfrage seitens des Landes bestätigt. Die Rinder-TBC-Problematik hat sich in den vergangenen Wochen nicht beruhigt. Aktuell sind zehn Landwirtschaftsbetriebe wegen Rindertuberkulose vorläufig gesperrt. Eine Anzahl, wie viele Rinder auf diesen Höfen mit dem TBC-Erreger infiziert sind, gab es nicht. Auf einem Groß-Bauernhof im Bregenzerwald hatte im Jänner der gesamte Bestand - 107 Tiere - getötet werden müssen. Bei den dort vorgenommenen Untersuchungen fiel auch ein Test einer Person positiv aus.
Grüne wollen Ausschuss einsetzen
Die Grünen forderten angesichts der aktuellen Situation die Einsetzung eines Landwirtschaftlichen Ausschusses, um den Problemen Herr zu werden. "TBC ist eine ernst zu nehmende Seuche, die für Landwirte existenzbedrohend ist. Wir müssen außerdem verhindern, dass Konsumenten verunsichert werden", sagte Christine Bösch-Vetter (Grüne).
Auch NEOS-Landwirtschaftssprecherin Fabienne Lackner forderte rasche Aufarbeitung: "Ob in Form eines eigenen Ausschusses oder eines offenen Gesprächs mit dem Landesrat - entscheidend ist, dass endlich alles auf den Tisch kommt."
Übertragung auf Menschen selten
Vorarlberg kämpft seit Jahren gegen TBC bei Wild und Nutzvieh. Als mögliche Infektionsquelle gilt der Aufenthalt auf Almen, wo die Nutztiere in Kontakt mit Rotwild kommen können, das als Überträger von TBC gilt. Eine Übertragung der Erkrankung vom Rind auf den Menschen, früher weit verbreitet, ist heute selten.