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Messerattacke vor Schule: 19-Jähriger vor Gericht

Von nachrichten.at/apa, 24. April 2019, 11:14 Uhr
Der 19-Jährige stand am Mittwoch wegen versuchten Mordes vor Gericht Bild: BRIGITTE FORSTER (APA)

INNSBRUCK. Nach einer Messerattacke auf zwei 16-Jährige vor einer Berufsschule in Absam in Tirol (Bezirk Innsbruck-Land) hat sich am Mittwoch am Landesgericht Innsbruck ein 19-Jähriger wegen versuchten Mordes verantworten müssen.

Der Angeklagte soll zunächst einem Mitschüler mit einem Messer in den Hals und dann einem einschreitenden Schüler ins Gesicht und in die Brust gestochen haben.

"Ich wollte niemanden umbringen", beteuerte der 19-Jährige vor dem Geschworenengericht. Noch während des Unterrichts sei es zu einem Streit unter den Schülern gekommen, weil ihm ein Mitschüler einen Klaps auf den Hinterkopf verpasst habe. Er sei davon ausgegangen, dass dies der 16-Jährige gewesen sei, den er nach Schulschluss attackierte. "Ich wollte ihm einen Denkzettel verpassen, ich wollte ihm wehtun. Über die Folgen habe ich nicht nachgedacht", erklärte der Beschuldigte.

Als dann der zweite 16-Jährige einschritt und ihn von hinten festhalten wollte, habe er mit dem Messer, das er immer noch in der Hand hatte, ausgeschlagen und dabei den Burschen getroffen. "Ich wollte ihn aber nicht verletzen", sagte der 19-Jährige. Das Messer, ein 20 Zentimeter langes Klappmesser, habe er zur Selbstverteidigung bei sich gehabt, so der Angeklagte.

Stiche "äußerst wuchtig" ausgeführt

Staatsanwalt Florian Oberhofer betonte in seinem Eröffnungsplädoyer, dass der Angeklagte bereits zuvor Probleme in der Schule gehabt habe und immer wieder in Konflikte geraten sei. Die Stiche seien äußerst wuchtig ausgeführt worden, meinte Oberhofer. Beide Opfer hätten lebensbedrohliche Verletzungen erlitten und hätten nur "wie durch ein Wunder überlebt", sagte der öffentliche Ankläger.

Laut einem Gutachten der Psychiaterin Adelheid Kastner leidet der 19-Jährige unter einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung, war aber trotzdem zum Tatzeitpunkt zurechnungsfähig, zitierte Oberhofer aus dem Gutachten. "Meinem Mandanten fehlt jegliches Sensorium für soziales Verhalten. Er kann Emotionen und Denkmuster anderer nicht antizipieren und entschlüsseln", sprach auch Verteidiger Mathias Kapferer das Gutachten an. Bis dato habe sein Mandant aber ein unauffälliges und normales Leben geführt. "Wenn er jemanden hätte töten wollen, warum hat er dann nicht noch weiter zugestochen", fragte der Verteidiger in Richtung der Geschworenen.

Opfer bestätigt Streit in Klasse

Der 16-Jährige, der als erstes von dem 19-Jährigen attackiert worden war, bestätigte als Zeuge vor Gericht, dass es vor dem Angriff in der Klasse einen Streit zwischen dem Angeklagten und mehreren Mitschülern gegeben habe. "Ich selbst war daran aber nicht beteiligt", sagte das Opfer vor Gericht.

Er und der Beschuldigte hätten sich vor der Attacke erst drei Wochen, seit Schulbeginn, gekannt. "Freunde waren wir nicht, es gab immer wieder Auseinandersetzungen zwischen uns, aber keine Handgreiflichkeiten", so der 16-Jährige. Der 19-Jährige sei nach dem Unterricht vor der Schule dann von hinten auf ihn zu gekommen. Den Stich selbst habe er gar nicht gespürt, er habe nur einen Schlag gegen seinen Hals wahrgenommen, berichtete das Opfer.

"Ich sah, wie er das Messer rausnahm und zustach", sagte der zweite lebensgefährlich verletzte 16-Jährige. Daraufhin habe er sofort reagiert und eingegriffen. "Wir landeten dann irgendwie am Boden, aber wie und wann ich dabei verletzt wurde, daran kann ich mich nicht mehr erinnern", schilderte der 16-Jährige die Rangelei zwischen dem Angeklagten und mehreren Schülern nach der ersten Attacke. "Ich spürte nur, wie mir auf einmal ein Zahn rausbrach", erklärte der 16-Jährige. Er sei insgesamt drei mal gestochen worden, einmal in die Lippe bis in den Kiefer, einmal durch eine Rippe in die Lunge und in den Arm.

 

Der Prozess war für zwei Tage anberaumt. Ein Urteil wird für Freitag erwartet.

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