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Österreichs Bevölkerung wächst, Zahl der Erwerbspersonen sinkt aber

Von nachrichten.at/apa, 27. November 2024, 15:44 Uhr
Menschen in Linz
Die Bevölkerung wächst – und wird immer älter.  Bild: (Volker Weihbold)

WIEN. Die Bevölkerung in Österreich wird bis 2080 von 9,1 Millionen auf 10,2 Millionen Einwohner ansteigen. Die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter von 20 bis 64 Jahren sinkt aber, hier wurde im Vorjahr das Maximum erreicht.

Ein Plus gibt es nur im Segment ab 65 Jahren, das 2060 bereits 29 Prozent ausmachen wird, wie eine Prognose der Statistik Austria aufzeigt. Insgesamt wächst Österreich nur durch Zuwanderung, betonte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Bevölkerung wächst durch Zuwanderung

"Wir rechnen damit, dass bereits in den 2060er-Jahren Österreich die Zehn-Millionen-Marke bei den Einwohnern knacken wird", sagte er bei einer Pressekonferenz in Wien. "Gäbe es keine Zuwanderung nach Österreich, würde die Bevölkerungszahl nicht wachsen, sondern schrumpfen und im Jahr 2080 nur 6,9 Millionen Menschen ausmachen." Das wäre das Niveau von 1950. Der Saldo aus Geburten und Todesfällen falle nämlich in der Prognose konstant negativ aus. "Es sterben also mehr Leute als geboren werden", betonte Thomas.

Das für Österreich prognostizierte Bevölkerungswachstum von 11,5 Prozent bis 2080 verteilt sich regional sehr unterschiedlich. Migrationsbedingt sind überdurchschnittliche Zuwächse in Wien zu erwarten, denn auf die Bundeshauptstadt entfällt ein Drittel der internationalen Zuwanderung nach Österreich. Einzig in Kärnten werden von den Expertinnen und Experten leichte Bevölkerungsverluste erwartet.

Folgen für Gesundheit, Pensionen und Pflege

Im Vorjahr gab es hierzulande 5,6 Millionen Personen im Alter von 20 bis 64 Jahren, diese Zahl wird laut Thomas sinken, bis 2040 um rund 265.000 Personen und danach bis 2050 auf einem Niveau von rund 5,3 Millionen stagnieren. Bis 2063 dürfte sie auf ein Minimum von 5,2 Millionen absinken und bis 2080 wieder leicht auf 5,3 Millionen steigen. Das habe Auswirkungen "auf sämtliche umlagefinanzierte soziale Sicherungssysteme, also zum Beispiel Gesundheit, Pensionen oder auch Pflege". Die Ausgaben für Pensionen würden beispielsweise "immer weiter steigen", erläuterte Thomas.

2023 lebten österreichweit rund 1,8 Millionen Menschen ab 65 Jahren. Der Anteil der Altersgruppe erhöht sich bis 2040 von derzeit rund 20 Prozent auf knapp 27 Prozent, in den Jahren 2060 und 2080 wird der Anteil der Menschen "65 Plus" dann 29 Prozent ausmachen. Außerdem betonte der Statistik-Austria-Generaldirektor und Universitätsprofessor, dass "in Österreich eine Tendenz besteht, relativ früh in Pension zu gehen". Nur jeder zweite Mann zwischen 60 und 64 Jahren arbeitet. Das sei ein "Mega-Unterschied" zu Deutschland sowie deutlich unter dem EU-Schnitt und könne auch nicht mit Arbeitslosigkeit in der Altersgruppe erklärt werden. Auch die Teilzeitquote ist in Österreich hoch, hier brauche es in Österreich jedoch Daten zur Stundenzahl der Teilzeitbeschäftigten.

"Eine der sichersten Prognosen"

Die Erwerbspersonenzahl wird in Österreich jedenfalls zurückgehen. "Ohne Zuwanderung würde das noch stärker ausfallen", betonte Thomas. Dass die Bevölkerung insgesamt wächst, habe auch mit geopolitischen Krisen zu tun, die immer wieder Migrationsbewegungen auslösen. Seit dem Jahr 2000 habe die schnellere Abfolge von Wanderungsbewegungen deutlich zugenommen. Die größte Herausforderung bei der Erstellung der nun präsentierten Bevölkerungsprognose sei die Migration, berichtete Regina Fuchs, Leiterin der Direktion Bevölkerung in der Statistik Austria.

Es sei die Annahme von einer Zuwanderung von 147.000 Menschen pro Jahr getroffen worden. Diese kann jedoch auch um 30.000 Personen höher oder niedriger sein, erläuterte Fuchs. Hinzu zur Gesamtprognose kommen die Abwanderung sowie die Geburten und die Sterblichkeit. "Die Fertilität hat sich in den letzten zwei Jahren sehr stark nach unten bewegt". Das werde in wirtschaftlich unsicheren Zeiten auch international beobachtet. Derzeit liege Österreich bei 1,3 Kindern pro Frau. Im langen Zeitraum sei davon auszugehen, dass sich die Quote wieder erhöht. Auch die Lebenserwartung, die während der Corona-Pandemie erstmals seit Jahrzehnten zurückgegangen ist, wird wieder steigen. Die Frage sei, wie groß der Anstieg ausfallen wird. Aus wissenschaftlicher Sicht ist die Bevölkerungsprognose "eine der sichersten Prognosen", im deutlichen Unterschied zum Beispiel zu Konjunkturprognosen, ergänzte Thomas.

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8  Kommentare
8  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
oliverh (278 Kommentare)
am 27.11.2024 21:07

Das fatale Idealbild der Karrierefrau hat gesellschaftliche Konsequenzen.

Mutter bzw. Eltern sein erfordert Rahmenbedingungen und Anerkennung!

Aber lieber sehen wir in unserem Weltbild die Frau in Führungsposition als in Mutterrolle.

Eines hat es jedoch gebracht: nun sind 2 Einkommenssteuer Zahler pro Familie vorhanden - dafür weniger Kinder.

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Hauptinvestor (56 Kommentare)
am 27.11.2024 18:32

Es wäre ja in so einer modernen Zeit, in der wir gerade leben, schön wenn Keiner mehr auf diese erniedrigenden Tätigkeiten angewiesen wäre. Es sollte alle Bürger des Landes verpflichtend an der Börse spekulieren müssen und so, und nur so, ein Milliadenvermögen anhäufen. Dann wäre auch endlich diese schändliche Armut beseitigt, insbesondere die Obdachlosigkeit. Dieses alte Muster, dass man mit seiner Hände Arbeit seinen Unterhalt verdienen muss, gehört nachhaltig durchbrochen und Alle sollten nur noch Investoren sein. Schliesslich gibt es ja immer wieder Beispiele das Arbeit ja nicht wirklich lohnt, siehe KTM, Dividende ist wichtig! Aber wer braucht schon Arbeitsplätze? Spekulieren ist das Neue Arbeiten!

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LiBerta1 (4.303 Kommentare)
am 27.11.2024 16:55

Die Österreicher werden immer älter und fallen aus der Erwerbstätigkeit. Viele verzichten in Zeiten wie diesen auf Kinder. Warum soll man Kinder in die Welt setzen, wenn man sie in einer Tagesstätte abliefern muss und den Eltern bleiben nur die Kosten, die Arbeit und die Verantwortung wenn etwas schief läuft (obwohl man als Eltern eh nichts mehr zu sagen hat).
Also wenn schon von den Österreicherinnen kein ausreichender Nachwuchs zu erwarten ist, holt man sich Migranten. Die können wegen Sprachschwierigkeiten und mangelnder Ausbildung nicht arbeiten, haben aber mehr Kinder als die Österreicherinnen. Selbst Kinder die hier geboren sind, können bei Schuleintritt und oft auch bei Beendigung der Schulpflicht kein ordentliches Deutsch und mit dem Beruf hapert es wieder.

Es ist demnach absolut nicht nachvollziehbar, warum "Österreichs Bevölkerung wächst, die Zahl der Erwerbspersonen aber sinkt". An der überaus klug durchdachten Politik kann es wohl nicht liegen?

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vinzenz2015 (49.226 Kommentare)
am 27.11.2024 16:11

Grenzen dicht und ALLES wird gut!

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linz2050 (7.352 Kommentare)
am 27.11.2024 16:43

Darun Festzelt Österreich! - Dann gibt es die ganze Zeit die Otti FPÖ Band und Festreden 24/7 vom Volkskanzler!

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2good4U (20.138 Kommentare)
am 27.11.2024 16:09

"Die Bevölkerung in Österreich wird bis 2080 von 9,1 Millionen auf 10,2 Millionen Einwohner ansteigen."

Natürlich. Wir wissen zwar nicht wie das Wetter in 14 Tagen ist, aber wie hoch die Einwohnerzahl in 55 Jahren ist, dass wissen wir natürlich.

Ich glaube Volker Pispers sagte mal sinngemäß "Zukunftsforscher errechnen was in der Zukunft sein wird, vorausgesetzt es bleibt alles wie es ist."

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LiBerta1 (4.303 Kommentare)
am 27.11.2024 16:58

Als ich zur Schule ging lernten wir, dass Österreich 6 Mio Einwohner hat. Daraus lässt sich schon schließen, dass der Zuwachs andauern wird. Es sei denn, wir bekommen auch mal Politiker, die ein bisschen über den Tellerrand schauen können.

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StevieRayVaughan (5.465 Kommentare)
am 28.11.2024 10:30

1959 waren's schon knapp 7 Mio...

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