Mehr Tote durch Vorrangverletzungen
WIEN. 73 Menschen starben 2022 in Österreich durch Unfälle mit Vorrangverletzung
Auf Österreichs Straßen kamen im Vorjahr 73 Menschen bei Verkehrsunfällen aufgrund von Vorrangverletzungen ums Leben – laut dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) ein trauriger Rekordwert, der auch deutlich über dem Zehnjahresschnitt von 55 Toten liegt. Vorrangverletzungen sind die zweithäufigste Hauptunfallursache bei Verkehrsunfällen mit Personenschaden. Das steht im Gegensatz zur Wahrnehmung der Bevölkerung, diese schätzte diese Ursache bei einer repräsentativen Erhebung des KFV auf Platz zwölf liegend ein.
Laut den vorläufigen Ergebnissen waren unter den Verunglückten 27 Pkw-Insassen, elf Fußgänger, elf E-Bike-Fahrer, neun Motorrad-Nutzer, sechs Moped- und drei Fahrradnutzer. Der Rest sind E-Scooter-, Microrcar- und Leichtmotorrad-Nutzer.
Der Anteil der Fußgänger bei den Getöteten war laut KFV ungewöhnlich hoch. Am zweithäufigsten betroffen sind im Fünfjahresschnitt Motorradfahrer mit 27 Prozent, obwohl sie laut Daten des KFV nur rund ein Prozent der Vorrangverletzungsunfälle verursachen. Die überwiegende Mehrheit der Verletzten (78 Prozent) und Getöteten (60 Prozent) war nicht Hauptunfallverursacher.
Der KFV fordert aufgrund dieser Entwicklung unkomplizierte gesetzliche Regelungen, damit auch Fußgänger, Radfahrer und Menschen ohne Führerschein, die am Verkehr teilnehmen, Vorrangregeln leichter verstehen können.