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Nasenspray als "Corona-Booster"

Von nachrichten.at/apa, 07. August 2021, 17:56 Uhr
Nasenspray gegen schwere Depressionen
Für einen Nasenspray spricht der zu erwartende Schutz der oberen Atemwege, was Übertragungen erschwert. Auch als "Booster" ohne Pieks und für Kinder wären sie attraktiv. Bild: Colourbox

WIEN. Die bisher zugelassenen Covid-19-Impfstoffe werden intramuskulär verabreicht. Es ginge aber auch per Nasespray. Der Virologe Florian Krammer sieht im Gespräch mit der APA auch angesichts der Delta-Variante Potenzial für derartige Vakzine, deren Entwicklung aber noch hinterherhinkt.

Injizierte Impfungen stoßen eine systemische Immunantwort an und führen zur starken Produktion von IgG-Antikörpern, die eigentlich eher spät im Verlauf einer Infektion gebildet werden. Diese Art der Antikörper schützen die unteren Atemwege, also vor allem die Lunge. Das ist im Bezug auf Covid-19 auch der primäre Sinn der Übung. Ebenso bilden sich systemische IgA-Antikörper, nicht jedoch ihre an den Schleimhäuten weiter oben sitzenden Pendants, erklärte Krammer: "Das schützt oft nicht vor Infektionen in den oberen Atemwegsbereichen."

Auch bei frühen Daten aus Tierversuchen mit Covid-19-Vakzinen habe man dies beobachtet. Zu dem Pandemie-Zeitpunkt stand logischerweise der Schutz der Lunge und der anderen Organe bei echten schwereren Erkrankungen im Vordergrund. "Die freudige Überraschung war, dass es bei den mRNA-Impfstoffen auch zu einer 90-prozentigen Reduktion von Infektionen im Generellen gekommen ist", sagte Krammer. Das lag an sehr hohen IgG-Antikörpertitern nach der Impfung im Blut: "Ein bisschen etwas davon gelangt auch in die oberen Atemwege und in den Speichel." Gehen dann die Titer insgesamt zurück, betrifft das auch diesen Bereich. Somit kann der Schutz vor Infektionen zurückgehen, während jener vor schweren Erkrankungen hoch bleibt.

Da sich offenbar nun die Delta-Variante in den oberen Atemwegsbereichen sehr gut festsetzen kann, "ist das vermutlich jetzt auch Teil des Problems", so der Experte. Es wurde nämlich schon gezeigt, dass für einen kürzeren Zeitraum auch Geimpfte die Delta-Variante mitunter weitergeben können. Krammer: "Wenn man jetzt einen Impfstoff hätte, den man intranasal oder oral geben könnte, dann würde sich eine andere Antikörperantwort bilden."

Es würden "sekretorische IgA-Antikörper" produziert, die aktiv in die oberen Atemwege transportiert werden, und dort den Erreger früh hemmen. Diese Vakzine seien aber leider noch nicht auf dem Markt. Es befinde sich aber der eine oder andere solche Impfstoff in Entwicklung - wenn auch noch in früheren Phasen. Vielversprechend sei etwa ein Vakzin auf Basis von abgeschwächten SARS-CoV-2-Lebendviren vom US-Unternehmen Codagenix, das dabei mit dem Serum Institute of India kooperiert. Es gibt aber auch Ansätze, beispielsweise den AstraZeneca-Impfstoff derart zu verabreichen. An einer kürzlich im Fachblatt "Science Translational Medicine" erschienen Studie von US-Forschern dazu war Krammer beteiligt.

Ebenfalls über die Nase verabreichen könnte man einen Impfstoff, den ein Team um Krammers Kollegen an der Icahn School of Medicine at Mount Sinai in New York, den österreichischen Forscher Peter Palese, entwickelt und testet. Dabei handelt es sich um einen sogenannten Vektor-Impfstoff, bei dem Teile des SARS-CoV-2-Virus-Erbguts über ein anderes Virus in den Körper gebracht werden. Palese, Krammer und Kollegen verwenden das "Newcastle Disease-Virus" (NDV), das vor allem bei Hühnern die atypische Geflügelpest auslöst und für den Menschen nicht gefährlich ist.

Bisher war es schwierig die nötigen Gelder zum Vorantreiben dieser Ansätze zu bekommen. Angesichts der Entwicklung um aggressivere Varianten und etwaige Auffrischungs- oder Boosterimpfungen könnte die Weiterentwicklung aber Schwung erhalten, so Krammer. Ein Booster, der zu Grundimmunität auch diese sogenannte mukosale Immunität verspricht, wäre interessant. Tests des NDV-basierten Vakzins als Booster würden in Mexiko schon diskutiert. Käme hier der nötige Anschub, glaubt Krammer an mögliche Zulassungen bis Ende des Jahres.

Interessant wäre dieser relativ einfach, günstig und lokal zu produzierende Impfstoff für wirtschaftlich weniger entwickelte Länder, die bisher wenig Dosen erhalten haben. "Da ist ein riesiger Markt da", betonte der Virologe. Hätte man diese psychologisch vielfach attraktive Option ohne Stich, könnte dies in westlichen Ländern etwa für die Verabreichung an Kinder interessant werden. Möglicherweise würden bei klassisch hergestellten nasalen Impfstoffen auch noch ein paar mRNA-Impfskeptiker zugreifen. "Da lassen sich vielleicht schon noch Leute überzeugen, weil es im Prinzip nichts anderes als der Zecken- oder Influenzaimpfstoff wäre", sagte Krammer.

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17  Kommentare
17  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
mehlknödel (3.533 Kommentare)
am 08.08.2021 16:08

Beim Lesen der Schlagzeile dachte ich, durch den Spray würden mehr Viren in die Nase verfrachtet.

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Peter2012 (6.180 Kommentare)
am 08.08.2021 11:53

Meines Erachtens könnte man auch meinen dass Indischer Ginseng gegen SARS-CoV-2 wirkt weil er antiviral ist!!!

Quelle: https://heilkraeuter.de/lexikon/ashwagandha.htm

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snoozeberry (5.016 Kommentare)
am 08.08.2021 11:33

Sie lesen im Fachforum der Youtube Virologen:

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benzinverweigerer (14.598 Kommentare)
am 08.08.2021 10:10

Was für Schwachsinn!

Man infiziert sich, Antikörper werden nach Bedarf gebildet.
Warum sollten wir uns plötzlich vorbeugend steril halten?
Sind wir völlig irre geworden?

Am besten durchgehend Antibiotika fressen?

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AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 08.08.2021 10:37

Nasensprays mit kolloidalem Silber probieren!

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nodemo (2.234 Kommentare)
am 08.08.2021 10:40

Vielleicht ein Schwachsinn, wenn sich nach einer Erkrankung ausreichend AK gebildet haben und noch zusätzlich Impfen lässt, wie manche mediale Empfehlungen berichten.

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nodemo (2.234 Kommentare)
am 08.08.2021 10:06

Die Langzeitschäden durch Impfungen, die überhöhte Antikörper dauerhaft generieren ist noch unerforscht. Beunruhigend ist die Feststellung, das neurologische Gehirnschäden bzw. Demenz durch erhöhte Antiköperkonzentrationen im Gehirn ausgelöst werden können. (Siehe Vortrag auf YouTube Forschungszentrum DZNE.)

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artie_ziff (3.531 Kommentare)
am 08.08.2021 12:29

Also ich bin ja eher der Meinung das Vorträge eines Youtube-Forschungszentrums (WTF????) neurologische Gehirnschäden auslösen

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AlleMenschenSindGleich (2.837 Kommentare)
am 08.08.2021 08:44

1. Der "Pieks", "Stich" ist ja nicht das Thema, sondern das Zeug was drinnen ist.
2. Warum sollen sich Kinder gegen etwas schützen was sie nicht betrifft?

ad 1) Klassische, bewährte Impstoffe haben da einen Vorteil

ad 2) Es geht um die Kinder selbst
2.1
Die Umdeutung von Kindern zu "Spreadern" oder Großeltern-Gefährdern
ist und bleibt eine große Unanständigkeit von Politik und Medien

2.2
Ebenso die Umdeutung von Kindern als Schutzschild für Herdenimmunität.
Es geht um den individuellen Schutz von Kindern und nichts anderes.

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max1 (11.582 Kommentare)
am 08.08.2021 08:22

Die RedakeurInnen sollten sich einmal den genauen Prozess der Entstehung von IgA und IgG zu Gemüte führen, beide werden durch die T-Zellen angestoßen und nicht durch die Impfung. Bei einer unbekannten Infektion werden nach ca. 1 Woche Antikörper gebildet, IgM und diese veranlassen dass eine Infektion vom Immunsystem bekämpft wird, gleichzeitig werden T-Immunzsllen gebildet die "ewig" sind.Dafür gibt es sogar eine österreichische Studie der UNI Innsbruck gemacht Ischgl. Die Immunität wird durch eine T-Zellenimmunität nachgewiesen da Antikörper wenn sie nicht mehr benötigt werden vom Immunsystem abgebaut werden. Das T-Zellengedächtnis ist über viele Jahre vorhanden und verfügbar. Das sagen seriöse Forscher! Der Beweis ist ja leicht zu erbringen bei den Impfungen die voll wirksam sind dazu gehören die mRNA nicht. Da er auch die Tierversuche erwähnt, ja die sind alle an den Impfungen gestorben einer Aussage einer Pfizer Forscherin vor dem US Kongress.
Alle sis töffentlich wirklich alles.

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kpader (11.506 Kommentare)
am 08.08.2021 08:12

Dann macht mal.

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meisteral (11.719 Kommentare)
am 08.08.2021 00:42

Na bitte, covidiotensicher ist der Zeitgeist.
Schon wieder ein Thema, das auf YouTube noch nicht ausreichend beleuchtet wurde.

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amaya (587 Kommentare)
am 07.08.2021 19:26

Hört sich grundsätzlich besser an als die MRNA-Technik aber der Artikel ist leider wieder so oberflächlich recherchiert und so widersprüchlich formuliert daß 100 Fragen offen bleiben. Von Quellennachweisen hat diese Zeitung zudem auch noch nie gehört. Es frustriert mich jeden Tag mehr dass ich diese grottenschlechte Zeitung aboniert habe.

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asc19 (2.386 Kommentare)
am 08.08.2021 08:02

Das mit dem Frust und dem Abo geht ganz einfach....ein Kündigungsschreiben und sowohl das Abo als auch der Fust darüber sind weg
(Anmerkung: ich spreche aus persönlicher Erfahrung 😉)

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amaya (587 Kommentare)
am 08.08.2021 11:30

Leider nein, hab mit Rabatt für ein Jahr bezahlt. War ein Riesenfehler.

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reibungslos (14.460 Kommentare)
am 08.08.2021 08:45

Ist ja keine wissenschaftliche Publikation, sondern eine Tageszeitung. Sie dürfen sich aber aus der reichlich vorhandenen Fachpresse informieren. Ist nur etwas teurer als das OÖN-Abo. Alternativ kann man sich mit Youtube bilden. Kosten nichts, treibt einen aber in eine Scheinwelt.

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amaya (587 Kommentare)
am 08.08.2021 11:35

Falsch. Es gibt einige bessere Onlineformate. Vor 5 Monaten wurde zB ein Onlineformat eröffnet wo bei jedem Artikel ein oder mehrere Quellennachweise verlinkt sind und das sogar gratis. Und nebenbei: Mittlerweile finde ich sogar den Standard besser als dieses schwarze Parteiblatt hier.

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