Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Plastiksackerl, Handy, Gratis-Öffis: Was sich Österreichs Jugend (nicht) wünscht

Von nachrichten.at/apa, 18. Juni 2019, 13:54 Uhr
Jugendliche Fernseher TV Mädchen Fernsehen
Bild: colourbox.com

WIEN. Bei einer Umfrage mit digitalem Schwerpunkt unter 14- bis 29-Jährigen kam heraus, dass rund acht Prozent der Befragten das Smartphone als eigenen Körperteil betrachten. Die Ergebnisse im Detail:

Die 14- bis 29-Jährigen sind mit Digitalisierung aufgewachsen und haben eine gewisse Ambivalenz entwickelt. "Digital Detox" wird gewünscht und auch durchgeführt. Außerdem wünschen sich die Jugendlichen gratis Öffis, einen bewussten Umgang mit den Ressourcen und sprechen sich für ein Plastiksackerlverbot aus.

Bei der Umfrage für den Jugend Trend Monitor von Marketagent.com und der Eventagentur DocLX wurden insgesamt 2.263 junge Menschen dazu befragt. "Im Umgang mit digitalen Medien und Devices sind die 14- bis 29-Jährigen sehr bewusst und nutzen sie gezielt. Auch eine Auszeit vom hyperdigitalen Dauerstress wird als immer erstrebenswerter angesehen", sagte Marketagent.com-Geschäftsführer Thomas Schwabl.

Das Handy, ein Freund

73,7 Prozent der 14- bis 29-Jährigen sehen ihr Smartphone als normalen Gebrauchsgegenstand. Bedenklich ist, dass ein Zehntel (9,4 Prozent) es als "Freund" bezeichnen und 7,6 Prozent es schon als eigenen Körperteil betrachten. Durchwegs kritisch ist die Einstellung zur Nutzung des digitalen Dauerbegleiters: 78,4 Prozent sagen, dass ihre Freunde zu viel Zeit mit dem mobilen Device verbringen und 72,2 Prozent sind sich bewusst, dass sie selbst zu viel Zeit in gebückter Haltung über dem Smartphone investieren. Nur 24,2 Prozent kritisieren dies an ihren Eltern.

74,3 Prozent wünschen sich zumindest manchmal eine Auszeit vom digitalen Wegbegleiter und können sich "Digital Detox" vorstellen. Dem steht ein Viertel (25,7 Prozent) der Befragten gegenüber, für das ein Handyverzicht unvorstellbar wäre. Jeder Fünfte (21,6 Prozent) hat sich bereits eine digitale Auszeit gegönnt und fast die Hälfte (48,1 Prozent) hat dies demnächst vor. Ein knappes Drittel (30,2 Prozent) kann sich einen Handyverzicht allerdings nicht vorstellen. Ein handyloser Tag löst bei 30,8 Prozent der jungen Menschen Unruhe aus, ein Viertel (25,2 Prozent) fühlt sich ohne Smartphone gelangweilt und für ein weiteres Viertel bedeutet die Abstinenz pure Entspannung. 13 Prozent der jungen Österreicher waren bereits selbst Opfer von Online-Mobbing. 36,2 Prozent waren mit dem Thema bereits im persönlichen Umfeld konfrontiert.

Video: Alexander Knechtsberger, der Jugendmarketing-Experte und Co-Autor der Studie, spricht über die österreichische Jugend

Ein Viertel für autofreie Innenstädte

70,4 Prozent der jungen Österreicherinnen und Österreicher wünschen sich kostenfreie öffentliche Verkehrsmittel, womit der Trend zur Abkehr vom eigenen Pkw untermauert wird. 25,9 Prozent sprechen sich für autofreie Innenstädte aus und beachtliche 27,2 Prozent wären für eine Abschaffung des Tempolimits auf Autobahnen. Nur 13,6 Prozent unterstützen ein Verbot von Verbrennungsmotoren.

Die Generation der 14- bis 29-Jährigen sucht einen bewussten Umgang mit der Umwelt und achtet auf einen ökologisch nachhaltigen Lebensstil. 6,5 Prozent setzen dafür auf vegetarische Ernährung und 2,6 Prozent auf ein veganes Leben. Die überwiegende Mehrheit (79,5 Prozent) glaubt, dass vegetarische Ernährung umweltfreundlicher sei.

91 Prozent für Plastiksackerl-Verbot

Mehr als die Hälfte (51,7 Prozent) versucht, Plastikverpackungen weitestgehend zu vermeiden. Etwas stärker ausgeprägt ist das Umweltbewusstsein in dieser Hinsicht bei Frauen (57,5 Prozent). Das Plastiksackerl ist auf jeden Fall Teil der Vergangenheit: 94 Prozent der jungen Menschen transportieren ihre Einkäufe zumeist in mitgebrachten Taschen, Sackerln oder Rucksäcken. Ähnlich viele (91,1 Prozent) sprechen sich auch für ein Verbot von Plastiksackerln aus. Ähnlich viele junge Menschen (83,6 Prozent) können sich auch ein Verbot von Einweg-Plastikverpackungen vorstellen.

So informieren sich die Jugendlichen

Über das aktuelle Tagesgeschehen informieren sich 55,7 Prozent der jungen Menschen in sozialen Netzwerken, wobei hier auch die Inhalte der klassischen Medienmarken hinzuzuzählen sind. 38,4 Prozent konsumieren die Digitalangebote der Tagezeitungen. Gleichauf liegt Radio als wesentliches Informationsmedium. 34,1 Prozent schauen Nachrichten im Fernsehen, ein Viertel (23,9 Prozent) liest Tageszeitungen in gedruckter Form und ein weiteres Viertel (24,3 Prozent) informiert sich in Online-Medien, sogenannten Publisher-Sites. Die Bedeutung sozialer Medien nimmt mit zunehmendem Alter deutlich ab, worin sich auch eine Differenzierung in der Wahrnehmung der Informations- und Quellenqualität widerspiegelt.

Wenn sich die jungen Österreicher für einen Content-Kanal entscheiden müssten, würde mehr als die Hälfte (54,8 Prozent) auf Streaming-Abos wie Netflix, Amazon Video oder Sky setzen. 14,9 Prozent würden nicht auf Privatsender verzichten wollen. 9,6 Prozent halten das öffentlich-rechtliche Fernsehen für essenziell.

Influencer offenbar wenig Einfluss

72,4 Prozent der jungen Menschen würden ihren Körper gerne nach einem Idealbild formen und 64,2 Prozent wünschen sich, dass ihr Aussehen auf andere positiv wirkt. Digitale Vorbilder wie Influencer und Blogger haben jedoch nur einen sehr geringen Einfluss: Nur 3,8 Prozent der jungen Österreicher nehmen sie zum Vorbild. Immerhin ist der perfekte Partner (89,3 Prozent) für die 14- bis 29-Jährigen noch wichtiger als der perfekte Job (83,8 Prozent).

Knapp die Hälfte der jungen Erwachsenen (47,4 Prozent) kann sich kosmetische Zahnbehandlungen, Laserbehandlungen (31,6 Prozent) oder eine Fettabsaugung (16,2 Prozent) vorstellen. Ein Drittel der Befragten lehnt kosmetische Eingriffe zur Gänze ab. 21,9 Prozent waren schon selbst eine Zielscheibe von Body Shaming. Frauen (26,7 Prozent) sind von Diskriminierung aufgrund ihrer Äußerlichkeit stärker betroffen als Männer (17,3 Prozent).

mehr aus Chronik

"Wir gehen davon aus, dass der Großteil der Drogenlenker unentdeckt bleibt"

Mann verfolgte Frau in Wien bis in Polizeiinspektion und biss Beamten

Tschechen nutzten Ferienwohnung im Waldviertel als Beutelager

Wien-Attentat: Hohe Strafen gegen Mittäter in Prozess-Wiederholung

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

2  Kommentare
2  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
( Kommentare)
am 18.06.2019 22:27

Das Plastiksackerlverbot ist doch schwachsinnigste Symbolpolitik vom feinsten!
Vermutlich dem guten Lobbying der Papiersackerlindustrie zu verdanken.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 18.06.2019 16:43

Dann sollten sich die Jugendlichen auch Gedanken machen, wer das mit den gratis oeffis finanzieren soll. Das ist nicht, wie zu Hause, wo man von den Eltern alles bekommt.. Die bussi muessen gewartet, geputzt, getankt usw. Werden. Und Geld wächst nicht auf den baeumen. Dieser Meinung sind uebrigens die grünen auch.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen