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Höchster Wert seit Pandemiebeginn: 27.677 Neuinfektionen am Mittwoch

Von nachrichten.at/apa   19.Jänner 2022

Von Dienstag auf Mittwoch wurden 27.677 neuen Corona-Fälle gemeldet. Diese Zahl wurde im Laufe des Nachmittags nach oben korrigiert: Zunächst war noch von etwa 1000 Fällen weniger die Rede. Der bisherige Höchstwert war vor einer Woche mit 17.006 Fällen gemeldet worden, als die Omikron-Welle an Fahrt aufnahm. 

Vorige Woche noch 18.427 neue Fälle

Grundsätzlich werden am Mittwoch meist mehr Neuinfektionen gemeldet als an anderen Wochentagen. Dies liegt u.a. daran, dass an diesem Tag die Ergebnisse der meisten an den Schulen durchgeführten PCR-Tests in das Meldesystem einfließen. Die 27.677 Neuinfektionen sind rund 60 Prozent mehr als am Dienstag und wären auch für einen Mittwoch ein einsamer Rekord: Vorige Woche wies das EMS 18.427 Neuinfektionen aus, am Mittwoch davor 10.725.

Der massive Anstieg zeichnete sich bereits bei den am Vormittag veröffentlichten Zahlen im Epidemiologischen Meldesystem (EMS) ab, wo von Dienstag auf Mittwoch zunächst 31.070 Neuinfektionen eingemeldet wurden. Allerdings handelte es sich dabei um Rohdaten, wie das Gesundheitsministerium auf APA-Anfrage betonte. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) berichtete dann im Ministerrat von rund 30.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. "Das ist eine Hochschätzung", sagte Nehammer dazu. Die Höhe der derzeitigen Neuansteckungen sei eine "zuerst erschreckend hohe Zahl". Auf der anderen Seite, weil auch die Omikron-Variante des Virus neu zu bewerten ist, würden die Berechnungen "genau im Ziel" liegen, auch hinsichtlich der Krankenhausbelegungen.

Mehr als 3000 neue Fälle in OÖ

Die stärkste Zunahme gab es erneut in Wien mit 9.161 Neuinfektionen, was auch für die Bundeshauptstadt erneut einen Rekord bedeutet. Bisher lag der Maximalwert bei 5.573 am 12. Jänner. In Vorarlberg waren es 1.109, in Tirol 3.702, in der Steiermark 2.398, in Salzburg 2.771, in Oberösterreich 3.315, in Niederösterreich 4.044, in Kärnten 815 und im Burgenland 362.

Kogler: Spitalszahlen nicht mit steilem Anstieg verbunden

Auch Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) betonte, dass die Belegzahlen in den Spitälern und den Intensivstationen in "keiner Weise" - auch nicht mit Verzögerung - "mit diesem steilen Anstieg (der Infektionen, Anm.) verbunden" sein werden. Auch müsse man die hohen Anzahl der Tests berücksichtigen, sagte er. Insgesamt wurden in den vergangenen 24 Stunden 1.115.855 PCR- und Antigen-Schnelltests und davon 801.459 aussagekräftige PCR-Test gemeldet, die eine Positiv-Rate von 3,5 Prozent aufwiesen, der Wochenschnitt lag bei 3,0. Mehr als 50 Prozent der PCR-Test, nämlich rund 460.000 erfolgten in Wien. In den verbleibenden Bundesländern lag der Positivschnitt mit Ausnahme von Steiermark, Burgenland und Kärnten bereits jenseits der Fünf-Prozent-Marke, am höchsten in Tirol mit 8,8 Prozent.

Prognose: Nächste Woche über 40.000 neue Fälle

Das Covid-Prognosekonsortium aber lag erneut richtig mit seinen vorausgesagten Zahlen für diese Woche. Als Mittelwert wurden von den Experten für heute 24.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden angenommen, als Obergrenze waren sogar 32.000 neue Fälle avisiert. Ab Mitte nächster Woche drohen über 40.000 Neuansteckungen pro Tag, heißt es in der jüngsten Veröffentlichung.

Das Covid-Prognosekonsortium geht auch davon aus, dass die Spitalsbelastung wieder zunehmen werde. Experten hatten bereits im Vorfeld davor gewarnt, dass Omikron aber eher die Normalstationen als Intensivstationen belasten würde. Wie die Spitalsbelegung derzeit aussieht, ist noch unklar, zuletzt landeten Omikron-Patientinnen und -Patienten aber nicht mehr so häufig auf den Intensivstationen.

"Derzeit ist es, was Covid-19 angeht, völlig entspannt", sagte der Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI) Walter Hasibeder im Ö1-Mittagsjournal. Valide Daten gebe es allerdings zu Omikron und die Spitalsauslastung jedoch noch nicht. Grund könnte auch sein, dass viele ohne ihr Wissen bereits infiziert waren und deshalb eine gewisse Grundimmunisierung bestehe. Bis zum Dienstag haben laut den Daten des E-Impfpasses 75 Prozent bzw. 6.702.600 Personen zumindest eine Impfung erhalten. 6.415.025 Menschen und somit 71,8 Prozent der Österreicher verfügen über einen gültigen Impfschutz.

"Derzeit lautet eine klare Empfehlung des Nationalen Impfgremiums, dass es frühesten sechs Monate nach dem Booster-Shot eine vierte Impfung notwendig ist", sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) Dienstagabend in der ORF-Sendung "Report". "Das wird derzeit generell nicht breit empfohlen, den vierten Stich holen. Das ist eine Sache des Lernens; wir erforschen das Virus, wir erforschen die Impfstoffe, wir schauen, wie lange hält die Immunität nach dem Booster-Shot", meinte der Minister. Zudem gebe es dazu international noch relativ wenig Daten. "Das heißt wir haben im Gesetz auch vorgeschrieben, dass das Nationale Impfgremium diese Impfintervalle nach Evidenz festlegt und die gelten dann."

Was die Impfung betrifft, geht auch der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) davon aus, dass aufgrund weiterer Mutationen auch weitere Impfungen nötig sein könnten. "Das wird vermutlich so werden wie bei der Grippe", stellte der Landeshauptmann am Rande einer Pressekonferenz am Mittwoch fest.

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