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Österreich wird auch nach Ostern nicht in den Normalzustand zurückkehren

25.März 2020

Bis Dienstagabend (Stand: 19.15 Uhr) wurden 5137 Personen positiv auf das Coronavirus in Österreich getestet. Tirol liegt mit 1329 Fällen weit vorne, Oberösterreich folgt mit 832 auf Platz zwei. Am häufigsten wurde die Erkrankung in der Gruppe der 45- bis 54-Jährigen nachgewiesen. In Spitälern werden österreichweit derzeit rund 200 Personen betreut, 20 schwere Fälle liegen auf der Intensivstation.

Auch die Zahl der Todesfälle steigt: Insgesamt sind in Österreich laut Statistik des Gesundheitsministeriums 28 Personen an den Folgen von Covid-19 gestorben. Elf davon in Wien, fünf in der Steiermark, vier in Tirol, drei in Niederösterreich, je zwei in Oberösterreich und im Burgenland, eine Person in Kärnten. Eine bundesweite Auflistung über das Alter der Verstorbenen liegt nicht vor.

Warten auf valide Daten

Die Daten geben derzeit noch zu wenig Aufschluss darüber, ob die von der Regierung getroffenen Maßnahmen von Schulschließungen bis Quarantäne wirken.Bei der gestrigen Pressekonferenz informierten Bundeskanzler Sebastian Kurz (VP), Vizekanzler Werner Kogler (Grüne), Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) und Innenminister Karl Nehammer (VP) über die aktuellen Entwicklungen. "Wir haben noch kein valides Zahlenmaterial", sagte Kurz. Er verwies auf kommenden Freitag, dann will die Regierung bekannt geben, wie sie weiter vorgehen wird.

Der Bundeskanzler machte der Bevölkerung aber keine falschen Hoffnungen, dass nach dem 13. April wieder der Normalzustand einkehre. "Wir werden nach Ostern in einer Phase sein, die der heutigen mehr ähnelt als dem Normalzustand", sagte er. Ziel sei es, die Maßnahmen wieder zurückzunehmen, dies werde aber nur schrittweise erfolgen können. Hier müsse auch abgewogen werden, ob man etwa Läden oder Restaurants zuerst wieder öffnen solle. "Es wird das Leben nicht von heute auf morgen wieder so sein, wie es war", sagte der Kanzler.

Derzeit geht es den politisch Verantwortlichen vor allem darum, den Höhepunkt der Ansteckungsphase zu verzögern und die Kurve an Neuerkrankungen abzuflachen. Für die Phase danach seien Erfahrungen aus anderen Ländern relevant, sagte Kurz. Dazu gehörten Disziplin, schnelle Testungen, große Datenauswertungen und Schutzmasken.

Massive Erhöhung

Die Tests sollen in den nächsten Tagen massiv erhöht werden. Zuletzt hatte sich SP-Chefin Pamela Rendi-Wagner für flächendeckende Untersuchungen ausgesprochen, was von Anschober als Populismus bezeichnet wurde. Solche Kontrollen werde es auch künftig nicht geben können, da dies bedeute, dass alle getestet würden, sagte der Gesundheitsminister. Man könne aber etwa den Infektionsgrad in einer Region oder Berufsgruppe bestimmen.

Pro Tag soll es nun 15.000 Testungen geben. Zusätzlich will man auch Schnelltests einsetzen, deren Qualität mittlerweile deutlich höher sei, berichtete Anschober. Es sollen damit die Antikörper nachgewiesen werden, die kurz nach der Infektion anschlagen.

1200 Tests in Oberösterreich

Auch Oberösterreich will die Schlagzahl erhöhen; gestern waren es 779 Tests. "Damit liegen wir bundesweit im Spitzenfeld", erklärten Landeshauptmann Thomas Stelzer und seine Stellvertreterin Christine Haberlander. Kommende Woche sollen die Kapazitäten auf 1200 gesteigert werden.

Auch was die Schutzkleidung betrifft, gibt es Hoffnung. Kurz bedankte sich gestern bei China, das 20 Millionen Schutzmasken an Österreich liefern wird.

Die Einhaltung der Maßnahmen zur Reduktion der Sozialkontakte sollen künftig noch stärker kontrolliert werden. Es handle sich dabei nicht um Empfehlungen, sondern um Anordnungen, betonte der Innenminister. Nehammer berichtete, dass es bereits mehrere Anzeigen wegen Verstößen gegeben habe, dafür würden Strafen bis zu 3600 Euro verhängt.

Kogler appellierte als Sportminister, das Freizeitverhalten einzuschränken. Er höre, dass noch immer Bergtouren organisiert würden oder sich Personen stundenlang im Freien bewegten. Zudem kündigte er an, dass für die wirtschaftliche Absicherung gesorgt sei. Gegen Ende der Woche könne Geld aus dem Härtefallfonds beantragt werden. (gana)

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