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"Pietätloser geht es wohl nicht"

Von OÖN/mpk, 30. November 2019, 00:04 Uhr
"Pietätloser geht es wohl nicht"
Belgischer Schäferhund Bild: Bundesheer

WIENER NEUSTADT. Tödliche Hunde-Attacke: Anwalt kritisiert Heer wegen Schuldzuweisung an Opfer.

Nach der tödlichen Hundeattacke in der Flugfeldkaserne in Wiener Neustadt, bei der Hundeführer Dominik R. zu Tode gekommen ist, hat das Bundesheer gestern bei einem Lokalaugenschein in der Zwingeranlage die bisherigen Ermittlungsergebnisse den Medien präsentiert.

Demnach könnte eine Schutzreaktion die tödlichen Attacken der belgischen Malinois auf den 31-jährigen Militärhundeführer am 13. November ausgelöst haben. Es handle sich um einen "vermuteten Hergang", betonte Oberst Philipp Segur-Cabanac, Kommandant des Jagdkommandos. Dominik R. habe möglicherweise "ein nicht adäquates Verhalten" eines Tieres abstellen wollen. Als der ältere Malinois, ein ausgebildeter Zugriffshund, auf den Jagdkommando-Hundeführer zugelaufen ist, könnte Dominik R. eine Abwehrhaltung eingenommen haben und so für den Hund keine Bezugsperson, sondern ein Feind gewesen sein. Möglicherweise habe das Opfer auch falsche Befehle gegeben, woraufhin sich die Hunde in Dominik R. regelrecht "verbissen". Seine Kleidung war über mehrere Meter verteilt gewesen, der 31-Jährige wurde mit Bisswunden in einer Blutlache entdeckt.

Opferanwalt Erich Gemeiner musste gestern draußen bleiben. "Ich wollte dabei sein, damit die Familie nicht aus den Medien von neuen Erkenntnissen erfährt", sagt der Jurist. Die Abfuhr sei vom Heer damit begründet worden, dass die Familie ohnehin am Donnerstag beim Begräbnis über sämtliche Inhalte informiert worden sei, so Gemeiner, der die Darstellung und das Vorgehen des Heeres als "verstörend" beschreibt: "Pietätloser geht es wohl nicht, einen Tag nach dem Begräbnis die Schuld dem Opfer zuzuschieben." Es sei der Versuch einer Rekonstruktion, eine subjektive Bewertung, die der bisherigen Faktenlage nicht standhalte. "Es war klar, dass das Bundesheer den Fall so schildern muss, denn wer tot ist, kann sich nicht mehr wehren", sagt der Anwalt.

Es gebe noch kein Sachverständigengutachten, keine Tatortmappe oder Spurenauswertung der Polizei und auch keine DNA-Ergebnisse, welcher Hund wann und wo und ob vor oder nach dem Tod zugebissen habe.

"Vorschriften missachtet"

Zehn Stunden lang hatte niemand den Hundeführer vermisst: "Der Offizier vom Dienst hat die Kontrollvorschriften nicht eingehalten", beklagt der Anwalt. Das Heer gesteht ein: Wäre Dominik R. nicht alleine zu den Zwingern gegangen, hätte dieser tödliche Unfall verhindert werden können.

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