Nach tödlichen Schüssen vor Salzburger Cafe: Verdächtiger spricht von Notwehr
SALZBURG. Nach der tödlichen Bluttat vor einem Cafe im Salzburger Stadtteil Lehen am 4. Juni ist am Donnerstag eine gerichtliche Tatrekonstruktion durchgeführt worden. Dabei soll ein 32-jähriger Albaner erklärt haben, in Notwehr einen Schuss abgegeben zu haben.
Der Mann steht im Verdacht, einen 46-jährigen Bosnier erschossen und dessen 24-jährigen Sohn durch einen zweiten Schuss schwer verletzt zu haben, die OÖNachrichten haben berichtet.
Der Albaner habe ausgesagt, dass er sich durch ein Messer bedroht gefühlt und deshalb einen Schuss abgegeben habe, erklärte Opferanwalt Stefan Rieder gegenüber der APA. Bei dem zweiten Schuss habe es sich laut dem Beschuldigten um einen Unfall gehandelt. Der Schuss habe sich unbeabsichtigt gelöst, weil eine Person auf ihn gestürzt sei, habe der Albaner angegeben. Gegen ihn wird wegen Mordes und versuchten Mordes ermittelt.
Auch der zweite Verdächtige, ein 34-jähriger Albaner, der sich wie sein Landsmann in Untersuchungshaft befindet und der wegen Beitragstäterschaft beschuldigt wird, hat bei der Tatrekonstruktion Angaben gemacht. Der Mann wird verdächtigt, dem mutmaßlichen Schützen die Tatwaffe übergeben zu haben, er bestreitet aber eine Mittäterschaft.
Er habe mit der ganzen Sache nichts zu tun, soll der 34-Jährige am Donnerstag in Anwesendheit von Vertretern der Staatsanwalt, Verteidigung und der Verbrechensopferhilfe Weißer Ring erklärt haben. Er habe nur gesehen, wie eine dritte Person dem Schützen eine Waffe gegeben habe, die Waffe stamme nicht von ihm, so der 34-Jährige. Den Namen dieser dritten Person habe der Beschuldigte nicht erwähnt, sagte Rieder.