Nur jeder Vierte blickt mit Zuversicht in die Zukunft
WIEN. Der Gedanke an die Zukunft bereitet immer mehr Österreichern Sorgen. Seit dem Jahr 1972 befragen die Meinungsforscher mindestens einmal pro Jahr die Bevölkerung nach ihrer Zuversicht. Noch nie war das Ergebnis so negativ wie dieses Mal.
Nur noch 24 Prozent der Österreicher schauen laut dem Meinungsforschungsinstitut Imas dem kommenden Jahr mit Zuversicht entgegen. Noch im Februar 2020 lag dieser Wert mit 48 Prozent mehr als doppelt so hoch.
Mehr als verdoppelt
Der Anteil jener Österreicher, die mit Sorge auf das kommende Jahr blicken, hat sich im selben Zeitraum von 15 Prozent im Februar auf nun 35 Prozent mehr als verdoppelt. Relativ stabil ist der Anteil der Skeptiker: 37 Prozent der 1014 Befragten sehen mit einem Gefühl der Unsicherheit dem Jahr 2021 entgegen. Im Februar waren es 30 Prozent. Vor allem Frauen, ärmere Menschen und Angehörige der Generation der über 60-Jährigen zeigten sich bei der Befragung besonders pessimistisch.
Lebenszufriedenheit sinkt
Stark verschlechtert hat sich auch die Einschätzung der Lebenszufriedenheit. "Haben Sie den Eindruck, dass die meisten Menschen in Österreich mit ihrem Leben alles in allem zufrieden sind?", wollten die Meinungsforscher wissen. 48 Prozent der Befragten haben nicht diesen Eindruck. Der höchste Wert seit mehr als vier Jahren. Nur weniger als ein Drittel (30 Prozent) glaubt, dass die meisten Österreicher relativ glückliche Leben führen.
Große Sorgen bereitet den Menschen auch die wirtschaftliche Entwicklung im Land. Mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) ist überzeugt, dass sich die wirtschaftlichen Verhältnisse in Österreich in den kommenden Monaten verschlechtern werden. Nur zwölf Prozent glauben an einen Wirtschaftsaufschwung. Im Dezember des Vorjahres lag der Anteil der wirtschaftlichen Optimisten mit 22 Prozent noch beinahe doppelt so hoch.
Ausschlaggebend für den massiven Rückgang des Optimismus in allen Bereichen ist laut Imas – wenig überraschend – die Coronakrise. Zeigten sich Österreicher zu Beginn der Krise im ersten Quartal des Jahres noch deutlich optimistischer als derzeit, hat sich dies neun Monate nach Beginn der Pandemie grundlegend geändert.