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Richter bei Prozess: "Das ist das Furchtbarste, das ich je gesehen habe"

Von nachrichten.at/apa, 09. Mai 2023, 11:53 Uhr
(Symbolbild)
Die Angeklagte erzählte, sie habe keine Zukunft mehr für sich und das Kind gesehen. Bild: Daniel Scharinger

GRAZ. Wegen versuchten Mordes an ihrem Kind ist eine 42-Jährige am Dienstag in Graz vor einem Geschworenensenat gestanden.

Sie schnitt ihrem damals vierjährigen Sohn die Pulsadern auf und fügte sich selbst an einem Arm Verletzungen mit einem Messer zu. Dann lief sie zu einer Nachbarin, aufgrund deren Hilfe das Kind im letzten Moment gerettet werden konnte. Tatmotiv war die "Unzufriedenheit mit ihrem Leben ohne Job und Freunde", meinte die Staatsanwältin.

"Das ist mit großem Abstand das Furchtbarste, das ich je gesehen habe", meinte Richter Florian Farmer. Die Beschuldigte kam nach Österreich, weil sie sich endlich von ihrer Familie in der Slowakei befreien wollte. Ein paar Jahre arbeitete sie als Altenpflegerin, 2016 zog sie nach Graz, wo sie einen Afghanen kennenlernte und 2017 ein Kind bekam. Sie lebte völlig zurückgezogen und litt unter Depressionen.

Kind die Pulsadern aufgeschnitten

2022 teilte ihr Freund ihr mit, er werde eine andere Frau heiraten und nach Oberösterreich ziehen. Am 31. Mai 2022 wollte sie nach eigenen Angaben "mit allem abschließen". Sie nahm ein Messer, ging zu ihrem schlafenden Kind und schnitt ihm die Pulsadern auf. Die Schnitte waren laut Anklägerin Alexandra Ibler sehr tief. Dann schnitt sie sich selbst in einen Unterarm. Sie trug das stark blutende Kind ins Bad und legte es in die Duschtasse. "Mir ist kalt", soll der Bub gesagt haben. Also holte sie seine Decke und deckte ihn zu.

Anschließend ging sie zur Nachbarin und wollte ihre Mutter anrufen. Die Frau verständigte dann die Rettung, lief in die Nebenwohnung und leistete bei dem stark blutenden Kind erste Hilfe. Der Bub konnte durch eine vierstündige Operation gerettet werden, die Verletzungen haben Dauerschäden an den Händen hinterlassen. "Die psychischen Verletzungen sind genauso schlimm", betonte die Staatsanwältin.

Keine Zukunft mehr gesehen

Die Angeklagte erzählte, sie habe keine Zukunft mehr für sich und das Kind gesehen. "Ich hatte viele Probleme und wollte sterben", erzählte sie. Das Kind zu ihrer Familie zu bringen sei keine Lösung für sie gewesen. "Ich wollte sterben und meinen Sohn mitnehmen". Doch nachdem sie das blutende Kind ins Bad gelegt hatte, ging sie zur Nachbarin und wollte ihre Mutter anrufen, von der Rettung war zunächst keine Rede. "Warum wollten Sie nicht mehr sterben? Als ihr Sohn im Sterben lag?", ließ der Richter nicht locker und stellte fest, dass sie bis jetzt keinerlei Reue gezeigt habe: "Sie haben nie gesagt, dass es Ihnen leid tut", bemerkte der Vorsitzende.

Der Lebensgefährte und Vater des Buben entschlug sich der Aussage.

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