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Britische Virus-Mutation breitet sich in Österreich aus

Von nachrichten.at/apa   12.Jänner 2021

In Jochberg liegt in 17 Fällen der konkrete Verdacht auf die Virusmutation vor. Eine Erstprüfung durch die AGES habe dies ergeben, teilte das Land am Dienstag mit. Ein Verdacht auf die britische Coronavirus-Mutation in einem Wiener Seniorenheim ist indes noch nicht bestätigt. Laut einem Sprecher vom Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) ist die Prüfung durch die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) noch im Laufen: "Die Sequenzierung ist noch nicht abgeschlossen", sagte der Sprecher am Dienstagabend der APA. "Frühestens Anfang nächster Woche" wisse man Bescheid.

Die britische Virus-Mutation gilt als weitaus ansteckender als der bisher verbreitete Stamm. Anfang Jänner wurde die B.1.1.7.-Mutation erstmals in Österreich nachgewiesen. Verdachtslagen, dass die Mutation grassiert, gibt es auch in Salzburg und Tirol. Mehr dazu weiter unten im Artikel.

Auch im Burgenland besteht nun in drei Fällen der konkrete Verdacht auf die bereits im September in Großbritannien aufgetretene Coronavirus-Mutation. Das habe eine Erstprüfung der AGES ergeben, teilte der Koordinationsstab Coronavirus des Landes am Dienstagabend mit. Ein endgültiges Ergebnis werde in rund einer Woche vorliegen. Zwischen den drei Fällen gebe es keine erkennbare Verbindung, es handle sich auch nicht um britische Staatsbürger.

42 Heimbewohner infiziert

In dem betreffenden Wiener Senioren- und Pflegewohnheim - es handelt sich nicht um eine städtische Einrichtung - sei es nach den Feiertagen zu einer auffälligen Häufung an Coronavirus-Infektionen gekommen, berichtete der Sprecher der APA. Von 101 Heimbewohnern und -bewohnerinnen seien 42 erkrankt. Dies habe den Träger des Hauses alarmiert.

"Die meisten Bewohner weisen keinerlei oder lediglich sehr geringe Symptome auf. In enger Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden von Bund und Land hat der Träger deshalb eine Sequenzierung der Abstriche durch die AGES veranlasst. Diese Sequenzierung sollte Klarheit darüber bringen, ob es sich bei dem Virus bereits um die mutierte Variante B.1.1.7. handelt. Mittels eines speziellen PCR-Verfahrens konnte die AGES nun eine mutierte Variante identifizieren", hieß es noch am Nachmittag in einer übermittelten schriftlichen Stellungnahme.

Ob es sich in allen 42 Fällen um die Mutation handelt, war vorerst nicht bekannt. In dem betreffenden Haus wurde jedenfalls ein Besuchs- und Aufnahmestopp verhängt.

Tirol: Verdacht bei britischen Skilehrern

Es besteht auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Variante in Tirol aufgetaucht ist. In der Gemeinde Jochberg (Bezirk Kitzbühel) lag in 17 Fällen ein konkreter Verdacht vor, teilte das Land am Dienstag in einer Aussendung mit. Eine Erstprüfung durch die AGES habe dies ergeben. Mit einem endgültigen Ergebnis sei in einer Woche zu rechnen.

Außerdem wurde bei weiteren Personen aus den Bezirken Kufstein und Kitzbühel auffällige PCR-Profile festgestellt, hieß es. Zuvor waren bei PCR-Tests Auffälligkeiten festgestellt worden. Laut dem Land handelte es sich bei den Betroffenen um Personen unterschiedlicher Herkunft - zum Großteil britische Staatsbürger. Sie halten sich zu beruflichen Zwecken in Tirol im Rahmen einer SkilehrerInnen-Aus- bzw. Weiterbildung auf. Die letzten Anreisenden sollen am 18. Dezember in Tirol angekommen sein. "Die Anreise erfolgte über den Land- und Luftweg", erklärte Elmar Rizzoli, Leiter des Corona-Einsatzstabes des Landes und verwies darauf, dass kein Skiunterricht stattfand und damit kein Kontakt zu Schülern bestand.

Video: Verdacht auf britische Virusmutation in Jochberg

Ab 22. Dezember hatte Österreich ein Landeverbot für Flugzeuge aus Großbritannien verhängt. Die Bezirkshauptmannschaft Kitzbühel veranlasste laut Land schließlich am Samstag die Testung aller Skilehrer in drei Personalunterkünften. Der Bund ordnete laut Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) indes an, die Bevölkerung in Jochberg ab sofort umfassend auf das Coronavirus zu testen. Den Bürgern wurde dringend empfohlen, einen PCR-Test durchführen zu lassen. "Wir rufen die Jochberger Bevölkerung dringend dazu auf, dem Angebot einer kostenlosen PCR-Testung nachzukommen und zur Sicherheit den Covid-Status abklären zu lassen", appellierte auch Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP).

Auch wenn es sich derzeit noch um einen Anfangsverdacht handle, wolle man dennoch auf Nummer sicher gehen und keine Zeit verlieren. Die ersten leichten Symptome waren beim Großteil der Betroffenen am 3. Jänner verzeichnet worden, berichtete das Land. Es folgten die positiven Antigen-Testergebnisse und schließlich die Auffälligkeiten bei den PCR-Tests Die rund 1.500 Einwohner Jochbergs können sich bereits am Dienstag an einer Screeningstraße auf das Virus testen lassen. Am Mittwoch können sie dann im örtlichen Kultursaal einen Abstrich machen lassen. Parallel zur Überprüfung durch die AGES werde derzeit das routinemäßige Contact Tracing mit Unterstützung der Exekutive durchgeführt, die betroffenen Personen und deren enge Kontaktpersonen wurden und werden routinemäßig umgehend isoliert, so Rizzoli. Am Dienstag wurden im Bundesland indes 1.540 Corona-Infizierte gemeldet - um 35 weniger als noch am Vortag. In Jochberg galten 22 Menschen als infiziert, im gesamten Bezirk Kitzbühel 193. Damit verzeichnete der Bezirk tirolweit die drittmeisten Covid-Fälle.

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29. März 2024